Wegen Hass-Mails: Schiedsrichter Ittrich deaktivierte Instagram-Account

Schiedsrichter Patrick Ittrich.
Schiedsrichter Patrick Ittrich. / DeFodi Images/Getty Images
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Nach dem Spiel zwischen dem FSV Mainz und FC Schalke 04 erhielt Schiedsrichter Patrick Ittrich zahlreiche Hass-Mails von wütenden Fans, weswegen der seinen Instagram-Account für mehrere Wochen deaktivierte.

Seinen allerbesten Nachmittag hatte Schiedsrichter Patrick Ittrich am 7. November sicher nicht, als er die Bundesliga-Begegnung zwischen dem FSV Mainz und dem FC Schalke leitete: In gleich vier strittigen Szenen entschied er gegen die Schalker, gab Mainz zwei Elfmeter, den Königsblauen keinen und erkannte zudem noch ein Tor ab. Die Aufregung der Schalker Verantwortlichen nach dem Spiel war durchaus nachzuvollziehen, manche Entscheidungen hätten auch anders ausfallen können.

Mehrere Hundert Hass-Mails an Ittrich

Nicht nachvollziehbar waren dagegen die zahlreichen Hass-Mails, die Ittrich nach dem Spiel auf seinem Instagram-Kanal erhielt: Wie die Sport Bild berichtet, wurde der 41-Jährige in 300 bis 400 Fällen aufs Übelste beschimpft, vornehmlich natürlich anonym. Der Schiedsrichter veröffentlichte zunächst einige von ihnen, deaktivierte dann aber seinen Account für zwei Wochen, als es immer mehr wurden.

Ittrich überprüft eine Situation im Spiel Mainz gegen Schalke.
Ittrich überprüft eine Situation im Spiel Mainz gegen Schalke. / Pool/Getty Images

"Natürlich erwische auch ich mal einen schlechten Tag und mache einen Fehler", sagte Ittrich, der als einer der wenigen Schiedsrichter im Profi-Fußball einen Kanal in den sozialen Medien betreibt: "Doch solche Beleidigungen und Bedrohungen sind völlig inakzeptabel. Dabei spreche ich für alle Schiedsrichter in jeder Sportart, bis hinunter in den Amateurbereich."

Der Hamburger wolle die Nachrichten aber nicht an sich heran lassen: "Ich habe eine psychologische Barriere aufgebaut, indem ich mir sage: Das geht gegen mich in meiner Funktion als Schiedsrichter, nicht als Mensch. Außerdem habe ich auch Zuspruch in über 100 Mails bekommen, dass ich mich nicht unterkriegen lassen soll."