Wenn Süle geht: Plant der FC Bayern den nächsten Transfer-Coup?

Kalidou Koulibaly gilt als einer der besten Innenverteidiger der Welt
Kalidou Koulibaly gilt als einer der besten Innenverteidiger der Welt / MB Media/Getty Images
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Nach dem Upamecano-Deal will man in München sparsam mit dem Transferbudget umgehen. Doch vor allem die Abwehr-Planungen lassen Raum für Spekulationen. In Italien glaubt man, dass sich der FC Bayern einen weiteren Verteidiger-Star angeln könnte. Was steckt hinter den Gerüchten um Kalidou Koulibaly?

Denkt man an den FC Bayern 2021/22 steht vor allem die Abwehr im Fokus. Wie plant der Rekordmeister seine Defensive? David Alaba wird München als Abwehrchef verlassen, auch Jerome Boatengs Zeit dürfte endgültig vorbei sein beim FCB. Mit Niklas Süle könnte sogar ein dritter Innenverteidiger abgegeben werden.

Trotz der zuletzt guten Auftritte des 25-Jährigen als Rechtsverteidiger soll Süles Zukunft nach Sport1-Informationen weiter "völlig offen" sein. Die FCB-Verantwortlichen haben sich aber bereits unter Druck gesetzt: Entweder der Vertrag mit dem Nationalspieler wird über 2022 hinaus verlängert - oder er soll abgegeben werden, um einen ablösefreien Wechsel zu vermeiden.

Ob sich beide Seiten auf eine Verlängerung einigen können, erscheint aber zumindest fraglich. Von Klubseite ist deutlich herauszuhören, dass man eine Ausweitung des Arbeitspapiers nicht um jeden Preis - sprich, nur in einem vom Klub als vernünftig angesehenen Rahmen - forcieren möchte. Auf der Gegenseite sollen Süle und sein Berater Volker Struth auf eine deutliche Anhebung der Bezüge hoffen.

Die Premier League als mögliches Süle-Ziel

Trotz der Pandemie-Folgen wäre ein Markt für Süle in diesem Sommer da. Allen voran die Topklubs auf der Premier League werden den 25-Jährigen auf dem Zettel haben. Konkret soll der FC Chelsea über Süle nachdenken, dessen Marktwert aktuell auf 37 Millionen Euro geschätzt wird (via transfermarkt.de).

Niklas Süle überzeugte gegen Lazio und Köln als Rechtsverteidiger
Niklas Süle überzeugte gegen Lazio und Köln als Rechtsverteidiger / Adam Pretty/Getty Images

Realistisch betrachtet könnte der FC Bayern diesen Sommer wohl mit Süle eine Summer zwischen 35 und 45 Millionen Euro einnehmen. Eine Summe, die man dann wieder in den eigenen Kader investieren könnte. An welcher Stelle, bleibt offen. Hinter Lucas Hernandez, Dayot Upamecano und Youngster Tanguy Nianzou wäre der FCB gut beraten einen vierten Innenverteidiger im Kader zu haben.

Bericht aus Italien: Bayern denkt an Koulibaly

Die italienische Sportzeitung Tuttosport (von Haus aus nicht die all zu verlässlichste Quelle bei Transfergerüchten) hätte da auch schon einen Kandidaten: Kalidou Koulibaly vom SSC Neapel. Napoli soll bereit sein, den 29-Jährigen zu verkaufen (Vertrag bis 2023). Präsident Aurelio De Laurentiis soll Koulibalys Berater Fali Ramadani damit beauftragt haben, nach Abnehmern zu suchen - der FC Bayern habe sich bereits in Stellung gebracht.

Um den Innenverteidiger, der weiter als einer der besten der Welt gilt, ranken sich vor jedem Transferfenster Wechselgerüchte. Im vergangenen Sommer verlangte Napoli um die 70 Millionen Euro Ablöse - keiner der interessierten Klubs schlug zu. Die Bayern sollen nun maximal 45 Millionen Euro zahlen wollen.

In München könnte man also ein 0-Geschäft anvisieren: Süle abgeben, Koulibaly holen. Ganz so einfach dürfte die Rechnung aber nicht sein. Dass sich die Süditaliener darauf einlassen, scheint mehr als fraglich - sie dürften den Marktwert ihres Abwehrchefs mit Sicherheit mindestens zehn Millionen Euro höher schätzen.

Koulibaly für Süle? Kein realistisches Szenario!

Noch fraglicher scheint, dass der FCB überhaupt an den 43-fachen Nationalspieler des Senegals denkt - selbst wenn man Süle tatsächlich abgeben sollte. 80-Mio.-Mann Hernandez würde wohl wieder nur die Nummer drei im Abwehrzentrum sein, alle Einnahmen von Süle wären direkt wieder investiert.

Viel eher dürfte man sich nach einem deutlich günstigeren Backup für Hernandez/Upamecano umschauen. Denn in München will man sparsam bleiben. Der Fokus liegt auf Talenten (wie Omar Richards) oder ablösefreien Spielern. Nach der großen Investition in Upamecano könnte man zudem eher geneigt sein, im zentralen Mittelfeld für eine größere Lösung mehr auszugeben (Stichwort: Neuhaus).

Alles in allem kann man das Transfergerücht eher vernachlässigen. Klar, die FCB-Verantwortlichen werden sich mit dem Namen Koulibaly beschäftigen. Es wäre fahrlässig, wenn nicht. Aber ein Transfer wird nicht zustande kommen - so weit lehnen wir uns aus dem Fenster!