Wegen Lampard: Rüdiger bei Chelsea-Fans unten durch?
Von Florian Bajus

Antonio Rüdiger sieht sich derzeit in den sozialen Medien zahlreichen negativen Kommentaren von Fans des FC Chelsea ausgesetzt. Dem Innenverteidiger wird zur Last gelegt, dass Frank Lampard unter anderem seinetwegen von seinen Aufgaben als Cheftrainer entbunden wurde. Dabei soll sich das Verhältnis zum Ex-Coach in den vergangenen Wochen verbessert haben, wie The Athletic berichtet.
Der FC Chelsea ist ein schnelllebiger Verein. Als Trainer erhält man noch weniger Zeit als ohnehin schon in der Fußballbranche, in der nichts weniger zählt als der Erfolg von gestern. Eine beeindruckende Meisterschaft kann eine schwächere Saison kaum aufwiegen - diese Erfahrung haben allen voran José Mourinho und Antonio Conte machen müssen.
Frank Lampard sollte Chelsea nach zwei komplizierten Jahren unter Conte und dessen Nachfolger Maurizio Sarri neu aufbauen und eine Ära einläuten. Am Ende der Debütsaison 2019/20 stand ein ordentlicher vierter Tabellenplatz zu Buche, der insbesondere jedoch von dem Fakt getrübt wurde, dass die Blues erst zum zweiten Mal seit der Jahrtausendwende zwölf Premier-League-Spiele verloren hatten - so viele wie in der Saison 2015/16, in der Mourinho seine Koffer packen musste und Guus Hiddink das Zepter übernahm.
FC Chelsea: Rüdiger wird Lampard-Entlassung angelastet
Unter anderem mit Ben Chilwell, Hakim Ziyech, Timo Werner und Kai Havertz wurden Lampard hochkarätige Neuzugänge zur Verfügung gestellt, doch insbesondere an der Integration des deutschen Offensiv-Duos scheiterte der 42-Jährige, der am 25. Januar entlassen wurde. Schuld an der Entlassung soll angeblich auch Antonio Rüdiger haben, wie der frühere Mittelfeldspieler des FC Liverpool, Danny Murphy, laut The Athletic bei talkSPORT behauptet hat. Demnach habe der Innenverteidiger gemeinsam mit Mittelfeldspieler Mateo Kovacic einen Trainerwechsel gefordert.
Wie The Athletic berichtet, soll sich das zu Beginn dieser Saison komplizierte Verhältnis zwischen Rüdiger und Lampard zuletzt jedoch entspannt haben. Der Trainer habe ihm im Sommer einen Wechsel nahegelegt, da er keine regelmäßigen Einsatzzeiten hätte garantieren können und er befürchtet habe, dass ein Verbleib des möglicherweise unzufriedenen Rüdigers einen schlechten Einfluss auf die Mannschaft haben könnte.
Allerdings habe sich Rüdiger zu keinem Zeitpunkt über sein Reservistendasein beschwert, stattdessen habe sich die Beziehung zu Lampard gebessert; auch habe er sich gegen einen Wechsel entschieden, nachdem er drei der letzten vier Premier-League-Partien unter Lampard jeweils über 90 Minuten absolviert hatte. Gereicht scheinen die negativen Kommentare in den sozialen Netzwerken daher nicht zu sein - dennoch liegt es an Rüdiger, das Vertrauen der Anhänger zurückzugewinnen.