Warum die FIFA dem FC Bayern zwei Titel "aberkannt" hat
Von Felix Roche

Die FIFA macht mal wieder FIFA-Sachen. Anstatt sich um Gleichberechtigung im Fußball oder die bestehende Korruption zu kümmern, ändert der Fußball-Weltverband rückwirkend den Namen der Titel eines Turniers. Das betrifft unter anderem auch den FC Bayern München. Für seine Siege bei den Klub-Weltmeisterschaften 2013 und 2020 darf sich der deutsche Rekordmeister jetzt nicht mehr so nennen, sondern nur noch 'FIFA Intercontinental Champions'.
Das betrifft aber natürlich nicht nur die Bayern, sondern alle Gewinner des vorherigen Klub-WM-Formats. Genauer gesagt sind es alle Gewinner von 2000 bis 2023. Dabei will die FIFA wohl ihren neuen Milliarden-Wettbewerb weiter aufwerten, indem sie die alten Gewinner durch die Änderung des Namens abstufen.
Altes Format bleibt bestehen
Das alte Format, bei dem alle Kontinental-Meister gegeneinander um eine Trophäe spielen, bleibt jedoch bestehen. Dabei wurde der Name an die neue Austragung angepasst. Dieser Wettbewerb heißt schon seit 2024 FIFA Intercontinental Cup, wie rückwirkend auch alle Wettbewerbe von 2000 bis 2023. Die erste Ausgabe vom neuen alten Format gewann Real Madrid als damaliger amtierender Champions-League-Sieger. Im Finale in der katarischen Stadt Lusail bezwangen sie den nordamerikanischen Vertreter CF Pachuca aus Mexiko mit 3:0.
Deswegen wird nun der FC Chelsea als erster Klub-Weltmeister von der FIFA bezeichnet. Alle vorherigen Gewinner sind "nur" noch FIFA Intercontinental Champions. Während dieser Wettbewerb weiterhin jährlich ausgetragen wird, kann sich Chelsea für die nächsten vier Jahre Klub-Weltmeister nennen. Dann findet die nächste Austragung des neuen FIFA-Wettbewerbs statt. Ein Austragungsort ist dafür jedoch noch nicht bekannt.
Letztendlich kann den Bayern diese Namensänderung egal sein. Einzig der Briefkopf müsste jetzt wohl geändert werden. Daran sind die Münchener aber auch gewohnt, weil sie das ja bei jedem neuen Titel fast jährlich machen müssen. Dazu bleiben die Weltpokal-Siege von 1976 und 2001 auch weiterhin bestehen und bekommen keine Namensänderung. Dass diese Pokale vorher eine andere Bezeichnung hatten, war auch nur eine Randnotiz.
Von Klub-Weltmeister zu FIFA Intercontinental Champions
Die früheren Klub-WM-Sieger, die sich jetzt für ihre Titel zwischen 2000 und 2024 "nur" noch FIFA Intercontinental Champions nennen dürfen. Von 2001 bis 2004 wurde der Wettbewerb nicht ausgetragen.
Jahr | Sieger | Ergebnis | Finalgegner |
---|---|---|---|
2000 | Corinthians Sao Paulo | 4:3 n.E. | Vasco da Gama |
2005 | FC Sao Paulo | 1:0 | FC Liverpool |
2006 | Internacional Porto Alegre | 1:0 | FC Barcelona |
2007 | AC Mailand | 4:2 | Boca Juniors |
2008 | Manchester United | 1:0 | LDU Quito |
2009 | FC Barcelona | 2:1 n.V. | Estudiantes de La Plata |
2010 | Inter Mailand | 3:0 | Tout Puissant Mazembe |
2011 | FC Barcelona | 4:0 | FC Santos |
2012 | Corinthians Sao Paulo | 1:0 | FC Chelsea |
2013 | FC Bayern | 2:0 | Raja Casablanca |
2014 | Real Madrid | 2:0 | CA San Lorenzo |
2015 | FC Barcelona | 3:0 | River Plate |
2016 | Real Madrid | 4:2 n.V. | Kashima Antlers |
2017 | Real Madrid | 1:0 | Gremio Porto Alegre |
2018 | Real Madrid | 4:1 | al Ain Club |
2019 | FC Liverpool | 1:0 n.V. | Flamengo |
2020 | FC Bayern | 1:0 | UANL Tigres |
2021 | FC Chelsea | 2:1 n.V. | Palmeiras Sao Paulo |
2022 | Real Madrid | 5:3 | al-Hilal |
2023 | Manchester City | 4:0 | Fluminense |
2024 | Real Madrid | 3:0 | CF Pachuca |
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