Zorc und Terzic verteidigen Bürki - Neuer Name auf der BVB-Torhüterliste

Schwierigste Phase der Karriere: Roman Bürki ist nur noch Ersatz
Schwierigste Phase der Karriere: Roman Bürki ist nur noch Ersatz / Lars Baron/Getty Images
facebooktwitterreddit

Die größten Personal-Diskussionen beim BVB spielen sich derzeit zwischen den Pfosten ab. Wie geht es weiter mit Roman Bürki und kommt eine neue Nummer eins? Die Verantwortlichen haben sich nun deutlich hinter den Schweizer Keeper gestellt. Ein neuer Name taucht trotzdem auf der Kandidatenliste auf.


Die kommenden Wochen werden für Borussia Dortmund den kompletten Saisonverlauf entscheiden: Gelingt die Qualifikation für die Champions League? Und kann der BVB den DFB-Pokal gewinnen?

Eine erste Antwort liefert bereits der Samstagabend. Dann empfängt Schwarz-Gelb Zweitligist Holstein Kiel zum Pokal-Halbfinale (20.30 Uhr). Nicht aktiv mithelfen, die Ziele zu erreichen, darf Roman Bürki. Der Schweizer wurde zur Nummer zwei degradiert, seine Zukunft scheint offen.

Zorc und Terzic verteidigen Bürki

Zuletzt hieß es, Bürki lege ob seiner Reservistenrolle eine "Null-Bock-Mentalität" an den Tag. Dem entgegneten Sportdirektor Michael Zorc und Trainer Edin Terzic auf der Pressekonferenz vor dem Pokal-Halbfinale vehement.

"Roman war jahrelang die Nummer eins beim BVB, für ihn ist das sicherlich keine einfache Zeit gerade. Ich habe irgendwo von einem Null-Bock-Bürki gelesen. Das finde ich fast schon unanständig und ehrabschneidend. Da geht es um Berufsethos, Berufsehre und Einstellung. Ich sehe, dass er sich sehr gut und professionell verhält. Auch abseits des Platzes", verteidigte Zorc den 30-Jährigen Schweizer.

Trainer Terzic stimmte dem zu: "Von einer Null-Bock-Einstellung kann gar nicht die Rede sein. Er hat die aktuell vielleicht schwerste Phase seiner Karriere, aber er geht top professionell damit um. Er versucht, um seine Chance zu kämpfen."

Edin Terzic
BVB-Coach Edin Terzic verteidigt Roman Bürki / Pool/Getty Images

Torwart-Planungen beim BVB von Bürki abhängig

Trotz aller Bekundungen scheint man in Dortmund bereit zu sein, Bürki ziehen zu lassen. Kolportierte fünf Millionen Euro Ablöse sollen die BVB-Verantwortlichen fordern. Bürki steht bei der Borussia noch bis 2023 unter Vertrag, sein geschätzter Marktwert sank in den vergangenen Monaten von einst 14 Millionen auf vier Millionen Euro. Ernsthafte Interessenten soll es aktuell nicht geben. Dass diese kommen werden, bleibt eher fraglich.

Offene Torwartstellen bei für Bürki interessanten Klubs scheint es derzeit kaum zu geben. Und ob Bürki, der ohne große Spielpraxis und mit angeschlagenem Selbstvertrauen kommen würde, die angestrebte Wahl wäre, ist ebenfalls zweifelhaft. Für den BVB ist das ein entscheidender Faktor in den Planungen zwischen den Pfosten.

Trotz der zahlreichen Spekulationen und gehandelten Namen scheint klar, dass man nur handeln könnte, sollte Bürki den Verein verlassen. Denn bei einem Verbleib des Schweizers könnte man sich wohl keinen dritten Torhüter mit Nummer-eins-Potenzial leisten. Marwin Hitz, der derzeit Bürki im Tor abgelöst hat, verlängerte erst Mitte Februar bis 2023.

Bürkis sportliche Zukunft wird also entscheidend dafür, wie konkret es bei den zahlreichen gehandelten Keepern werden wird. Die Liste an potenziellen BVB-Torhütern ist mittlerweile sehr, sehr lang: Gregor Kobel (VfB), Peter Gulacsi (RB Leipzig), Koen Casteels (VfL Wolfsburg) und Alexander Nübel (FC Bayern) werden allein aus der Bundesliga gehandelt. Zahlreiche internationale Keeper werden ebenfalls mit Schwarz-Gelb in Verbindung gebracht.

Neuer Name auf der BVB-Torhüterliste: Unai Simon

Und die Liste wird länger: Mit dem spanischen Nationalkeeper Unai Simon kommt ein weiterer prominenter Schlussmann hinzu. Wie die spanische Tageszeitung La Razon berichtet, soll der 23-Jährige in Dortmund auf dem Zettel stehen. Neben dem BVB gelten auch Arsenal, West Ham United und AS Monaco als interessiert.

Der 1,90 Meter große Torhüter hat mit seinen 23 Jahren bereits sechs A-Länderspiele für Spanien auf dem Buckel. Vom Profil her würde Simon bestens zum BVB passen: jung, entwicklungsfähig, stark mit dem Ball am Fuß.

Unai Simon
Unai Simon ist eines der größten Torhüter-Talente der Welt / Juan Manuel Serrano Arce/Getty Images

Neben der großen Konkurrenz ist aber vor allem sein laufender Vertrag bei Athletic Bilbao das größte Hindernis. Das baskische Eigengewächs steht noch bis 2025 unter Vertrag, sein Marktwert wird aktuell auf 30 Millionen Euro geschätzt. Bilbao ist zudem für seine hohen Ablöseforderungen bekannt. Der BVB müsste also wohl deutlich über 30 Millionen Euro auf den Tisch legen. In der aktuellen Lage völlig ausgeschlossen.

Viel Rauch um nichts? Geht der BVB mit Hitz und Bürki in die neue Saison?

Trotz aller Spekulationen und gehandelten Namen: Vieles spricht am Ende dafür, dass der BVB mit dem Duo Hitz/Bürki in die neue Runde geht. Einen Markt für Bürki scheint es schlicht nicht zu geben, unter Rose werden die Uhren noch einmal auf Null gestellt. Die wirklich interessanten Kandidaten scheinen für den BVB (bei einem Bürki-Verbleib) finanziell außer Reichweite zu sein.