Werder-Star geht auf Mitspieler los - SVW-Bosse kontern
Von Dominik Hager

Der SV Werder Bremen tritt ein wenig auf der Stelle. Nach dem 1:0-Sieg gegen St. Pauli konnten die Bremer in Heidenheim nicht nachlegen und erzielten ein eher glückliches 2:2. Zwar kann man bei eigenen elf Torschüssen gegenüber von 31 (!) des FCH in Summe davon sprechen, dass der SVW mit einem blauen Auge davongekommen ist, jedoch hat man eben auch zweimal eine Führung verspielt. Romano Schmid brachte das nach dem Spiel zum Explodieren.
"Ich kann es mir nicht erklären, wie wir teilweise verteidigen. Es kann nicht sein, dass wir so einfache Gegentore bekommen", monierte der 25-Jährige im Gespräch mit Sky.
Dabei nimmt er aber vor allem die Abwehrreihe ins Visier. "Jeder muss in der Kette hinten sprechen, besser kommunizieren. Egal, ob derjenige Deutsch oder Englisch spricht", legte Schmid den Finger in die Wunde. Bereits während des Spiels wurde der Österreicher auffällig, indem er seinen jungen Teamkollegen Karim Coulibaly anbrüllte, nachdem dieser einen ungenauen Pass gespielt hatte.
Schmid mächtig angefressen: Kritik von Fritz und Steffen
Doch auch vom Gesamtauftritt des Teams konnte er wenig abgewinnen. "Wir haben den Ball immer wieder ohne Druck ins Aus gespielt und den Gegner so gepusht. Das darf nicht passieren, wir sind Bundesligaspieler", verdeutlichte Schmid, der im Sommer bis zuletzt mit einem Abschied in Verbindung gebracht wurde, am Ende aber doch blieb.
Clemens Fritz ist vom verbalen Ausbruch des offensiven Mittelfeldspielers überhaupt nicht begeistert. "Wir sollten nicht mit dem Finger auf andere zeigen. Das will ich nicht sehen. Jeder sollte sich da selbst hinterfragen und bei sich anfangen", monierte der 44-Jährige.
Horst Steffen stimmte dem zu. "Romano ist ein emotionaler Typ, da habe ich auch schon meine Erfahrungen mit gemacht. Aber man sollte nicht öffentlich seine Mitspieler kritisieren", wird der Werder-Coach von der Bild zitiert. Eine Strafe muss Schmid laut Angaben der Deichstube aber nicht fürchten.
Schmid glänzt nach schwacher Halbzeit mit zwei Scorer-Punkten
Schmid selbst hat in Heidenheim eine ziemlich gebrauchte erste Halbzeit erwischt, drehte im zweiten Abschnitt dann aber auf und bereitete die beiden zwischenzeitlichen Führungstreffer vor. In den Spielen zuvor konnte der Österreicher allerdings auch nicht immer überzeugen. Nach seinen Toren gegen Gladbach und Leverkusen blieb er vor dem Spiel in Heidenheim dreimal ohne Torbeteiligung. Womöglich kam die Schmid-Kritik auch deswegen nicht so gut an. Fakt ist aber auch, dass die Bremer mit 16 Gegentreffern die zweitschlechteste Defensive der Bundesliga stellen.
In den kommenden Tagen gilt es, daran zu arbeiten und vermutlich auch, nochmal das Gespräch mit Schmid zu suchen. Sanktionen für die öffentliche Kritik wirken aber eher unwahrscheinlich.
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