Was macht eigentlich Krasimir Balakov?

  • Balakov glänzte als Teil des magischen Dreiecks
  • Achtjährige Karriere beim VfB Stuttgart
  • Weitestgehend erfolglose Trainer-Laufbahn
Krasimir Balakov war als Spieler erfolgreicher als während seiner Trainer-Laufbahn
Krasimir Balakov war als Spieler erfolgreicher als während seiner Trainer-Laufbahn / Julian Finney/GettyImages
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Als Teil des "Magischen Dreiecks" hat Krasimir Balakov in der Bundesliga einige Jahre für Furore gesorgt. Der Zehner gehörte während seiner Zeit zu den brillantesten Kickern im deutschen Oberhaus, zeigte aber auch divenhafte Züge. Was macht der Bulgare eigentlich heute?

Krasimir Balakov wechselte im Jahr 1995 von Sporting Lissabon zum VfB Stuttgart und hielt den Schwaben bis 2003 die Treue. Der heute 57-Jährige hat in seinen acht Jahren beim VfB 298 Spiele bestritten und dabei mit 73 Toren und 64 Assists glänzen können.

Berühmtheit erlangte der Zehner als Teil des "Magischen Dreiecks", das er gemeinsam mit Giovane Élber und Fredi Bobic bildete. Besonders überzeugend agierte Balakov in den Spielzeiten 1996/97 und 1997/98, in denen er jeweils zweistellige Treffer- und Vorlagen-Werte erzielte. Zudem gewann er im Jahr 1997 den DFB-Pokal und wurde 1998 vom kicker in die Kategorie "Weltklasse" eingestuft.

Im weiteren Verlauf seiner VfB-Karriere gab es jedoch Ups & Downs. Balakov zeigte sich teilweise uninspiriert und hatte Streits mit den Coaches Winfried Schäfer und Ralf Rangnick. Zudem wurden die sportlichen Leistungen der Stuttgarter im Gesamten immer schwächer. Immerhin konnte er seine VfB-Zeit mit der Vize-Meisterschaft (2002/03) erfolgreich abschließen. Im Anschluss trat er im Alter von 37 Jahren zurück. Gleichzeitig beendete er auch seine Länderspiel-Karriere nach 92 Spielen und 16 Toren für Bulgarien.

Trainer-Stationen in Deutschland, Schweiz, Bulgarien und Kroatien

Nach seiner sportlichen Karriere stieg Balakov ins Trainer-Business ein. Dies tat er mit seinem Job als Co-Trainer beim VfB Stuttgart, den er direkt nach seinem Abschied als Aktiver im Jahr 2003 antrat. Im Anschluss tingelte er als Cheftrainer durch Europa, wobei er nirgendwo wirklich lange blieb.

Zunächst stationierte er in der Schweiz, wo er die Grasshoppers aus Zürich und den FC St. Gallen coachte. Im Jahr 2009 kehrte er nach Bulgarien zurück, wo er in der 2. Liga beim FC Tschernomorez Burgas anheuerte. Über die Station Hajduk Split (Kroatien) kehrte Balakov in die Bundesliga zurück. Der Bulgare ging als Feuerwehrmann zum 1. FC Kaiserslautern, jedoch verlor sein Team sieben von acht Spielen und stieg in die 2. Bundesliga ab. Im Anschluss ging es für ihn wieder nach Bulgarien, wo er Litex Lowetsch und SFC Etar Weliko Tarnowo ohne größere Erfolge trainierte.

Im Mai 2019 wurde Balakov als Nationaltrainer Bulgariens vorgestellt, jedoch trat er bereits im Oktober des gleichen Jahres zurück, weil bulgarische Fans dunkelhäutige englische Spieler rassistisch beleidigt hatten. Balakov konnte ein Fortführen seines Amts nicht mit seiner "moralischen Verantwortung" vereinbaren. Sportlich lief es mit fünf Pleiten und einem Remis aber auch alles andere als gut. Im Juni 2020 wurde er Chefcoach von ZSKA 1948 Sofia, jedoch blieb er auch dort nicht mal für ein Jahr.

Zuletzt war Balakov von Mai bis Oktober 2023 für Septemvri Sofia tätig. Mit dem Klub stieg er zunächst ab und wurde kürzlich nach zwei Remis in Serie aus seinem Amt entbunden.

Alles in allem erinnert seine Trainer-Karriere eher an jene von Lothar Matthäus. Womöglich sieht man ihn ja auch irgendwann als TV-Experten. Zunächst hat Balakov aber Zeit, sich um seine Stiftung zu kümmern. Der 57-Jährige gehört dem Präsidium der Stiftung Jugendfußball an, die sich das Ziel gesetzt hat, Kindern und Jugendlichen den Fußball näherzubringen.


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