Rummenigge kontert Kritiker: "Bayern braucht mehr Uli Hoeneß"
Von Dominik Hager

Uli Hoeneß hat derzeit wohl mehr Kritiker denn je. Viele sind der Meinung, dass der Ehrenpräsident mehr in den Hintergrund treten und sich weniger in das Tagesgeschäft von Max Eberl und Co. einmischen sollte. Karl-Heinz Rummenigge sieht das allerdings komplett anders.
"Da muss ich mal eines sagen, unabhängig von mir: Der FC Bayern braucht nicht weniger Uli Hoeneß, er braucht mehr Uli Hoeneß", stärkte er seinen langjährigen Weggefährten im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur den Rücken.
Rummenigge erinnert sich an Hoeneß-Anruf: "Du musst mir helfen"
Hoeneß selbst war es auch, der Rummenigge im Mai 2023 davon überzeugt hatte, nach der Trennung von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic in den Aufsichtsrat des Rekordmeisters zurückzukehren. "Uli Hoeneß hat mich damals angerufen und gesagt, das funktioniert so nicht", erinnert sich der frühere Vorstandsvorsitzende der Münchner.
Damals hatte man sich von Julian Nagelsmann getrennt, jedoch funktionierte Thomas Tuchel als Nachfolger zu keinem Zeitpunkt so richtig. "Uli sagte zu mir: Du musst mich unterstützen. Du musst mir helfen. Ich schaffe das nicht alleine", führte er aus.
Rummenigge sieht kein Eberl-Problem: "Hat Uli mit mir bis zum Exzess getrieben"
Seitdem sei der FC Bayern "zu einer gewissen Kontinuität" bemüht. Zwar scheint Uli Hoeneß diese mit seinen Spitzen gegen Max Eberl zu gefährden, allerdings möchte Rummenigge die Thematik nicht zu hoch hängen.
"Wenn zwischendurch mal ein Zwist entsteht, dann entsteht er eben. Es gibt die bayerische Streitkultur. Die hat Uli mit mir bis zum Exzess betrieben, da sind manchmal die Türen aus den Angeln geflogen", erklärte Rummenigge, als wäre derartiges ganz normal. Hoeneß handle aber eben immer im Sinne des Klubs, der "national immer der Branchenführer sein" solle.
Rummenigge will den Fußball "finanziell moralisieren"
Wenn es drauf ankommt, sind Hoeneß und Rummenigge meist doch ein Herz und eine Seele. So teilt der 69-Jährige auch die Ansichten von Hoeneß, was die finanziellen Auswüchse im Profifußball betrifft. "Wir müssen den Fußball finanziell moralisieren", mahnte er. "Wir müssen in den Klubs aufpassen, dass wir nicht die Kontrolle verlieren", fügte er hinzu.
Wie auch Hoeneß scheint Rummenigge an eine Blase zu glauben, die irgendwann platze. "Man darf nicht glauben, dass das zum Erfolg führen wird, was da in England passiert. Sie geben Geld aus in einer Art und Weise, die schon verrückt ist - und das darf man nicht mitmachen. Man muss vielmehr eine Mannschaft haben, die funktioniert, die einen Spirit und einen Willen hat", erläuterte er.
Insbesondere der Woltemade-Wechsel nach Newcastle und der Wirtz-Transfer zum FC Liverpool scheinen Hoeneß und Rummenigge diesbezüglich getriggert zu haben. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass auch die Bayern Deals machen, die in der Kategorie "finanzieller Wahnsinn" nicht verkehrt aufgehoben sind.
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