VfB-Präsident Vogt verschiebt Mitgliederversammlung: "Größte interne Krise, die der Verein je erlebt hat"

Der Präsident des VfB Stuttgart, Claus Vogt (r.), hat die für den 18.  März geplante Mitgliederversammlung verschoben
Der Präsident des VfB Stuttgart, Claus Vogt (r.), hat die für den 18. März geplante Mitgliederversammlung verschoben / THOMAS KIENZLE/Getty Images
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Der VfB Stuttgart wird seine Mitgliederversammlung nicht wie zunächst angekündigt am 18. März abhalten. Vereinspräsident Claus Vogt kündigte in einer Mitteilung auf der Vereinswebsite eine Verschiebung in den Spätsommer an.

Unter anderem wegen der Datenschutzaffäre und des Machtkampfes mit dem Vorstandsvorsitzenden der AG, Thomas Hitzlsperger, spricht VfB-Präsident Vogt von "der größten internen Krise, die dieser Verein in seiner auch in der Vergangenheit lebhaften Geschichte erlebt hat". Der zusätzlichen Tatsache geschuldet, dass eine Mitgliederversammlung im März aller Voraussicht nach nur auf digitalem Wege hätte stattfinden können und die Versammlung im November 2019 aufgrund einer WLAN-Panne zum Fiasko wurde, berufe sich Vogt auf die Vereinssatzung, laut derer er als Präsident darüber entscheidet, "ob und damit wann eine Mitgliederversammlung einberufen wird".

"Es bestehen berechtigte Interessen der Mitglieder, dass die Versammlung weder in der beabsichtigten Form als rein digitale Veranstaltung, noch zu dem beabsichtigten Termin bereits am 18.03.2021 stattfindet", bekräftigte Vogt eine Verschiebung. Damit handele er "gegen den erklärten Willen meiner beiden weiteren Präsidiumsmitglieder", jedoch müsse er seine "Verantwortung als Präsident und meine Aufgabe nach unserer Satzung im Sinne der Vereinsinteressen wahrnehmen", bekräftigte Vogt seine Entscheidung.

Eine rein digitale Veranstaltung verwehre die Möglichkeit einer "offenen, transparenten, direkten und ehrlichen Kommunikation", betonte Vogt, der den 05. September als Ersatztermin anvisiert: "Hierauf hoffen wir alle und Prognosen renommierter Virologen geben Anlass dazu, jedenfalls eine Teilpräsenz als realistisch anzusehen." Bezogen auf die WLAN-Panne bei der Mitgliederversammlung Ende 2019 argumentierte er zudem, dass kein Verein in der Größenordnung des VfB hätte nachweisen können, "dass ein derartiges reines Online-Format bei einer aktuell zu erwartenden sehr hohen, wahrscheinlich fünfstelligen Teilnehmerzahl, in der Lage ist, die Abläufe und den inhaltlichen Wert einer Präsenzveranstaltung abzubilden".

Vorbei ist der Machtkampf mit Hitzlsperger damit noch lange nicht, allerdings hat der Vereinsbeirat nun genügend Zeit, weitere Kandidaten für das Präsidentenamt ausfindig zu machen. Zudem dürfte die Datenaffäre bis September aufgeklärt worden sein. Somit können die Ergebnisse nach Abschluss der Untersuchungen vollständig und transparent veröffentlicht werden.