Warum ein Guardiola-Abschied bei Man City so gefährlich für den FC Bayern werden kann

Die Zeit von Pep Guardiola als Trainer von Manchester City scheint sich dem Ende zu nähern. Das dürfte auch in München die Alarmglocken schrillen lassen.
Pep Guardiola und Musterschüler Vincent Kompany
Pep Guardiola und Musterschüler Vincent Kompany / Alex Livesey - Danehouse/GettyImages
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Die englische Times berichtet, dass Pep Guardiola aktuell zu einem Abschied von Manchester City am Saisonende tendiere und seinen eigentlich bis 2027 laufenden Vertrag nicht erfüllen werde. Gerüchte, dass der 53-jährige Katalane ausgelaugt sei, halten sich schon länger, doch nun scheint diese Geschichte tatsächlich Gestalt anzunehmen. Das würde nicht nur Man City vor Probleme stellen.

City-Bosse wollen Pep halten - Abschied muss aber Vorbereitet werden

Die Verantwortlichen um Klub-Boss Khaldoon Al Mubarak und Sportdirektor Hugo Viana hoffen auf einen Verbleib ihres Star-Trainers, doch Guardiolas Tendenz scheint klar in Richtung Abschied im Sommer 2026 zu gehen. Das wäre ein herber Rückschlag für den englischen Spitzenklub, der dann mit der Neubesetzung des Trainerpostens konfrontiert wäre – und das viel früher als ihm lieb ist.

Der Kreis der möglichen Kandidaten dürfte sich dabei allerdings im engen Rahmen halten, denn der teure Kader der Cityzens ist auf den Fußball und die Spielidee von Guardiola ausgerichtet und nach seinen Wünschen zusammengestellt.

City befindet sich gewissermaßen im Umbruch und nach dem Abgängen von verdienten Stars wie Kyle Walker oder Kevin De Bruyne wurde eine frische Basis mit neuen Stars gerade erst in Angriff genommen. Somit erscheint es nur logisch, dass man sich auch um einen Trainer bemühen dürfte, der diese Spielidee verinnerlicht hat – bestenfalls einen ehemaligen Musterschüler des Katalanen, der sich auf höchstem Niveau bereits bewiesen und einen Namen gemacht hat. Und da kommen nicht gerade viele Kandidaten in die Verlosung. Blicken wir auf zwei ganz besondere.

Arteta würde hervorragend passen - doch er und Arsenal führen eine innige Beziehung

Bei Arsenal macht sich Mikel Arteta, Guardiolas einstiger Musterschüler bei Manchester City, gerade einen ganz besonders großen Namen. Als Co-Trainer unter Guardiola reifte Artetas Spielidee in Manchester heran, und mit dem Cheftrainerposten bei den Gunners erfüllte er sich einen Traum.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat der Spanier in London ein neues Top-Team erschaffen und ist gerade dabei, Arsenal nach seiner Vorstellung zu alter Stärke zurückzuführen. Derzeit thronen die Gunners an der Tabellenspitze der Premier League und könnten den ersten Meistertitel seit 2004 ins Visier nehmen. Der 43-Jährige hat sich im englischen Oberhaus damit schon fast seine Sporen verdient und wäre ein idealer Kandidat für die Nachfolge von Guardiola – auch wegen seiner Vergangenheit bei City. Doch die Sache hat einen Haken.

Erfolgscoach von Arsenal London: Mikel Arteta
Erfolgscoach von Arsenal London: Mikel Arteta / Robbie Jay Barratt - AMA/GettyImages

Mikel Artetas Herz schlägt für den FC Arsenal. Pep Guardiola verriet einst, dass Arteta in seiner Rolle als Co-Trainer jedes Tor von City bejubelte – mit Ausnahme der Spiele gegen Arsenal. Da Arteta dort der große Macher ist und ein erfolgreiches Team nach seinen Vorstellungen hat, ist die Chance gering, dass es ihn als Guardiola-Nachfolger nach Manchester verschlägt. Zumindest im kommenden Sommer. Artetas Vertrag bei den Gunners läuft noch bis 2027 und die Londoner werden kaum Interesse daran haben, ihren eigenen Star-Trainer und Erfolgsmacher an einen direkten Konkurrenten um die englische Meisterschaft abzugeben und sich damit erheblich selbst zu schwächen – zumindest solange sie dabei noch ein Wörtchen mitreden können.

Kompany ein attraktives Gesamtpaket

Das lässt dann wohl auch auf Vincent Kompany blicken. Der aktuelle Coach des FC Bayern München hat seinen Vertrag gerade erst bis 2029 verlängert, doch als jahrelanger Kapitän und Star-Spieler der Cityzens hängt das Herz des Belgiers natürlich noch sehr am Klub aus Manchester. Als ehemaliger Spieler unter dem Spanier wuchs auch Kompanys Spielidee auf der "Guardiola-Vision”.

Hat den FC Bayern zu einer Fußballmacht geformt: Vincent Kompany
Hat den FC Bayern zu einer Fußballmacht geformt: Vincent Kompany / Maja Hitij/GettyImages

Dass er großen Fußball spielen kann, beweist Kompany aktuell beim deutschen Rekordmeister, den er zu einer fast unaufhaltsamen Fußballmacht geformt zu haben scheint. Das macht Kompany für die City-Bosse natürlich äußerst attraktiv und eine Aufgabe in der englischen Premier League bei einem der größten und zahlungskräftigsten Klubs auf der Insel für seinen Herzensverein Manchester City dürfte auch eine gewisse Bedeutung für Kompany selbst haben.

Wenn der Belgier in diesem Falle diese Aufgabe unbedingt übernehmen wollen würde und City eine angemessene Ablöse an die Bayern auf den Schreibtisch legen sollte, dürfte das auch die Bayern-Bosse vor eine harte Aufgabe stellen.

"Externe" Lösungen möglich aber mit Fragezeichen

Natürlich gäbe es noch ein paar andere interessante Namen, wie beispielsweise Roberto De Zerbi von Olympique Marseille, der aber keinen ganz großen Namen darstellt, oder Xabi Alonso, falls dessen Zeit bei Real Madrid sich in naher Zukunft nicht etwas erfreulicher gestaltet. Dennoch erscheint dies wohl eher unrealistisch. Womöglich kämen auch andere große Namen wie Zinedine Zidane infrage, der sein baldiges Comeback angekündigt hat, doch der Franzose schielt eher auf den Posten des französischen Nationaltrainers.

Nach der möglicherweise bald endenden Guardiola-Herrschaft dürfte Manchester City auf eine große Lösung pochen. Mögliche dementsprechend große Namen scheinen sich jedoch als durchaus schwierige Hürden oder riskante Experimente zu gestalten.

Als gedanklicher Schnellschuss zu diesem Thema erscheint Bayern-Coach Vincent Kompany tatsächlich das attraktivste Paket für Manchester City darzustellen – zum Leidwesen des deutschen Rekordmeisters, der sich dann womöglich mit einem Premier-League-Giganten ins große Kräftemessen begeben müsste.


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