Wehrle verlässt den 1. FC Köln: Wechsel zum VfB im April 2022
Von Yannik Möller
Dass Alexander Wehrle den 1. FC Köln verlassen wird, ist längst beschlossene Sache. Am Dienstag gab der Effzeh den Abschied des Finanzchefs in Richtung VfB Stuttgart bekannt. Bei den Schwaben soll er ab April 2022 übernehmen.
Update: Der Wechsel von Alexander Wehrle zum VfB Stuttgart ist perfekt. Wehrle macht von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch und wird ab April 2022 den Posten des Vorstandsvorsitzenden bei den Schwaben von Thomas Hitzlsperger übernehmen.
Mit Alexander Wehrle verliert der 1. FC Köln einen, wenn nicht gar den beständigsten Mitarbeiter in der Vereinsführung. Der Geschäftsführer und somit Quasi-Finanzboss hat den Verein über Jahre hinweg finanziell saniert und auf einen guten, gesunden Weg bringen können.
Dass er den Klub verlässt, hat offenbar viel mit dem Verhalten des Vorstands zu tun. Erst gar keine Annäherung, dazu mehrere Steine die ihm in den Weg geworfen wurden - nur um dann ein nahezu peinliches Vertragsangebot für ein einziges, weiteres Jahr vorzulegen. Das hat Wehrle wenig überraschend abgelehnt. Nun wird er den Effzeh verlassen.
Zunächst berichteten Bild und Sky übereinstimmend, dass alle Details mit dem VfB Stuttgart geklärt sind. Längst hat sich abgezeichnet, dass er in seine schwäbische Heimat zurückkehren wird. Sein Geburtsort ist von Stuttgart gerade einmal 20 Kilometer Luftlinie entfernt. Beim zurzeit strauchelnden Erstligisten soll und wird er Thomas Hitzlsperger beerben. Seinen neuen Vertrag hat der 46-Jährige am Dienstag unterschrieben.
Mittlerweile haben beide Klubs den Deal offiziell bestätigt.
An den VfB bindet er sich damit bis 2026. Durch die finale Entscheidung soll dieser Schritt auch noch vor Weihnachten verkündet werden. Keine frohe Botschaft für die Kölner. Ab April 2022 wird Wehrle der neue Vorstandsboss beim VfB.
Die Stimmen zum Wehrle-Deal
"Thomas Hitzlsperger hat den VfB als Vorstandsvorsitzender verändert und geprägt. Einen passenden Nachfolger zu finden, der seine Arbeit nicht nur weiterführt, sondern den VfB weiter entwickeln kann, hatte für den Aufsichtsrat höchste Priorität. Wir sind froh, dass wir mit Alexander Wehrle genau den richtigen Mann für diese Aufgabe gewonnen haben. Alexander Wehrle hat in den vergangenen Jahren eine herausragende Bilanz beim 1. FC Köln vorzuweisen und ist darüber hinaus einer der profiliertesten Geschäftsführer im deutschen Profifußball. Er bringt daher nicht nur die nötigen Kompetenzen mit, um den VfB in dieser herausfordernden Zeit zu führen, sondern wird uns mit seinem Netzwerk und seinem Standing in der Branche sehr guttun. Als echtes Eigengewächs unseres VfB kennt er zudem den Club und seine Werte und Strukturen. Beim Präsidium des 1. FC Köln möchten wir uns für die stets fairen Gespräche bedanken", so Claus Vogt, Vorsitzender des Aufsichtsrats beim VfB.
"Ich bin glücklich wieder nach Hause zu kommen, nach neun intensiven Jahren in Köln, für die ich immer dankbar sein werde. In dieser Zeit ist meine Verbindung zum VfB nie abgerissen. Ich möchte mich zudem beim Aufsichtsrat für die guten Gespräche und das Vertrauen bedanken, das er in mich setzt. Wie viele andere Traditionsclubs hat der VfB enorme Herausforderungen zu bewältigen, nicht zuletzt als Folge der Corona-Pandemie. Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, dass dies gelingt. In den vergangenen Jahren hat der VfB einen erfolgversprechenden Weg eingeschlagen, den ich gerne in Zusammenarbeit mit meinen Vorstandskollegen, der sportlichen Leitung, den Direktoren und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausbauen möchte. Ich freue mich sehr darauf, wenn es losgeht", erklärte Wehrle.
"Alexander Wehrle hat uns frühzeitig darüber informiert und in seine Gedanken miteinbezogen, dass es den Ruf aus seiner Heimat gibt und dass er diesem trotz der engen Verbundenheit zum FC folgen möchte, weil ihn die Aufgabe als Vorstandsvorsitzender sehr reizt. Für diese Offenheit und Transparenz sind wir sehr dankbar. Ganz offen können wir als Vorstand auch sagen, dass man seinen Kapitän - und das ist Alexander Wehrle für das Geißbockheim - nur ungerne ziehen lässt. [...] Mit seinem Wechsel geht eine Ära zu Ende", äußerte sich FC-Präsident Werner Wolf.