1. FC Köln: Die Hintergründe zum Abgang von Finanzchef Wehrle

Alexander Wehrle verlässt Köln
Alexander Wehrle verlässt Köln / Soccrates Images/GettyImages
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Alexander Wehrle wird den Klub, den er seit neun Jahren wieder aufgebaut und finanziell gesund gemacht hat, verlassen. Das ist seit dieser Woche klar. Doch für sein Aus beim 1. FC Köln gibt es durchaus brisante Gründe.


Inmitten dieser Woche wurde bekanntgegeben, dass Alexander Wehrle beim 1. FC Köln keinen neuen Vertrag unterschreiben wird. Damit wird der Geschäftsführer den Klub spätestens 2023, womöglich sogar schon im nächsten Sommer vorzeitig verlassen. Etwa neun Jahre war der 46-Jährige beim Rheinklub zuständig.

Das Aus kommt dahingehend überraschend, dass der Effzeh nicht alles daran gesetzt hat, ihn zu halten. Immerhin galt Wehrle als derjenige, der den Klub finanziell wieder auf sichere Beine gestellt und ihn wieder fit gemacht hat. Er gilt als die Konstante in der teils wilden Chefetage, ist dazu bestens vernetzt - auch durch seinen Posten als Präsidiumsmitglied der DFL.

Wehrle-Aus in Köln das Produkt schlechter Vorstandsarbeit?

Laut Bild ist allen voran der Vorstand schuld an dem bevorstehenden Abgang. Schon alleine die Thematik der Vertragsverlängerung zeigt auf, wie amateurhaft vorgegangen wurde: erst in diesem Jahr wurde Wehrle ein Angebot zur Verlängerung unterbreitet. Und das lediglich für ein einziges Jahr, obwohl sogar 2019 noch vollmundig von Präsident Werner Wolf erklärt wurde, er könne in Köln einen Blanko-Vertrag unterschreiben.

Umstände, die weder für eine professionelle Arbeit stehen, noch das Vertrauen in die Dienste zeigen. Wenig verwunderlich, dass so etwas zum Nährboden von Wechselgedanken wird. Dass Personalien wie Toni Schumacher, Armin Veh oder Horst Heldt teils urplötzlich raus waren, ist ebenfalls ein Faktor. Sie alle galten als Vertrauenspersonen von Wehrle.

Alexander Wehrle
Alexander Wehrle könnte sich Stuttgart anschließen / Lars Baron/GettyImages

Durch die Freistellung Heldts blieb zudem der Sport-Geschäftsführer-Posten unbesetzt. Dadurch musste der gebürtige Baden-Württemberger eine große Vielfalt an Verantwortungsbereichen übernehmen. Sehr viel Arbeit für eine einzige Person, der intern gefühlt noch Steine in den Weg gelegt werden.

Schlussendlich verantwortlich für diese Trennung scheint also der Vorstand zu sein. Der Bild-Bericht spricht dabei von fehlendem Vertrauen ineinander. Weder Wolf noch seine Mitarbeiter hätten wirklich hinter Wehrle gestanden und ihn das auch regelmäßig spüren lassen.

Zusammen mit dem verspäteten Ein-Jahres-Angebot zum neuen Vertrag ist es demnach nur das logische Resultat, dass der Geschäftsführer gehen möchte. Vom Rauswurf vertrauter Personen, bis hin zum fehlenden Vertrauen - der Vorstand schien es auf dieses Aus angelegt zu haben.