Yakin schießt gegen FC Bayern: "Sommer wurde durch eine Dreckschleuder gezogen"

  • Murat Yakin kritisiert den FC Bayern
  • Sommer hatte mit dem Druck in München zu kämpfen
  • Sommer bleibt die Nummer eins in der Schweiz

Murat Yakin stützt Yann Sommer
Murat Yakin stützt Yann Sommer / Eurasia Sport Images/GettyImages
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Wirft man einen Blick zurück, dann muss man zweifellos feststellen, dass Yann Sommer gegen die Bayern deutlich besser gehalten hat als für die Bayern. Der Eidgenosse neigte im Münchner Trikot zu Fehlern und konnte sich nicht das Vertrauen des Vereins sichern, weshalb der Wechsel zu Inter Mailand unausweichlich war. Nun hat sich der Trainer der Schweizer Nationalmannschaft, Murat Yakin, kritisch über die Münchner geäußert.

Als 83-maliger Nationalspieler hat Yann Sommer bei den Eidgenossen und insbesondere bei Coach Murat Yakin ein enormes Standing. Genau dieses konnte sich der Routinier beim FC Bayern allerdings nicht erarbeiten. Yakin sieht die Schuld allerdings weniger beim Keeper, sondern mehr bei den Münchnern.

"Ich kenne Yann sehr gut, habe ihn in Basel bei mir gehabt. Die Bayern-Zeit ging nicht spurlos an ihm vorbei. Er braucht ein Urvertrauen, um 100 Prozent Leistung bringen zu können", erklärte er gegenüber Sport1. Der Coach der Eidgenossen ärgerte sich darüber, wie man in der bayerischen Landeshauptstadt mit dem Schlussmann umgegangen ist.

"Yann wurde durch eine Dreckschleuder durchgezogen. Das hatte er nicht verdient. Er wurde zu einem Opfer eines Mechanismus, der sich nur bei Bayern abspielt", kritisierte Yakin. Damit ist aber nicht ganz klar, ob er nur den Klub selbst meint oder die teils berechtigte, aber zuweilen auch absurde Kritik von Medien und aus dem Umfeld.

Dem Coach zufolge habe Sommer zwar "sportlich den Rückhalt gespürt", jedoch auf der anderen Seite auch etwas gefehlt. Yakin zufolge seien die Geschehenisse in München nicht einfach so an seinem Landsmann abgeprallt. "Die Kritik hat sehr an ihm genagt. Ich habe diese nicht verstanden. Man kannte Yann und wusste, wen man holt. Er hat gezeigt, was er kann und sich nie beklagt", führte der 48-Jährige aus.

Yakin sieht Sommer als seine Nummer eins an

Beim Aufeinandertreffen in der Nationalmannschaft habe er jedoch gemerkt, dass die Zeit in München Sommer verändert hat. "Das war nicht der Yann, wie ich ihn kenne", verdeutlichte Yakin und sah den "extremen Druck bei Bayern, dem er aber auch standgehalten hat" als Grund an.

Für den Schweizer steht aber außer Frage, dass er trotz der Ereignisse in diesem Jahr voll auf Sommer setzen möchte. "Solange Yann fit ist und seine Leistung bringt, ist er bei mir gesetzt", stellte er unmissverständlich klar. Eine klare und bedeutsame Ansage, wenn man bedenkt, dass mit Gregor Kobel einer der besten Bundesliga-Keeper der letzten Jahre als Konkurrent bereitsteht.

Sommer hat das Glück, dass er als direkter Onana-Ersatz zu Mailand wechseln konnte. Anders als zunächst von einigen Medien berichtet, hat Inter auch keinen weiteren prominenten Keeper dazu geholt. Demnach stehen die Chancen ganz gut, dass er beim Serie-A-Klub das volle Vertrauen erhält und dieses mit Leistung zurückzahlt.


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