Wolfsburg dreht in zweiter Hälfte auf: Die VfL-Einzelkritik zum Sieg gegen Duisburg

Noch ein Sieg für den VfL Wolfsburg. Gegen Duisburg taten sie sich in der ersten Halbzeit allerdings schwer
Noch ein Sieg für den VfL Wolfsburg. Gegen Duisburg taten sie sich in der ersten Halbzeit allerdings schwer / Stuart Franklin/GettyImages
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Nächstes Spiel, nächster Sieg: Die Frauen des VfL Wolfsburg marschieren weiterhin durch die Bundesliga. Beim 4:0-Sieg gegen Duisburg taten sie sich nicht ganz leicht, kamen nach dem 1:0 von Ewa Pajor aber noch zu einigen Toren in der zweiten Halbzeit. Die Einzelkritik zum VfL-Sieg.


Merle Frohms (Tor): 6/10

Frohms hatte gegen Duisburg erwartungsgemäß wenig zu tun und konnte sich daher nicht auszeichnen. Die Nationaltorhüterin übte sich gegen den MSV eher im Spielaufbau und war dort gewohnt zuverlässig.

Lynn Wilms (Rechtsverteidigung): 7/10

Wilms spielte zunächst eine deutlich defensivere Rolle als in den meisten Spielen - etwas ungewöhnlich für die Niederländerin, die meist einen ausgeprägten Offensivdrang hat. Den zeigte sie dann aber im Verlauf des Spiels: Wilms spielte einige schöne Pässe nach vorne und fand Huth. Später gelangen ihr auch ein paar gute Flanken.

Kathrin Hendrich (Innenverteidigung): 6/10

Gewohnt ruhiger und zuverlässiger Auftritt von Hendrich, die hinten nichts anbrennen ließ. Sie spielte die Absicherung, während ihre Kolleginnen in der Verteidigung offensiver unterwegs waren. Im Spielaufbau hätte sie dennoch etwas mehr Mut zeigen können.

Dominique Janssen (Innenverteidigung): 6/10

Janssen dagegen nutzte die Freiheiten, die sich ihr boten, aus. Sie tauchte zwischendurch sogar an der Torauslinie auf und schaltete sich viel nach vorne ein. Hinten erlaubte sie sich allerdings zwei Wackler, als sie Zweikämpfe verlor - Duisburg konnte das aber nicht ausnutzen.

Felicitas Rauch (Linksverteidigung): 7/10

Konzentrierter Auftritt von Rauch, die gute Impulse im Spiel nach vorne setzte. Sie brachte viele präzise Flanken herein, auch ihre Ecken waren sehr gut geschossen. Im Spielaufbau beteiligte sie sich mit Doppelpässen oder zog auch selbst ins Mittelfeld, um für mehr Unberechenbarkeit zu sorgen.

Lena Oberdorf (defensives Mittelfeld): 8/10

Besonders die Anfangsphase war sehr stark von Oberdorf. Die 20-Jährige war offensiv viel dabei und brachte mehrmals gut den Ball in die gefährliche Zone in der Mitte. Oberdorf zeigte einen sehr guten Überblick und verteilte die Bälle an das gesamte Team. Zum wichtigen 1:0 bewies sie diese auch, als sie den Ball präzise auf Pajor zurückköpfte. Auch später fand sie die Stürmerin noch mit einigen Bällen hinter die Kette. Auch defensiv leistete Oberdorf ihr übliches Pensum und rückte öfters nach hinten, wenn Janssen nach vorne ging. Einziges Manko war, dass sie mit zunehmender Spieldauer etwas blasser wurde.

Lena Lattwein (defensives Mittelfeld): 5/10

Lattwein war offensiv weniger auffällig als Oberdorf. Sie schaltete sich zwar ein paar Mal ein, bei ihr fehlte aber die Genauigkeit im Passspiel. Dafür war sie hinten wie gewohnt zuverlässig und putzte einiges aus.

Jill Roord (Mittelfeld): 6/10

Roord startete gut in das Spiel und tauchte überall im Mittelfeld auf. Sie spielte einige gute Pässe und setzte sich gut in Szene. Zwei gute Chancen in der 26. und 40. Minute vergab sie dann aber zu leichtfertig, danach war von ihr eher wenig zu sehen.

Svenja Huth (rechter Flügel): 6/10

Huth war wieder quirlig und versuchte mehrmals, mit Dribblings Platz für ihre Mitspielerinnen zu schaffen. Dabei blieb sie ein paar Mal hängen, brachte aber trotzdem Tempo rein. Die entscheidenden Ideen, um den Duisburger Abwehrriegel zu knacken, fehlten ihr aber auch.

Ewa Pajor (Sturm): 7/10

Pajor, die letztens ihr 100. Tor für den Klub feiern durfte, erzielte ein Doppelpack - und hätte leicht noch drei weitere Tore schießen können. Das zeigt bereits ihre Stärken und Schwäche: Die Polin brachte sich mit ihrem Gefühl für die Räume wieder sehr gut in Position und kam auch an viele Bälle. Ihr gelang das so wichtige 1:0 per Kopf. Danach ließ sie aber auch eine ganze Reihe an Chancen aus - in der 63. Minute, als sie über halbrechts geschickt wurde, in der 68. nach scharfer Hereingabe in die Mitte und in der 82. per Kopf, um nur einige zu nennen. Aber sie konnte sich diesen Chancenwucher leisten - in der 92. Minute gelang ihr dann doch noch das zweite Tor, wieder per Kopfball.

Jule Brand (linker Flügel): 7/10

Eine flinke linke Seite gab es bei Wolfsburg gegen Duisburg. Daran hatte auch Jule Brand ihren Anteil, die unermüdlich ins Pressing ging und auch mit dem Ball für viel Unruhe sorgte. Sie brachte ihre Schnelligkeit sehr gut ein und fand immer wieder Pajor in der Mitte. Am 1:0 war sie mit einer guten Hereingabe ebenfalls beteiligt.

Einwechselspielerinnen

Marina Hegering (45. für Janssen): 7/10

Es war Hegerings Comeback nach einer erneuten Verletzung und zugleich ihr Debüt für Wolfsburg. Ein emotionales noch dazu: Hegering gelang in der 69. Minute ein Kopfballtor zum 2:0, anschließend jubelte sie mit den Physiotherapeuten. "Es war eine Zeit mit Höhen und Tiefen in den letzten drei Monaten, und deswegen geht mein Dank natürlich extrem an die medizinische Abteilung", erklärte sie nach dem Spiel. Auf dem Platz war ihr die Pause nicht anzumerken, es war ein ruhiger Auftritt von Hegering.

Alexandra Popp (67. Minute für Brand): keine Bewertung

Bei einem Kopfball-Festival durfte natürlich auch ein Treffer von Popp nicht fehlen. Mit einem sehr wuchtigen Kopfball in der 89. Minute schraubte sie die Führung nach oben. Zuvor war Popp eher unauffällig gewesen.

Joelle Wedemeyer (72. Minute für Rauch): keine Bewertung

Wedemeyer kam ausnahmsweise über links zu Einsatz. Dort zeigte sie sich weniger offensiv als Rauch und kam zu kaum nennenswerten Aktionen.

Blomqvist (72. Minute für Lattwein): keine Bewertung

Blomqvist konnte an ihren starken Auftritt gegen Bremen anknüpfen und spielte ihre Stärken gut aus. Sie fügte sich nahtlos ins Wolfsburger Spiel ein und setzte mit ihrer Geschwindigkeit Akzente. Dazu gelang ihr die Vorlage zum 3:0.

Jonsdottir (85. Minute für Huth): keine Bewertung

Erneut nur ein Kurzeinsatz für Jonsdottir. In den verbleibenden Minuten kam sie noch zu zwei guten Dribblings.


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