Vor Länderspiel gegen Ungarn: Nagelsmann über Neuausrichtung & Zielsetzung der Nationalmannschaft
Von Oliver Helbig
Das Länderspiel gegen Ungarn in der Nations League ist der erste Auftritt der deutschen Nationalmannschaft nach der Europameisterschaft im eigenen Land. Nach den Rücktritten verdienter Spieler wie Toni Kroos, Manuel Neuer, Thomas Müller und Ilkay Gündogan steht Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht nur vor der Herausforderung, sein Team taktisch neu einzustellen, sondern auch die Hierarchie in der Nationalmannschaft neu zu ordnen. Bei der abschließenden Pressekonferenz vor dem Spiel am Samstagabend in Düsseldorf stellte sich Nagelsmann gemeinsam mit Pascal Groß den Fragen der Journalisten.
Nagelsmann erwartet die Ungarn anders als bei der EM 2024. "Ich glaube wir können wahrscheinlich nicht den identischen Gegner erwarten wie in der Gruppenphase der EM. Ich glaube schon, dass Ungarn sicherlich bisschen offensiver denkend angehen wird", so der Budnestrainer bei der PK. Nach den Rücktritten verdienter DFB-Ikonen sieht Nagelsmann jedoch keine großen Probleme für die eigene Mannschaft und die eigene Zielsetzung. "Wir haben natürlich eine andere Startelf aber wir haben jetzt keinen komplett neuen Kader. Dieser extreme Umbruch wie es jetzt überall steht - klar haben wir viele sehr bedeutende, erfahrene Spieler verloren aber die Truppe kennt sich" stellte Nagelsmann klar und schob nach: "Ich glaube, dass wir morgen keine große Anlaufphase brauchen."
Auf die Frage, was Nagelsmann gegen Ungarn wichtiger sei, das Auftreten seiner Mannschaft nach der erfolgreichen EM oder das reine Ergebnis, wollte der Bundestrainer das eine nicht vom anderen trennen. "Idealerweise führt die Art und Weise auch zu einem guten Ergebnis. Das wäre das Beste. Ich glaube schon, dass das erste Spiel nach dieser EM sehr wichtig ist, was Art und Weise betrifft, um einfach die Fans wieder mitzunehmen. Es ist ausverkauft morgen. Ich glaube schon, dass es auch wichtig für uns ist die nächsten zwei Jahre den Schwung mitzunehmen" , so der Bundestrainer mit Weitblick auf die Weltmeisterschaft 2026 ehe er wenig später nochmals deutlich machte: "Generell ist die Idee ist schon darauf ausgelegt zu gewinnen."
Nagelsmann wurde auch auf seine Aussagen nach dem EM-Aus, die WM 2026 gewinnen zu wollen, angesprochen und wie die Nationalmannschaft derzeit einzuschätzen sei. "Ich glaube nach wie vor gut und by the way: Ich finde es gut, dass wir diese Ziele ausrufen", sagte Nagelsmann und spielte damit auf die Kritik aus Expertenkreisen an seiner Zielsetzung für die Weltmeisterschaft in zwei Jahren an. "Ich lass’ es mir auch nicht nehmen nochmal zu sagen: Ich finde die Aussagen der ein oder anderen Experten tatsächlich fragwürdig. Wenn ein Trainer sagt, er will Weltmeister werden - dass das kritisiert wird, finde ich verrückt!"
Damit scheint klar, dass es trotz der schmerzlichen Rücktritte im DFB-Team keine neue Experimentierphase geben wird, sondern der bei der Heim-EM eingeschlagene Weg fortgesetzt werden soll. "Ich freue mich, auf das was kommt und natürlich hatte ich auch ein weinendes Auge als die vier Spieler gesagt haben sie hören auf aber das ist manchmal so im Fußball und jetzt gehts weiter und ich bin guter Dinge, dass wir nicht nur morgen guten Fußball spielen werden", zeigte sich Nagelsmann im Vorfeld der Partie gegen Ungarn bereits kämpferisch.
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