Warum Boniface trotz Fitness-Fragen den Vorzug vor Topp erhält
Von Leonard Schmidt

Einst galt Keke Topp als Stürmer Nummer eins bei Werder Bremen, doch die Realität sieht anders aus. Seit über einem Monat wartet der 21-Jährige auf seinen nächsten Bundesliga-Einsatz, selbst als Joker ist er hinter Neuzugang Victor Boniface zurückgefallen. Trainer Horst Steffen erklärte nun unmissverständlich, warum das Eigengewächs aktuell außen vor ist – und was sich ändern muss.
Bonifaces Potenzial sticht Topps Trainingsleistung
Obwohl auch Leihgabe Victor Boniface nach seiner Ankunft noch nicht bei 100 Prozent ist und weiter an seinem Fitnesszustand arbeiten muss, erhält er aktuell den Vorzug vor Topp. Steffens Begründung ist klar: Boniface besitze "außergewöhnliche Fähigkeiten", die ihn selbst in nicht optimaler Verfassung zur wertvolleren Option von der Bank machen. "Diese sind so außergewöhnlich, dass ich ihn aktuell als ersten Einwechsler vorziehe", so der Coach.
Diese Entscheidung ist auch eine direkte Konsequenz aus Topps Leistungen abseits des Spieltags. Steffen machte für seine Verhältnisse ungewöhnlich deutlich, dass er mit den Trainingsdarbietungen des Angreifers über einen längeren Zeitraum unzufrieden war. "Eine Zeit lang habe ich sein Auftreten kritisch gesehen", gab der 56-Jährige zu und bestätigte, dies auch im persönlichen Gespräch mit dem Spieler thematisiert zu haben.
Hoffnungsschimmer durch Trainingssteigerung
Doch Steffen wäre nicht Steffen, wenn er nicht auch die positive Entwicklung hervorheben würde. Genau diese Unzufriedenheit scheint bei Topp einen Schalter umgelegt zu haben. "Er hat die letzten beiden Wochen wirklich sehr gut gearbeitet", lobte der Trainer nun. "Daher habe ich das Gefühl, dass er wieder näher an Einsätzen dran ist." Die Tür ist also nicht zu, der Konkurrenzkampf neu entfacht.
Angesichts der Tatsache, dass Werder zuletzt oft auf Romano Schmid als falsche Neun zurückgreifen musste, ist die Hoffnung groß, bald wieder auf zwei fitte, gelernte Mittelstürmer zurückgreifen zu können. Das Ziel sei klar, so Steffen: Beide sollen in Top-Form kommen, sodass die Frage nicht mehr lautet, wer eingewechselt wird, sondern wer von Beginn an spielt.
Überraschendes Comeback als Lichtblick
Neben der Stürmer-Debatte gab es aber auch erfreuliche Nachrichten aus dem Werder-Lazarett. Abwehrspieler Niklas Stark kehrt laut Bild nach zweimonatiger Zwangspause (Hüftprobleme) überraschend in den Kader für das Spiel gegen Union Berlin zurück. "Ich freue mich, dass wir auch mal positive Personal-Meldungen verbreiten können", zeigte sich Steffen erleichtert. Stark wird zwar noch keine Option für die Startelf sein, seine Erfahrung könnte aber von der Bank wichtig werden. Währenddessen kehrt auch Senne Lynen nach seiner Baby-Pause zurück ins Team.
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