Bericht: Topp-Transfer im Winter wahrscheinlich - Bundesliga-Konkurrenz mit Interesse
Von Simon Zimmermann

Im Sommer schien Keke Topp bei Werder Bremen die große Chance gehabt zu haben, als Mittelstürmer Nummer eins in die Saison zu gehen. Die Realität ist für den 21-Jährigen Ende Oktober aber eine ganz andere: Nur 48 Bundesliga-Minuten verteilt auf drei Joker-Einsätze stehen zu Buche. Dazu kommt eine Einwechslung bei der Pleite in der ersten Pokalrunde in Bielefeld. Und ein Einsatz für die U23 in der Regionalliga, um endlich wieder Spielpraxis zu sammeln.
"Eine Zeit lang habe ich sein Auftreten kritisch gesehen", gab SVW-Coach Horst Steffen nun unumwunden zu. Stellte Topp aber auch künftig wieder eine größere Rolle in Aussicht: "Er hat die letzten beiden Wochen wirklich sehr gut gearbeitet. Daher habe ich das Gefühl, dass er wieder näher an Einsätzen dran ist."
Dass Topp tatsächlich näher an die Mannschaft gerückt ist, darf jedoch bezweifelt werden. Leverkusen-Leihgabe Victor Boniface ist trotz Fitness-Defizite für Steffen wegen seiner "außergewöhnlichen Fähigkeiten" die erste Option von der Bank. In der Startelf plant Steffen derzeit ohne echten Neuner.
Topp "sehr, sehr offen" für Werder-Verkauf
Realistischer erscheint da, dass sich die Wege von Topp und Weder schon im Winter wieder trennen. Wie Sky-Transferexperte Florian Plettenberg berichtet, hat Topp seinen Berater gewechselt und wird mittlerweile vom ehemaligen Bayern-Sportdirektor Christian Nerlinger betreut. Der soll Topp womöglich dabei helfen, im Winter einen neuen Klub zu finden, der ihm mehr Spielzeit verspricht. Wohl am liebsten in der Bundesliga.
Während ein Beraterwechsel immer auch ein Indiz für einen Transferwunsch sein kann, behauptet Plettenberg, dass Topp auch "sehr, sehr offen" dafür sei, sich im Winter verkaufen zu lassen, sollte ein passender Klub gefunden werden.
Vor einigen Tagen soll es bereits ein Gespräch mit Werders Sportchef Clemens Fritz gegeben haben. Beim richtigen Preis seien die Bremer gesprächsbereit. Für den Klub wäre auch eine Leihe gut vorstellbar.
Die ersten Interessenten kommen laut Plettenberg aus der 2. Liga und dem Ausland. Die Bild hatte vor einigen Wochen bereits Topps Ex-Klub Schalke ins Spiel gebracht, die mit dem Stürmer auf einen Sylla-Abgang im Winter reagieren könnten. Eine konkrete Spur zu den Knappen scheint es aber weiter nicht zu geben, auch wenn der Kontakt zwischen Topp und S04 nie gänzlich abgebrochen sein soll.
Gladbach und Heidenheim beschäftigen sich mit Topp-Transfer
Topp soll aber auch bei der Bundesliga-Konkurrenz im Blickfeld stehen. Gladbach und Heidenheim "beschäftigen sich jetzt mal so langsam mit Keke Topp", behauptet Plettenberg, "weil er eben auf den Markt kommt".
Ein Wechsel nach Heidenheim könnte tatsächlich eine konkrete Option werden. Beim FCH sucht man noch einen Torjäger. Ob das auch für Gladbach gilt, bleibt abzuwarten. Bis zum Winter soll Nationalstürmer Tim Kleindienst zurück sein. Dazu hat man Hoffenheim-Leihgabe Haris Tabakovic zur Verfügung. Wenig schlüssig, warum es für die Fohlen dann noch einen dritten Mittelstürmer im Kader bräuchte. Für Topp wären die Aussichten am Niederrhein wohl ähnlich gering wie an der Weser.
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