Wende bei BVB-Star? "Hoffe, dass er noch lange hier bleibt"

Mit Leistungen wie gegen Mainz sammelt Julian Brandt Argumente für einen neuen BVB-Vertrag. Sein Trainer ist ohnehin längst überzeugt. Und auch der Sportchef schwärmt.
Julian Brandt war in Mainz bärenstark
Julian Brandt war in Mainz bärenstark / IMAGO/RHR-Foto
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Leistungen wie in Mainz muss Niko Kovac im Sinn gehabt haben, als er Julian Brandt mit Jamal Musiala und Florian Wirtz verglich. Beim 2:0-Auswärtssieg von Borussia Dortmund brillierte der BVB-Spielmacher mit zwei überragenden Torvorlagen.

Und das, obwohl der 29-Jährige eigentlich gar nicht in der Startelf stehen sollte. Doch weil Serhou Guirassy beim Warmmachen signalisierte, dass es nicht geht, rückte Brandt ins Team. Nach knapp einer halben Stunde legte er dann mustergültig für Daniel Svensson auf, kurz vor der Pause folgte ein Assist auf Karim Adeyemi, der Brandts ganze technische Klasse zeigte.

"Manchmal ist es vielleicht besser, wenn man sich nicht so viel überlegt, sondern einfach macht", so Brandt nach dem Spiel. "Ich dachte immer, dass ich in meinem Leben nicht mehr groß ins kalte Wasser geworfen werden kann, aber heute war das dann schon so ein bisschen so. Das erlebt man nicht alle Tage", erklärte er in der Mixed Zone.

Die Fragezeichen hinter der Konstanz des 48-fachen Nationalspielers sind damit natürlich nicht weggewischt. Leistungen wie in Mainz sorgen aber nicht nur für Selbstvertrauen, sondern auch für Argumente für eine Vertragsverlängerung. Denn der BVB ist bewusst mit Brandt ins letzte Vertragsjahr gegangen. Eine Verlängerung, so betonen es die Dortmunder Bosse, solle es nur dann geben, wenn Brandt in dieser Saison konstant liefert.

Ricken & Kovac schwärmen von Brandt

"Julian zeigt Dinge, die kannst du schwer lernen."

Lars Ricken über Brandt

BVB-Sportchef Lars Ricken schwärmte nach dem Sieg in Mainz: "Julian zeigt Dinge, die kannst du schwer lernen. Er läuft instinktiv zum richtigen Zeitpunkt in die richtigen Räume, spielt die Pässe mit dem richtigen Tempo. Es war eine überragende Reaktion, nachdem er so kurzfristig in die Mannschaft gerückt ist." (via Ruhr Nachrichten)

Trainer Niko Kovac gilt ohnehin als großer Fan: "Ich weiß ganz genau, was Julian kann. Er ist ein wichtiger Spieler für uns, für den Klub, und ich hoffe, dass er noch lange hier bleibt."

Geht es nach Kovac, dann sollte Brandt also einen neuen Vertrag erhalten. Sportdirektor Sebastian Kehl hält sich dazu aber weiter bedeckt: "Wir wissen, was wir an ihm haben. Jeder hat die Chance, zu zeigen, dass er ein Teil von Borussia Dortmund bleiben möchte." Gespräche über ein neues Arbeitspapier soll es aber frühestens im Winter geben, betonte Kehl im ZDF-'Sportstudio'.

Brandt betont "sensationelles Verhältnis" zu Kovac

Zuletzt kamen erneut Gerüchte um Interesse aus der Premier League auf. Unter anderem die Spurs, Newcastle und Aston Villa hätten Brandt im Blick. Sollte er 2026 tatsächlich ablösefrei auf den Markt kommen, dürften viele weitere Klubs in der Verlosung sein. Am Potenzial des 29-Jährigen gibt es schließlich kaum Zweifel.

Brandt selbst könnte sich ein Verbleib in Dortmund aber wohl sehr gut vorstellen. Vor allem unter Kovac: "Ich habe zu Niko Kovac ein sensationelles Verhältnis. Ich weiß, dass ich sein Vertrauen habe und er weiß auch, dass er das Vertrauen von mir hat. Ich weiß, dass die letzten Monate turbulent waren. Bei der Klub-WM bricht die Hand. Du spielst mit Schmerzen weiter, lässt dich dann doch später operieren. Das hat mich ein, zwei Wochen zurückgeworfen", erklärte er seine aktuelle Situation, in der er kein unumstrittener Stammspieler ist.

Hoffnungen auf neuen BVB-Vertrag wachsen

"Ich kann mir auch eine Vertragsverlängerung vorstellen. Wenn die Leistung stimmt"

Ricken über Brandt (Sky90)

Laut Bild darf sich Brandt berechtigte Hoffnungen auf ein neues Vertragsangebot machen. Voraussetzung bleiben aber Leistungen wie die in Mainz. "Wir schauen, wie die Saison verläuft. Er kämpft sich aus seinem Tief heraus, ich kann mir auch eine Vertragsverlängerung vorstellen. Wenn die Leistung stimmt", betonte Ricken bei Sky90.

Ein Knackpunkt für den BVB dürfte dabei das Gehalt sein. Aktuell soll Brandt mit rund acht Millionen Euro im Jahr zu den Spitzenverdienern gehören. Will er in etwa ein ähnliche Summe in einem neuen BVB-Vertrag, muss er regelmäßig(er) Spitzenleistungen bringen. Die Voraussetzungen dafür wären eigentlich gegeben...


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