Wegen des Ausrüster-Wechsels: Auch Politiker mit kritischen Stimmen zum DFB

Auch aus der Politik kommen kritische Stimmen zum Ausrüster-Wechsel des DFB. Robert Habeck etwa hätte sich "mehr Standortpatriotismus gewünscht".

Auch Robert Habeck und Karl Lauterbach kritisieren den DFB-Wechsel
Auch Robert Habeck und Karl Lauterbach kritisieren den DFB-Wechsel / Maja Hitij/GettyImages
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Der Ausrüster-Wechsel des DFB erhitzt weiter die Gemüter. Seit der Bekanntgabe, dass die Partnerschaft mit Adidas nach über 70 Jahren durch den Wechsel zu Nike beendet wird, diskutieren die Fußballfans über diese Entscheidung.

Doch nicht nur die offenbar meisten Fans scheinen sich noch nicht wirklich mit der Idee des Nike-Hakens auf den Deutschland-Trikots anfreunden zu können. Auch aus der Politik kommen kritische Stimmen.

"Gnadenlose Fehlentscheidung!" - Kritische Stimmen aus der Politik zum Ausrüster-Wechsel

Dorothee Bär etwa, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Union im Bundestag, kommentierte kurz und knapp: "Was für eine gnadenlose Fehlentscheidung!"

Karl Lauterbach ließ sich zu einem etwas umfangreicheren, aber nicht weniger kritischen Tweet hinreißen. "Adidas soll nicht mehr Nationaltrikot im Fußball sein? Stattdessen ein US Unternehmen? Halte ich für eine Fehlentscheidung, wo Kommerz eine Tradition und ein Stück Heimat vernichtet...", kommentierte der Bundesgesundheitsminister.

Und auch Robert Habeck äußerte seine persönlichen Vorbehalte gegenüber dieser Entscheidung. Er könne sich das DFB-Trikot "ohne die drei Streifen kaum vorstellen", erklärte er gegenüber der dpa. Der Bundeswirtschaftsminister weiter: "Adidas und Schwarz-Rot-Gold gehörten für mich immer zusammen. Ein Stück deutscher Identität. Da hätte ich mir ein Stück mehr Standortpatriotismus gewünscht."

Am Freitag stimmte auch Markus Söder noch mit ein. "Der deutsche Fußball war immer auch ein Stück deutsche Wirtschaftsgeschichte. Die Nationalelf spielt in drei Streifen - das war so klar, wie dass der Ball rund ist und ein Spiel 90 Minuten dauert", schrieb der bayerische Ministerpräsident auf X.

"Die Erfolgsgeschichte begann 1954 mit dem unvergessenen WM-Sieg, der unserem Land wieder Selbstbewusstsein gegeben hat. Deshalb ist es falsch, schade und auch unverständlich, dass diese Geschichte jetzt enden soll. Deutscher Fußball ist Heimat pur - und kein Spielball internationaler Konzernkämpfe. Kommerz ist nicht alles. Mehr Geradlinigkeit hätte dem DFB trotz aller wirtschaftlichen Herausforderungen gut zu Gesicht gestanden", kritisierte Söder.

Allesamt deutliche Worte, die an der Entscheidung des Verbands aber natürlich nichts mehr ändern werden. Nike habe in wirtschaftlicher Hinsicht das mit Abstand beste Angebot abgegeben, hieß es. Von jährlich über 100 Millionen Euro im Jahr spricht etwa das Handelsblatt (90min berichtete).


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