Verletzungssorgen bei Bayer 04: Fehlen die Neuzugänge?

Bosz steht vor einen großen Herausforderung
Bosz steht vor einen großen Herausforderung / DeFodi Images/Getty Images
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Die vergangene Transferperiode war für Bayer Leverkusen in vielen Aspekten ernüchternd. Vor allem verpasste es die Werkself, sich in der Breite zu verstärken. Nachdem sich immer mehr Spieler verletzen, dürften sich die nicht genutzten Chancen nun rächen.

Etwas mehr als 30 Millionen Euro gab Bayer Leverkusen im Sommer für neue Spieler aus. Was zumindest nach einer halbwegs soliden Bilanz klingt, entpuppt sich zum Saisonstart immer mehr als fatal heraus. Dem Kader fehlte es schon vorher an der Tiefe und Rotation.

Jetzt fallen sogar noch einige Spieler verletzt aus; und das teilweise ziemlich lang. So zum Beispiel Santiago Arias, der sich bei der Nationalmannschaft eine furchtbare Verletzung zuzog. Welche Probleme das für die Werkself mit sich bringt, zeigt vor allem die Personaldecke auf der rechten Außenbahn.

Offensive lückenhaft - wird selbst Weiser wieder zum Thema?

Genau für diese Position wurde Arias erst verpflichtet. Mit Mitchell Weiser waren die Verantwortlichen nicht mehr zufrieden. In den Planungen spielte er keine Rolle mehr. Nun muss der zwölffache U21-Nationalspieler wohl doch wieder ran. Ein Risiko, das nicht nur durch die Unsicherheit auf dem Transfermarkt zustande kommt.

Denn auch in der Offensive verpasste es Leverkusen schlicht und ergreifend, sich mit genug Potential und Material zu verstärken. Den Abgang von Kai Havertz will man mit dem eigenen Kader abfangen. Für Kevin Volland kam der verletzungsanfällige Patrik Schick an den Rhein. Dass auch der Tscheche einen sofortigen Rückschlag erlebte und Bayer mehrere Wochen fehlen wird, ist Pech und Ironie zugleich.

Ein ähnliches Bild zeichnet sich auf den Flügelpositionen. Bis zuletzt hatte der Europa-League-Teilnehmer die Chance, Milot Rashica fest unter Vertrag zu nehmen. Ein Transfer hätte weder das Finanzbudget noch die Kaderabstimmung über den Haufen geworfen. Und trotzdem kassierte Leverkusen die nächste Pleite. Da Moussa Diaby für die nächsten Spiele ebenfalls fraglich sind, kann man sich über das zaghafte Transferfenster nur wundern.

Bosz muss kreativ werden

Ob es letztendlich an falschen Erwartungen oder fehlenden Planungen lag: Die Hinrunde wird für Peter Bosz und seine Mannschaft eine große Herausforderung. Dass der so benötigte Ersatz nicht eintraf, beschränkt die Möglichkeiten des Niederländers in großem Maße. Speziell vor dem Hintergrund der Dreifachbelastung wäre jede Hilfe Gold wert gewesen.

Bosz bleibt keine andere Wahl, als die Verluste mit eigenen Kräften aufzufangen. Vielleicht wäre es zudem eine Lösung, sich vor allem auf einen Wettbewerb zu konzentrieren. Dazu wird es darauf ankommen, das Verletzungsrisiko bei den verbleibenden Stars zu minimieren. Weitere Ausfälle kann sich Bayer - vor allem nach dem Deadline Day - nicht mehr leisten.