Bochum-Coach Reis darf bleiben - aber wie lange noch?
Von Daniel Holfelder
Der VfL Bochum steht nach fünf Spieltagen mit null Punkten am Tabellenende. Kein Wunder, dass VfL-Trainer Thomas Reis alles andere als fest im Sattel sitzt. Trotzdem bekommt der 48-Jährige am kommenden Wochenende gegen Schalke erneut die Chance, den berühmten Bock umzustoßen.
Der Bild-Zeitung zufolge diskutierten die Bochumer Verantwortlichen über eine Entlassung des Erfolgstrainers der letzten Jahre, entschieden sich aber - zumindest vorerst - dagegen. "Momentan ist das Szenario einer Entlassung nicht angedacht. Ich habe nicht gesehen, dass die Mannschaft gegen Bremen nicht zum Trainer gestanden hätte. Die Reaktion der Fans war auch positiv", erklärte VfL-Aufsichtsratschef Hans-Peter Villis. "Natürlich gibt es öffentliche Diskussionen, aber ich kann nur meine Worte von letzter Woche wiederholen. Wir stehen hinter Thomas Reis."
Gleichwohl hatte Villis auf der Pressekonferenz am zurückliegenden Donnerstag betont, dass Reis keine Job-Garantie für den kompletten September habe. Nach der Partie gegen Schalke, schreibt die Bild, wird die Zukunft des Bochumer Trainers noch einmal neu bewertet. "Federführend", gab Villis zu verstehen, sei bei dieser Entscheidung das Geschäftsführer-Duo aus Patrick Fabian und Ilja Kaenzig. "Aber die Entscheidung über eine so wichtige Personalie wird immer vom Aufsichtsrat abgesichert", fügte der 64-Jährige hinzu.
Neben der sportlichen Krise hat Reis mit den Querelen um seine Vertragsverlängerung und seinem geplatzten Wechsel zu - ausgerechnet dem nächsten Gegner - Schalke viel Kredit verspielt, berichtet das Boulevardblatt weiter. Die Vertragsverhandlungen wurden inzwischen auf November verschoben, nachdem man in puncto Gehalt und einer möglichen Ausstiegsklausel keine Einigung erzielen konnte. Gegenwärtig ist Reis bis 2023 an den VfL gebunden.
Beim Schalke-Thema hat sich Reis gleich doppelt verzockt. Nicht nur, dass er gerne zu den Königsblauen gewechselt wäre, ein Deal aber nicht zustande kam. Vergangene Woche dementierte Reis auch noch lautstark, dass er den VfL um die Freigabe für einen Wechsel zu Schalke gebeten habe - obwohl der Vorgang in der Branche ein offenes Geheimnis ist.