Unglücklich bei West Ham? Niclas Füllkrug meldet sich zu Wort
Von Oliver Helbig

Im August letzten Jahres wechselte Niclas Füllkrug zu West Ham United und verließ Borussia Dortmund nach nur einem Jahr wieder, um das Abenteuer England und Premier League zu wagen. Die bisherige Zeit auf der Insel des deutschen Nationalstürmers war von Verletzungen geprägt, so dass Füllkrug bisher nur auf 17 Pflichtspieleinsätze für die Hammers kam. An fünf Toren war der 32-Jährige dabei direkt beteiligt. Immer wieder gab es auch deshalb Gerüchte um eine mögliche Rückkehr des Mittelstürmers in die Bundesliga und dass Füllkrug unzufrieden sei. Nun hat sich der gebürtige Hannoveraner in einem Kicker-Interview zu den Gerüchten geäußert.
Füllkrug bei West Ham gut aufgehoben
"Ich kriege immer mal wieder Nachrichten, die implizieren, dass ich bei West Ham nicht glücklich wäre. Dabei geht es mir hier echt richtig gut“, so Füllkrug mit klaren Worten. "Ich bin nicht mit 32 zu einem Verein gewechselt, um das als Sprungbrett zu nutzen. Natürlich geht man als Spieler vor einem Transfer ein gewisses Risiko ein, wenn der Klub noch nicht da ist, wo man gerne wieder hinmöchte, und das ist nun mal, international zu spielen – weil ich und ja auch West Ham da herkommen. Doch ich glaube weiter daran, dass das mit den Gegebenheiten hier möglich ist. Dieser Aufgabe widme ich mich komplett.“ Beeindruckt zeigt sich der ehemalige Bundesligastar (Hannover 96, Werder Bremen, Borussia Dortmund) auch von der großen Wertschätzung, die ihm entgegengebracht wird und von der er auch in schwierigen Zeiten zehrt: "Die kriege ich jetzt erst so richtig zu spüren. Davon will ich mehr.“
Abschiedsgedanken hegt Füllkrug dabei offenbar nicht. "Also, ich hatte bislang zu keinem Zeitpunkt vor, West Ham zu verlassen – auch aktuell ist das nicht in meinem Kopf. Weil ich im Moment wirklich Spaß an dieser Aufgabe habe“, wischt der Angreifer jegliche Zweifel zu diesem Thema vom Tisch. Das Abenteuer West Ham stellt sportlich eine reizvolle Aufgabe für Füllkrug dar an und mit der er wachsen will. "Ich finde so eine Challenge einfach reizvoll: Zu einem Klub zu wechseln, der noch nicht dort ist, wo man selbst hin will“, so Füllkrug.
Verletzungen erschwerten Zeit in England enorm
Der Start bei den Hammers war sicher nicht einfach, wie Füllkrug unumwunden zugibt: "Mehr eingreifen zu können, mehr Tore zu erzielen, all die Stadien erleben zu können – doch dafür gibt es ja Gründe: Mir hat im Anschluss an eine Saison, in der ich in 58 Pflichtspielen auf dem Platz gestanden habe, einfach eine ausgeprägte Vorbereitung nach der EM gefehlt. Ich hatte eine Woche Training – und dann ging die Premier League los, die ersten drei Spiele von mir waren nicht gut.“
Das Verletzungspech machte dem 1,89 Meter großen Stürmer durchaus zu schaffen. "Ich glaube auch, dass es kein Zufall ist, dass in dieser Saison so viele Muskelverletzungen auftreten – selbst bei jungen, eigentlich nicht anfälligen Spielern. Meine Oberschenkelverletzung war eigentlich ja relativ unüblich für meinen Spielstil. Davor war es die Achillessehne – und dazwischen war ich ja gerade mal sechs Wochen fit. So etwas kann man nicht vorhersehen, es war sicherlich auch Pech dabei: Ich hatte einfach Scheiße am Schuh – hier darf ich es ja sagen“
Das Ziel WM 2026 wird mit vollem Tatendrang angegangen
Mit dem Ziel der Teilnahme an der WM 2026 sprüht Füllkrug vor Tatendrang und will sich in den kommenden Monaten unbedingt beweisen. "Mein Anspruch ist es natürlich, mehr zu spielen und mehr Scorerpunkte beizusteuern. Ich glaube, dass ich am besten funktioniere, wenn ich topfit bin und von Beginn an spiele – dieses Level hatte ich lange nicht, aber jetzt bin ich wieder soweit.“
Wir drücken die Daumen!
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