Trotz großen Einnahmen: Warum der BVB kein üppiges Transferbudget plant

Durch die Klub-WM und den Verkauf von Jamie Gittens durfte sich der BVB zuletzt über einen Geldregen freuen. Dennoch ist das Transferbudget der 'Sport Bild' zufolge kleiner als von vielen Fans erhofft.
Lars Ricken am Spielfeldrand
Lars Ricken am Spielfeldrand / Jan Fromme - firo sportphoto/GettyImages
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Rund 60 Millionen Euro kassiert der BVB durch den Verkauf von Jamie Gittens an den FC Chelsea. Hinzu kommen rund 44 Millionen Euro durch das Erreichen des Viertelfinals bei der Klub-WM. Mit dem Geld können die Dortmunder auf dem Transfermarkt angreifen - so zumindest die Hoffnung der schwarz-gelben Anhänger. Die Annahme stimmt allerdings nur zum Teil.

Der Sport Bild zufolge beläuft sich das Dortmunder Transferbudget im anstehenden Wechselfenster auf 40 Millionen Euro. Genug Geld, um aktiv zu werden, aber doch weniger als der ein oder andere Fan angesichts der jüngsten Einnahmen vermuten würde. Das liegt an mehreren Gründen.

Viel Geld wurde bereits ausgegeben

Zum einen hat der BVB in diesem Sommer bereits rund 62 Millionen Euro für Transfers ausgegeben. Die Summe setzt sich aus dem Wechsel von Jobe Bellingham (30 Millionen Euro) und den festen Verpflichtungen der Leihspieler Yan Couto (25 Millionen Euro) und Daniel Svensson (7 Millionen Euro) zusammen.

Bei Couto hatten die Dortmunder eine Kaufpflicht mit Manchester City vereinbart. Ohne diese wär der BVB mutmaßlich nicht bereit gewesen, diese Summe für den Brasilianer auszugeben. In seiner ersten Saison in Schwarz-Gelb war Couto weitestgehend hinter den Erwartungen zurückgeblieben. So nimmt der 23-Jährige dennoch bereits einen großen Teil des Transferbudgets ein.

Hohe Gehaltskosten

Hinzu kommt die Abfindung, die der BVB an Nuri Sahin zahlen muss. Der 36-Jährige war im Januar als Cheftrainer entlassen worden. Die in Sahins Vertrag vereinbarte Abfindung über 3,5 Millionen Euro zahlt der BVB nun in diesem Sommer.

Eine weitere Belastung für die Gehaltsstruktur des Klubs, die ohnehin insgesamt bereits an der intern festgelegten Obergrenze kratzt. Der Sport Bild zufolge zahlt der BVB derzeit 120 Millionen Euro jährlich an Grundgehalt für seine Spieler. Hinzu kamen in der abgelaufenen Saison etwa 50 Millionen Euro an Prämien und Sonderzahlungen wie Handgeldern bei Transfers und Vertragsverlängerungen. Die Einnahmen müssen daher auch genutzt werden, um das Gehalt der Neuzugänge zu stemmen und können nicht nur für die Ablösezahlungen verwendet werden.

Weniger Einnahmen als angenommen

Zudem trügt der Schein bei den Einnahmen durch die Klub-WM. Zwar kassierte der BVB insgesamt rund 44 Millionen Euro an Prämien, das bedeutet jedoch nicht, dass die Summe den Dortmundern auch vollumfänglich zur Verfügung steht. Etwa die Hälfte mussten die Schwarz-Gelben laut der Sport Bild bereits aufwenden, um die Reise durch die USA während des Turniers inklusive Steuern zu finanzieren. Die FIFA übernimmt zwar einen Teil davon, dennoch bleiben nur rund 22 Millionen Euro übrig.

Obendrein will der BVB dem Bericht zufolge einen Teil der Einnahmen in seine Infrastruktur investieren. Unter anderem sollen Teile des Westfalenstadions restauriert werden, was zwischen fünf und zehn Millionen Euro kosten wird. Hinzu kommt ein Medizin-Zentrum, das in der Nähe der Profi-Geschäftsstelle für rund 20 Millionen Euro entstehen soll.


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