So durchwachsen wie die Hinrunde? Das Transferzeugnis für Borussia Mönchengladbach

Borussia Mönchengladbach hat im Sommer einige interessante Spieler verpflichtet. Doch haben sich die Deals wirklich ausgezahlt? Wir machen den Transfer-Check.
Bei Shuto Machino und Haris Tabakovic läuft die Saison grundverschieden
Bei Shuto Machino und Haris Tabakovic läuft die Saison grundverschieden / Christian Verheyen/GettyImages
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Borussia Mönchengladbach hat eine zunächst katastrophale und später unter Eugen Polanski eine sehr ordentliche Hinrunde gespielt. So wirklich zufriedenstellend ist Platz zwölf in Summe allerdings noch nicht. Doch hat dies auch etwas mit den Transfer-Aktivitäten im Sommer zu tun? Wir sehen uns genauer an, was die Neuzugänge bis jetzt so geleistet haben.

Shuto Machino

Ablöse: 8 Millionen Euro
Abgebender Verein: Holstein Kiel

Der Japaner war mit einer Ablöse von acht Millionen Euro der teuerste Sommer-Einkauf der Fohlen. Machino konnte den Erwartungen jedoch nicht gerecht werden und hat nur drei Pflichtspieltore auf dem Konto. Dies liegt natürlich auch daran, dass er häufig auf der Bank saß, jedoch waren seine Leistungen auch einfach zu schwach. Gewissermaßen hatte er sogar Glück, dass Tabakovic als Kleindienst-Ersatz funktioniert hat. Ansonsten wäre der Druck auf ihn noch größer geworden.

Jens Castrop

Ablöse: 4,5 Millionen Euro
Abgebender Verein: 1. FC Nürnberg

Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler profitierte vom Trainerwechsel und machte insbesondere Mitte der Hinrunde eine gute Figur. Dann zog er sich jedoch einen Platzverweis gegen die Bayern zu und fehlte für zwei Spiele. Im Anschluss kehrte er in die Startaufstellung zurück und machte wieder einen ordentlichen Job. Castrop ist hungrig und bringt Energie und Fleiß mit. Wichtige Tugenden für die Fohlen-Elf. Demnach waren die 4,5 Millionen Euro ein kluges Invest. 

Giovanni Reyna

Ablöse: 4 Millionen Euro
Abgebender Verein: Borussia Dortmund

Reyna ist auf jeden Fall der prominenteste Kicker, den Gladbach unter Vertrag genommen hat. Allerdings war klar, dass die Verletzungshistorie des Mittelfeld-Youngsters Risiken mit sich bringt. Leider begann die Saison gleich wieder mit Trainingsrückstand und Oberschenkelproblemen. Im Anschluss wurde er über Joker-Einsätze herangeführt, ehe er zuletzt dreimal in Serie starten durfte. Den ganz großen Impact hatte er dabei noch nicht, jedoch sieht man das Potenzial und auch den Willen des Ex-Dortmunders zumindest aufblitzen. Die vier Millionen Euro können sich schon noch bezahlt machen.

Haris Tabakovic 

Leihgebühr: 750.000 Euro
Abgebender Verein: TSG Hoffenheim

Haris Tabakovic gelang in der Hinrunde genau das, was Machino nicht geschafft hat. Der 31-Jährige hat Kleindienst exzellent ersetzt. Seine sieben Tore und zwei Vorlagen sind entscheidend dafür, dass Gladbach die Abstiegszone verlassen konnte. Auch im Pokal war Tabakovic zweimal erfolgreich, selbst wenn das nichts am Ausscheiden der Fohlen ändern konnte. Die 750.000 Euro Leihgebühr waren dennoch ein ganz entscheidendes Invest und ein riesiger Glücksfall. 

Kevin Diks

Ablöse: 0 Euro
Abgebender Verein: FC Kopenhagen

Der 28 Jahre alte Innenverteidiger kam ablösefrei aus Kopenhagen. Zwar zeigte Diks selten wirklich überragende Leistungen und war bei einigen deutlichen Klatschen involviert, jedoch war er trotzdem absolut gesetzt und in vielen Spielen auch ein wichtiger Anker. Diks hat gute Zweikampf- und Passwerte und auch schon zwei Treffer erzielt. Bedenkt man, dass der Abwehrspieler ablösefrei kam, war das schon ein guter Deal.

Yannik Engelhardt 

Leihgebühr: 0 Euro
Abgebender Verein: Como 1907

Der 24 Jahre alte Mittelfeldspieler konnte kostenlos von Como geliehen werden und stand fast immer über 90 Minuten auf dem Platz. Engelhardt ist ein fester Bestandteil der Fohlen-Elf, selbst wenn er nicht sonderlich spektakulär spielt. Die Chancen dürften ganz gut stehen, dass Engelhardt nach der Saison fest gebunden wird.

Fazit:

In Summe haben die Gladbacher im Sommer ganz ordentlich eingekauft, selbst wenn Roland Virkus seinen Job verloren hat. Die Deals mit Castrop, Diks, Engelhardt und insbesondere Tabakovic waren gewinnbringend. Bei Reyna besteht zumindest die Hoffnung, dass sich das Invest langfristig lohnt. Bitter nur, dass ausgerechnet der teuerste Neuzugang, Shuto Machino, bislang noch gar nicht funktioniert hat. Hier ist eine positive Entwicklung noch nicht absehbar, die Hoffnung aber weiterhin vorhanden.

Die insgesamt durchwachsene Hinrunde hat aber alles in allem weniger mit der Sommer-Transferphase zu tun, sondern vielmehr mit Verletzungspech und Formschwankungen etablierter Spieler. 

Gesamt-Bewertung: 7/10


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