Werder: Bode denkt auch bei Abstieg nicht an Rücktritt und will Baumann halten

Marco Bode
Marco Bode / Martin Rose/Getty Images
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Auch wenn Werder Bremen am Samstag in die 2. Bundesliga absteigen sollte, will der Chef des Aufsichtsrates Marco Bode im Amt bleiben. Auch an Sportchef Frank Baumann will er festhalten.


Am Samstag kämpft der SV Werder Bremen (erneut) um den Verbleib in der Bundesliga. Gegen Borussia Mönchengladbach braucht es drei Punkte, um wenigstens den direkten Abstieg sicher abzuwenden. "Ich habe keine Angst, aber natürlich machen wir uns alle Sorgen", sagte der Aufsichtsratschef Marco Bode der Deichstube: "Aber wir bleiben zuversichtlich, dass wir es schaffen können, wenn wir zusammenhalten."

Die Erfahrung aus der vergangenen Saison, als sich Werder erst in der Relegation gegen Heidenheim rettete, helfe auch nicht weiter: "In der Wiederholung wiegt das fast noch schwerer auf unseren Schultern", erklärte Bode. Richten soll es jetzt Thomas Schaaf, der am Sonntag für den entlassenen Florian Kohfeldt übernommen hat. Bode hofft, dass Schaaf "mit einigen Veränderungen, mit einer frischen Ansprache, mit einem etwas anderen Stil und sehr viel Erfahrung die Mannschaft wachrütteln" kann. Er sei überzeugt, "dass die Mannschaft besser spielen kann als in Augsburg und in vielen anderen Spielen der letzten Wochen."

Unabhängig davon, ob Schaaf die Mannschaft am Samstag noch retten kann, wird Bode den Verein nicht verlassen: "Ich bin durchaus selbstkritisch, werde aber auch im Abstiegsfall nicht einfach hinwerfen und vor der Verantwortung weglaufen. Andererseits werde ich mir nach der Saison in jedem Fall noch einmal Gedanken zu einer zukünftigen Kandidatur machen." Es sei wichtig, in einer solchen Krise Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen. "Wir müssen handlungsfähig sein, speziell in diesem Sommer und ganz besonders im Fall eines Abstiegs."

Dieses Denken betrifft auch Sportchef Frank Baumann: "Gerade im Worst Case brauchen wir eine funktionierende Geschäftsführung. Das wird unsere Entscheidungsmaxime sein. Wir werden alles analysieren, aber uns nicht unvernünftig verhalten", erklärte Bode. "Natürlich trägt Frank als Geschäftsführer Profi-Fußball eine Verantwortung für diese Situation, aber ich nehme ihn nach wie vor als sehr kompetent und kämpferisch wahr. Ich weiß genau, unter welchen Bedingungen er in dieser Saison arbeiten musste."

Sollten die Bremer also tatsächlich den Gang in die 2. Bundesliga antreten müssen, werden Marco Bode und Frank Baumann mit der Mission Wiederaufstieg beauftragt sein. Ändern könnte sich das wohl erst, wenn Bode sich bei den nächsten Aufsichtsratswahlen nicht mehr zur Verfügung stellt und der neue Aufsichtsrat dann nicht den Vertrag mit Baumann verlängern will, der im Januar nur bis 2022 verlängert worden war. Mit Absicht, wie Bode klarstellte, denn ein neuer Aufsichtsrat solle das Recht haben, "diese Entscheidung zu bestätigen oder eben auch nicht."