Vier überraschende EM-Helden seit 2000

Charisteas war im Verein nie das Tormonster, seine EM 2004 bleibt allerdings unvergessen
Charisteas war im Verein nie das Tormonster, seine EM 2004 bleibt allerdings unvergessen / Laurence Griffiths/Getty Images
facebooktwitterreddit

Über die sensationellen Helden der letzten fünf Weltmeisterschaften haben wir bereits berichtet. Darauf müssen natürlich die EM-Helden folgen und diese lassen nicht auf sich warten. Mehrere Spieler bewiesen auf internationaler Ebene ihre ganze Klasse, ohne davor wirklich im Rampenlicht gestanden zu haben. Besonders Stürmer werden schnell zu großen EM-Helden.

Eder, Charisteas oder Drulovic: Vor ihren jeweiligen großen Auftritten, kannte diese Namen nur der eigene Trainer. Selbst viele Fans hatten diese Spieler noch nicht im Fokus. Mit einem Turnier, nein sogar mit teilweise nur einer Aktion, holten sie sich den Legendenstatus.

1. Roman Pavlyuchenko: Russland 2008

Im Halbfinale platzte der Traum vom Titelgewinn...
Im Halbfinale platzte der Traum vom Titelgewinn... / MLADEN ANTONOV/Getty Images

In Ordnung: Roman Pavlyuchenko war 2008 Mitte 20 und ein gestandener Kicker. Dass er allerdings solch eine großartige Turnierleistung abliefern würde, ahnten nur die wenigsten. Russland spielte eine tolle EM und allen voran überragte das Gespann aus Arshavin und dem Riesen Pavlyuchenko.

Letztgenannter traf gegen Spanien und gegen die Schweden in der Gruppenphase. Sein wichtigstes Tor erzielte er im Achtelfinale gegen die Niederlande. Diese drei Treffer und weitere gute Aktionen bescherten dem Mittelstürmer umgehend eine Anstellung bei Tottenham Hotspur.

2. Eder: Portugal 2016

Eder und der goldenen Schuss ins Glück...
Eder und der goldenen Schuss ins Glück... / Alex Livesey/Getty Images

Schauen wir heute auf den Kader Portugals, so hätte Eder momentan höchstens Chancen auf einen Platz als Zeugwart. 2016 sah das ganz anders aus - zum Glück. Der Mittelstürmer war beim Turnier dabei und hatte eigentlich überhaupt keine Rolle im Turnier gespielt. Im Finale gegen Frankreich durfte er ran und prompt schoss er den 1:0-Sieg für die Iberer. Was Cristiano Ronaldo vorherbestimmt war, erledigte Eder im Vorbeigehen. Damals war Weltenbummler Eder für den OSC Lille unterwegs.

3. Angelos Charisteas: Griechenland 2004

Auch wenn Charisteas fast nicht zu erkennen ist, dieses Bild beschreibt den größten Moment in der griechischen Fußballgeschichte
Auch wenn Charisteas fast nicht zu erkennen ist, dieses Bild beschreibt den größten Moment in der griechischen Fußballgeschichte / Shaun Botterill/Getty Images

Bei Bremens Doublegewinn 2004 spielte Charisteas keine große Rolle unter Thomas Schaaf. Unter dem Ex-Bremer Rehhagel sah das in Griechenlands Nationalteam ganz anders aus. Der Stürmer machte drei Treffer - alle waren spielentscheidend. Einen zum 1:1 in der Gruppenpartie gegen Spanien, einen zum Sieg im Viertelfinale gegen Frankreich und einen zum Titelgewinn im Finale gegen Portugal. Durch diese drei Treffer steht er in Griechenland auf einer Stufe mit den Göttern.

4. Jon Dadi Bödvarsson: Island 2016

Im Viertelfinale gegen Frankreich musste auch Bödvarsson in die Knie gehen und sich geschlagen geben
Im Viertelfinale gegen Frankreich musste auch Bödvarsson in die Knie gehen und sich geschlagen geben / Allsport Co./Getty Images

Wie bei Eder reichte auch hier ein einziges Tor, um ein Nationalheld zu werden: Jon Dadi Bödvarsson, Torschütze im letzten Gruppenspiel gegen Österreich. Island reiste als krasser Außenseiter an und verließ das Turnier als gefeiertes Team mit Legendenstatus, auch in anderen Ländern wurde in höchsten Tönen über die Elf aus dem Nordmeer gesprochen.

Viele denken, hier müsste doch Sigthorsson, der Schütze des Siegtreffers gegen England, stehen: Nein, denn vorbereitet wurde dieser Treffer von Bödvarsson und ohne sein Tor gegen Österreich wäre ein Achtelfinaleinzug gar nicht erst möglich gewesen.