Was macht eigentlich Arturo Vidal? - Der Krieger auf dem Fußballplatz
Von Oliver Helbig

Mit 196 Bundesliga-Spielen für Bayer 04 Leverkusen und den FC Bayern München, drei deutschen Meistertiteln und drei Platzverweisen war Arturo Vidal seinerzeit eines der bekanntesten und auffälligsten Gesichter der Bundesliga. Das lag aber nicht nur an seiner durchaus kompromisslosen, aber erfolgreichen Spielweise, sondern auch an seinem auffälligen Haarschnitt.
Der Irokese des Chilenen ließ bereits erahnen, dass mit dem zentralen Mittelfeldspieler nicht gut Kirschen essen war und die zahlreichen Tattoos taten ihr übriges. Sein Spitzname: El Guerrero - der Krieger. Für die Werkself und den Rekordmeister war Vidal auf dem Rasen aber Gold wert. Doch was macht der mittlerweile 38-Jährige eigentlich heute?
Beeindruckender Karriereweg und zahlreiche Titel
Im Sommer 2007 wechselte Arturo Vidal von seinem Heimatklub Colo-Colo aus Chile zu Bayer 04 Leverkusen in die Bundesliga. Für etwas mehr als fünf Millionen Euro unterschrieb er einen Vierjahresvertrag bei der Werkself. 2011 erfolgte der Wechsel zum italienischen Spitzenklub Juventus Turin, für den Vidal die meisten Pflichtspiele seiner beeindruckenden Karriere absolvierte: ganze 171.
Dabei war er an 73 Treffern direkt beteiligt und galt für einen Spieler auf seiner Position als überaus torgefährlich. In der Spielzeit 2012/13 wurde er zum Spieler der Saison in der Serie A gewählt. Vidal holte vier italienische Meistertitel und einen italienischen Pokalsieg mit der Alten Dame, ehe er im Sommer 2015 zum FC Bayern München wechselte. 39 Millionen Euro war den Münchnern der Chilene wert – und sie sollten den Transfer nicht bereuen.
Dreimal deutscher Meister, einmal DFB-Pokalsieger und zweimal Gewinner des deutschen Supercups – der Weg Vidals in München war von Erfolgen gepflastert und 2016 wurde er im Bayern-Trikot zum Fußballer des Jahres gekürt. Nach drei Jahren beim deutschen Rekordmeister zog es ihn weiter nach Spanien zum FC Barcelona und anschließend zu Inter Mailand zurück in die Serie A, wo er weitere Titel feierte, darunter je einen italienischen und spanischen Meistertitel, einen weiteren italienischen Pokalsieg und den spanischen Supercup.
Im Sommer 2022 kehrte Arturo Vidal nach Südamerika zurück. Nach seiner Zeit bei Inter Mailand heuerte der ehemalige Bundesligaspieler beim brasilianischen Top-Klub Flamengo Rio de Janeiro an. Mit diesem gewann er den brasilianischen Pokal sowie die Copa Libertadores, die südamerikanische Version der Champions League ehe er zu Athletico Paranaense wechselte. Nach dem Abenteuer Brasilien ging es für Vidal zurück in die Heimat.
Arturo Vidal zurück in der Heimat und noch immer aktiv
Seit dem 23. Januar 2024 steht Arturo Vidal wieder bei seinem Ausbildungsverein, Colo Colo in Chile, unter Vertrag. Mit diesem konnte er 2024 prompt seinen vierten chilenischen Meistertitel gewinnen. Der 38-Jährige kickt dort noch immer regelmäßig.
In der laufenden Saison hat der Mittelfeldspieler wettbewerbsübergreifend ganze 25 Pflichtspiele für seinen Herzensverein absolviert und dabei über 1.700 Einsatzminuten auf dem Platz verbracht - im Schnitt also rund 70 Minuten pro Partie. Vier Torbeteiligungen gelangen dem Altstar dabei. Vidals Vertrag läuft noch bis zum 31. Dezember dieses Jahres - wie es dann für den Aggressive Leader weitergeht, ist derzeit noch unklar.
Chilenischer Nationalheld
Auch im Nationaltrikot spielte Vidal bis zuletzt eine Rolle. Noch bis Juni dieses Jahres führte er die chilenische Nationalelf als Kapitän aufs Feld. In den letzten vier Länderspielen stand er jedoch nicht im Kader seines Heimatlandes. Mit der chilenischen Nationalmannschaft schrieb Vidal Geschichte und gewann zweimal die Copa América.
In der südamerikanischen Qualifikationsgruppe landete Chile mit nur zwei Siegen in 18 Quali-Spielen allerdings nur auf einem ernüchternden letzten Platz. Ansonsten hätte man Arturo Vidal womöglich sogar nochmal bei der WM 2026 bewundern können.
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