Irre Wende im Fein-Poker: Bleibt er doch beim FC Bayern?
Von Dominik Hager
Der Transfer von Adrian Fein zum Los Angeles FC schien so gut wie festzustehen. Nun kommt es jedoch zu einer kuriosen Wende, die es so im Profi-Fußball wohl fast noch nie gegeben hat. Der Mittelfeldspieler soll sich im Probetraining beim MLS-Klub so gut geschlagen haben, dass die Bayern dem Akteur eine weitere Chance geben möchten.
Adrian Fein machte sich einst einen Namen, als er als Bayern-Leihgabe beim HSV eine gute Halbserie absolvierte und als Hoffnungsträger für die Zukunft galt. Was allerdings folgte, waren zwei völlig missglückte Leihen zur PSV Eindhoven und Greuther Fürth, wodurch der inzwischen 23-Jährige praktisch zwei Jahre lang so gut wie nicht gespielt hat.
Gute Leistungen im Probetraining: Bayern möchten Fein eine Chance geben
Dass der Spieler beim FC Bayern keine Zukunft mehr hat, erschien eigentlich vollkommen klar. Das Interesse aus Los Angeles kam also genau zur richtigen Zeit. Fein reiste in die USA und absolvierte ein Probetraining beim Klub vom Ex-Hannoveraner Cherundolo. Alles deutete auf einen Wechsel hin, ehe der FC Bayern plötzlich selbst den bevorstehenden Deal abbrach. Bayerns Kaderplaner um den Technischen Direktor Marco Neppe sollen umgeplant haben, weil ihnen Fein beim Probetraining in den USA gut gefiel.
Ein Szenario, das an Kuriosität kaum zu überbieten ist. Ein Spieler macht ein Probetraining bei einem anderen Verein, bei dem er sich schließlich für seinen derzeitigen Klub bewirbt. Eigentlich hätte man auch meinen können, dass die Münchner nach acht Jahren über die Stärken und Schwächen des 23-Jährigen sehr genau Bescheid wissen. Irgendetwas scheint aber nun das Gesamtbild, das man von Fein hatte, auf den Kopf gestellt zu haben.
Fein geht mit FCB auf USA-Reise: Entscheidung über Zukunft vertagt
Der Spieler wird in den kommenden Tagen zwar in den USA verweilen, aber dabei dem FC Bayern angehören und den US-Trip mit der Nagelsmann-Truppe absolvieren. Demnach liegt der Transfer nach Los Angeles derzeit auf Eis. Erst zu einem späteren Zeitpunkt in der Sommerpause möchte man sich entscheiden, wie es mit Fein (Vertrag bis 2023) weitergehen soll. Verhandlungen sollen derweil weiterhin geführt werden.
Das Bayern-Zögern im Fall von Fein könnte rein theoretisch auch mit den Personalien Marcel Sabitzer und Konrad Laimer zu tun haben. Sollte ein Abnehmer für Sabitzer gefunden werden und Laimer erst 2023 kommen, könnte Fein in der kommenden Saison einen Backup abgeben. Es ist jedoch nicht realistisch, dass er wirklich die Chance auf Einsatzzeiten hat.