Was macht eigentlich FCB-Fanliebling Sammy Kuffour?
- Kuffour gilt als Bayern-Legende
- auch in Ghana ein Volksheld
Von Oliver Helbig
Beim FC Bayern galt Sammy Kuffour als absoluter Fanliebling. In 277 Pflichtspielen stand er für die Münchner Profimannschaft auf dem Platz und sorgte dabei für die eine oder andere Geschichte. Doch was macht der Ghanaer heute?
Samuel "Sammy" Kuffour begann seine Zeit beim FC Bayern bei den Münchner Junioren und den Amateuren, für die er 43 Mal auflief. Für die Profis des FCB absolvierte Kuffour insgesamt 277 Pflichtspiele und erzielte dabei zehn Tore. Mit den Bayern gewann er sechs deutsche Meisterschaften sowie viermal den DFB-Pokal, sechsmal den Ligapokal, einmal den Weltpokal und einmal die Champions League. Auch bei der niederschmetternden Niederlage im Champions League-Finale gegen Manchester United war Kuffour dabei.
Nationalheld in Ghana
Auch abseits seiner bemerkenswerten Vereinskarriere feierte Kuffour große Erfolge. So wurde der nur 1,78 Meter große Innenverteidiger dreimal zu Ghanas Fußballer des Jahres gewählt und gewann 1991 mit der U17 seines Heimatlandes sogar die Weltmeisterschaft.
Kuffour bestritt 59 Länderspiele für Ghana und nahm unter anderem zweimal an Olympischen Spielen und einmal an einer Weltmeisterschaft teil.
Fanliebling in München
Bei den Bayern-Fans punktete Sammy Kuffour vor allem durch seine attraktive Spielweise und seinen großen Kampfgeist. Unterbrochen von einer Leihe zum 1. FC Nürnberg war Kuffour von 1994 bis 2005 beim FC Bayern aktiv und spielte sowohl in der Jugend als auch bei den Amateuren und schließlich bei den Profis des deutschen Rekordmeisters.
Eine der bekanntesten Szenen um Sammy Kuffour ist wohl der Zusammenprall mit Bayern-Torhüter Oliver Kahn, der bewusstlos auf dem Rasen liegen blieb, nachdem er von Kuffours Knie am Kopf getroffen worden war. Kuffour versuchte daraufhin, Kahn zu beatmen. Für den ausgeknockten Kahn kam Ersatzmann Bernd Dreher ins Spiel, der sich das Knie verdrehte und ebenfalls verletzt ausgewechselt werden musste. So musste schließlich Feldspieler Michael Tarnat den Kasten der Münchner gegen Eintracht Frankfurt hüten.
Zu seinen weiteren Stationen nach dem Ende seiner Bayern-Zeit 2005 zählen unter anderem AS Rom, AS Livorno und Ajax Amsterdam.
Glückliches Leben in der Heimat
Auch wenn es mit einer Trainerkarriere für Kuffour nicht geklappt hat: Dem Fußball ist er treu geblieben. Zusammen mit befreundeten Ex-Bundesliga-Kollegen wie Anthony Yeboah und Charles Akonnor spielt er weiterhin hobbymäßig Fußball. Heute lebt Kuffour mit seiner Familie, bestehend aus Frau und drei Kindern, glücklich in Accra (Ghana), wo er sich ehrenamtlich um Menschen kümmert, die in ihrem Leben auf die schiefe Bahn geraten sind, und ihnen hilft, wieder auf die richtige Spur zu kommen. Im Jahr 2003 erlitt die Familie Kuffour selbst einen schweren Schicksalsschlag, als die jüngste Tochter bei einem Badeunfall ums Leben kam.
Der Ex-Bayern-Verteidiger ist dem Verein bis heute eng verbunden und ein gern gesehener Gast.
Weitere FC Bayern-News lesen: