Wolf klagt über Handelfmeter - Gisdol: "Die Regel ist so"
Von Florian Bajus

Gegen einen müden FC Bayern musste sich der 1. FC Köln knapp mit 1:2 geschlagen geben. Ausschlaggebend war ein Strafstoß für die Münchner nach einem vermeintlichen Handspiel von Marius Wolf, der die Entscheidung von Schiedsrichter Frank Willenborg nicht nachvollziehen konnte.
Es lief die 13. Minute, als Leroy Sané den Ball aus dem rechten Halbfeld auf Serge Gnabry chippte. Der deutsche Nationalspieler wurde im Strafraum von Marius Wolf gestellt und köpfte den Ball unter Gegnerdruck in Richtung Tor, Wolf berührte das Spielgerät daraufhin mit dem angewinkelten, aber nicht ausgefahrenen Arm. Keiner der Bayern-Akteure plädierte auf Strafstoß, Willenborg zögerte jedoch nicht lange und zeigte auf den Punkt.
Thomas Müller ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte den Elfmeter zum 1:0 für den FC Bayern. Mit der Führung im Rücken wurde der bis dahin zähe Auftritt des Rekordmeisters nicht besser, aber das Tor machte die Aufgabe für den 1. FC Köln ungemein schwerer. Die Gastgeber gaben sich zwar auch nach dem 0:2 durch Serge Gnabry (45.+1) nicht auf und überzeugten mit einer kompakten Defensive sowie gefährlichen Nadelstichen, mehr als der Anschlusstreffer durch Dominick Drexler (82.) war aber nicht mehr drin.
Handspiel? Wolf: "Ich finde es hart"
Die Enttäuschung über das Ergebnis war groß - einerseits wegen der vergebenen Chancen, andererseits wegen des Strafstoßes. "Ich habe mich gedreht, Gnabry stand ein Meter vor mir. Der Ball geht erst gegen meinen Bauch, dann gegen meinen Arm", klagte Wolf laut Geissblog.Koeln über den Elfmeterpfiff. "Der Arm ist nicht weit vom Körper weg, die Hand geht nicht zum Ball, und unnatürlich war die Armhaltung auch nicht. Ich finde es deshalb hart."
Ismail Jakobs konnte die Entscheidung des Unparteiischen ebenfalls nicht nachvollziehen: "Für mich war es kein Handspiel. Der Schiedsrichter steht in einer Position, von der aus er es nie im Leben sehen kann. Wenn er da nicht pfeift, greift der Videoassistent niemals ein." Aus Sicht von Markus Gisdol waren Willenborg allerdings die Hände gebunden: "Der Schiedsrichter kann nichts dafür", sagte der FC-Trainer, "die Regel ist so."
Gisdol: "Unsere Mannschaft entwickelt sich"
Nichtsdestotrotz könne die Mannschaft "mit einem guten Gefühl aus diesem Spiel gehen", so Wolf, "mit etwas Glück spielen wir hier Unentschieden." Dem pflichtete auch Gisdol bei: "Wir hätten heute einen Punkt holen müssen. Wir hätten ihn auch holen können."
Anders als gegen Eintracht Frankfurt und den VfB Stuttgart waren die Domstädter diesmal von Beginn an hellwach, auch deswegen sieht Gisdol die Seinen auf einem guten Weg: "Unsere Mannschaft entwickelt sich, ich kann ihr nur ein großes Kompliment machen", so der 51-Jährige. "Ich hätte ihr einen Punkt gewünscht, weil er, denke ich, verdient gewesen wäre."
Die nächste Gelegenheit erhalten die Kölner bereits am Freitag gegen Werder Bremen. Allerdings warnt Drexler davor, mit Übermut an der Weser anzutreten: "Gegen Bremen", so der Torschütze, "wird es wieder ein ganz anderes Spiel."