So läuft es bei Tanguy Nianzou - Ex-Bayern-Talent mit harter Zeit

Tanguy Nianzou hat einige schwierige Jahre hinter sich. Doch deutet sich beim einstigen Bayern-Juwel nun Licht am Ende des Tunnels an?
Tanguy Nianzou hat nur noch einen Marktwert von 1,5 Millionen Euro
Tanguy Nianzou hat nur noch einen Marktwert von 1,5 Millionen Euro / Fran Santiago/GettyImages
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Tanguy Nianzou galt als eines der hoffnungsvollsten Abwehr-Talente, als er sich dem FC Bayern im Sommer 2020 anschloss. Nun liegt sein Marktwert bei mickrigen 1,5 Millionen Euro. Der französische Innenverteidiger hat harte Jahre hinter sich und den ganz großen Durchbruch auch nach seinem Abschied aus München im Sommer 2022 nie geschafft.

Nianzou spielt inzwischen seit über drei Jahren beim spanischen Klub FC Sevilla, der 16 Millionen Euro nach München überwiesen hat. Seitdem konnte Nianzou allerdings nur 55 Pflichtspiele für die Andalusier absolvieren. Am besten lief es für das frühere PSG-Talent noch in seiner ersten Sevilla-Saison 2022/23. In dieser kam Nianzou immerhin auf 30 Einsätze, wenngleich er nicht alle davon von Beginn an absolvieren durfte. In den folgenden knapp zweieinhalb Jahren kamen dann nur noch 25 Pflichtspiele dazu.

Das ganz große Problem bei Nianzou sind seine Oberschenkelverletzungen. In den letzten dreieinhalb Jahren zog sich der Franzose hiervon schließlich sechs Stück zu und fehlte teilweise wochen- oder gar monatelang. Zwischen November 2024 und Juli 2025 fehlte der frühere Münchner 225 Tage.

Nianzou zuletzt über 90 Minuten auf dem Platz

Folgerichtig ist es keine Überraschung, dass der Marktwert von Nianzou auf 1,5 Millionen Euro eingebrochen ist. Für den 23-Jährigen gibt es aber auch ein klein wenig Licht am Ende des Tunnels. Jedenfalls läuft seine aktuelle Saison wieder einen Ticken besser als die letzte und vorletzte Spielzeit. Nianzou kommt in der laufenden Saison trotz einer Verletzung am Hüftbeuger und am Oberschenkel auf fünf La-Liga-Einsätze.

Wenn der Innenverteidiger mal fit ist, bekommt er also immerhin auch das Vertrauen. Vor der Länderspielpause reichte es beim 1:0-Sieg gegen Osasuna für einen Einsatz über 90 Minuten. Genau das sind die kleinen Hoffnungsschimmer, die der zweifellos talentierte Abwehrspieler braucht. Letztlich ist aber zu befürchten, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich Nianzou wieder verletzt.

Sportlich läuft es für Sevilla zumindest besser als in den letzten Jahren. Seit Nianzou da ist, hat es der Traditionsklub nie unter die Top-10 geschafft und schrammte als 17. zuletzt knapp am Abstieg vorbei. Aktuell sind die Andalusier immerhin auf Platz neun.

Nianzou unter Nagelsmann mit schwerem Stand

Schon beim FC Bayern wurde der Innenverteidiger häufiger von Verletzungen wie beispielsweise einem Muskelbündelriss im Oberschenkel zurückgeworfen. Seine Leidenszeit in den Jahren danach kündigte sich gewissermaßen hier schon an. Nianzou hat für den FC Bayern insgesamt nur 28 Pflichtspiele bestritten und war nie so richtig nahe dran, zum Stammspieler aufzusteigen. Dies lag auch daran, dass Ex-Coach Julian Nagelsmann den Youngster immer eher kritisch sah.

"Er hat immer wieder Momente, wo er herausragende Pässe ins Mittelfeld spielt, wo er eine sehr gute Spieleröffnung hat. Er hat aber auch immer wieder Situationen, wo er haarsträubende Fehler macht", lautete seine nüchterne Alternative damals. Zuvor hatte Hasan Salihamidzic das Abwehr-Juwel als "eines der größten Talente in Europa" vorgestellt.

Der FC Bayern hat für den bis 2027 an Sevilla gebundenen Spieler eine Rückkaufklausel in Höhe von 55 Millionen Euro. Diese wird allerdings nie aktiviert werden. Gewissermaßen ist Nianzou ein klassischer Fall von "Was wäre, wenn…?".


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