Watzke über Klopps Einfluss auf den Rose-Transfer: "Jürgen hat uns versichert, dass..."

Klopp und Watzke schätzen sich sehr
Klopp und Watzke schätzen sich sehr / VI-Images/Getty Images
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Abseits der aktuellen sportlichen Aufgaben haben die Verantwortlichen von Borussia Dortmund für die kommende Saison bereits vorgesorgt und Trainer Marco Rose von der Borussia aus Mönchengladbach verpflichtet. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke stützt seine Wahl auf Erfolge in den vergangenen Jahren und die Empfehlungen eines ständigen Wegbegleiters.


Man stelle sich vor, ein Trainer holt den DFB-Pokal mit dem BVB und wird dennoch vor die Tür gesetzt. Halt, stopp - genau das war Thomas Tuchel im Sommer 2017 widerfahren.

Man stelle sich also vor, ein Trainer mit Dortmund im Blut holt den DFB-Pokal mit dem BVB und wird nicht vor die Tür, aber in die zweite Reihe zurück geschoben, um einen Übungsleiter, der fünf Millionen Euro kostete und mit seinem jetzigen Team irgendwo zwischen Rang 7 und 10 ins Ziel kommen wird, an Land zu ziehen.

Klingt erstmal ziemlich absurd, könnte aber genau so eintreten. Stellt man sich nun die Frage, warum die Verantwortlichen des BVB diesen Schritt als den richtigen empfinden, muss man nur den Aussagen von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke lauschen.

Dieser erklärte nämlich unlängst gegenüber der Sport Bild, warum man Rose als den neuen Klopp, Verzeihung, Trainer auserkoren hat, obwohl es mit Edin Terzic eigentlich ganz prima läuft.

Wenn Klopp versichert, dann kann es nur gut werden

Sicherlich war die Entscheidung, Roses Ausstiegsklausel zu bedienen, keine kurzfristige, denn wie Watzke erläutert, war man in Dortmund "schon länger davon überzeugt, dass Marco Rose die beste Lösung" wäre. "Total überzeugt" haben laut Watzke jedoch zwei bestimmte Ereignisse.

Als Rose im Sommer 2017, also als man in Dortmund Tuchel vor die Tür setzte, mit der Salzburger U19 die Youth League gewann, war man schon sehr angetan von diesem aufstrebenden Übungsleiter. Bekommen, oder bekommen wollen, hatte man ihn damals jedoch nicht.

Auch ein Jahr später, als Rose mit den Salzburger Profis den BVB im Achtelfinale aus der Europa League warf, war Watzke sehr überzeugt vom charismatischen Mann an der Seitenlinie der Österreicher.

"Ich habe mich noch nie in meinem Leben auf der Tribüne so allein gefühlt", sagt Watzke zu dem damaligen Duell, in welchem man "absolut chancenlos" gewesen sei. Dies wiederum wird dem damals zuständigen Trainer Peter Stöger wohl ebenso wenig gefallen, wie dem wenige Wochen später verpflichteten Lucien Favre, der sich somit im Nachhinein eher als Notlösung verstehen muss.

Denn auch 2018 konnte oder wollte man Rose nicht bekommen. Stattdessen wartete man weitere drei Jahre, um den Trainer endlich sein Eigen nennen zu können. Für fünf Millionen Euro. Trotz der Arbeit von Edin Terzic.

Marco Rose
Marco Rose weiß: In Dortmund ist man überzeugt / Pool/Getty Images

Nicht ganz unwesentlich war auch ein ehemaliger Trainer an der Entscheidungsfindung beteiligt. Denn obwohl man stets von sich weist, seit dem Sommer 2015 prinzipiell deshalb schon fünf Trainer verschlissen zu haben, weil man einfach nicht den neuen Jürgen Klopp findet, ist der Rat des jetzigen Liverpoolers immer noch gewichtig beim BVB.

Zudem könnten die Sterne nicht günstiger stehen, kennen sich Klopp und Rose doch aus gemeinsamen Mainzer Tagen und sind seitdem eng befreundet. "Jürgen hat uns versichert, dass Marco fachlich und menschlich großartig ist", verkündet Watzke.

Ausgeklammert bleibt dabei aber, dass Rose in seiner zweiten Saison in Gladbach ergebnistechnisch weit hinter den Erwartungen blieb und auch in der öffentlichen Kommunikation nicht ganz fehlerfrei agierte.

Fünf Millionen Euro, lange verjährte Erfolge und das Absägen von Terzic sind eine steile Wette, doch wenn der Jürgen das versichert, dann kann es nur gut werden.