Bayer Leverkusen nach der Arias-Verletzung: Rächt sich nun der harte Umgang mit Weiser?

Weiser ist nun wieder eine Option für die Werkself
Weiser ist nun wieder eine Option für die Werkself / Lars Baron/Getty Images
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Er gehörte zu den Verlierern der Saisonvorbereitung von Bayer 04 Leverkusen: Mitchell Weiser. Der Rechtsverteidiger wurde für die Saison 2020/21 aussortiert, für ihn sah man spätestens nach der Leihe von Santiago Arias keinen Platz mehr. Nach der schweren Verletzung des Kolumbianers herrscht nun allerdings wieder Handlungsbedarf in der Defensive. Doch hat Weiser überhaupt noch Lust auf die Werkself?

Der 26-Jährige kann einem fast schon leidtun. Weiser hat in Leverkusen wahrlich keinen einfachen Stand. Fehlendes Engagement kann man dem Rechtsverteidiger grundsätzlich nicht vorwerfen, nur an der Qualität hapert es stark. In der Rückrunde der vergangenen Saison wurde deutlich, dass es für Weiser in Leverkusens erster Garde nicht mehr reichen würde.

Arias-Ausfall öffnet Weiser wieder die Tür zur Mannschaft

Im Sommer folgten die Konsequenzen. Früh wurde dem gebürtigen Troisdorfer signalisiert, dass man im Rheinland nicht mehr mit ihm plane. Auch vor dem Arias-Transfer schien Weiser keine Option mehr auf rechts zu sein, die Ankunft des Kolumbianers war schließlich der Sargnagel. Und als man Weisers Namen schlussendlich im Europa League-Aufgebot der Werkelf vergeblich suchte, machte Leverkusen aus Gerüchten Fakten.

Santiago Arias (2.v.r.) wird wohl lange ausfallen
Santiago Arias (2.v.r.) wird wohl lange ausfallen / Gabriel Aponte/Getty Images

Ob es an Weisers allgemeiner fehlenden Qualität liegt oder daran, dass der ehemalige U21-Nationalspieler ursprünglich offensiv eingesetzt wurde und daher als Defensivspieler nicht überzeugen kann, die Gründe für seine schwachen Auftritte mögen ungeklärt sein.

Nach der schweren Verletzung von Arias im Länderspiel gegen Venezuela könnte sich aber nun das Blatt für Weiser wenden. Beim Neuzugang vermutet man eine monatelange Verletzungspause, die der Verein erstmal kompensieren muss (das Transferfenster ist bekanntermaßen geschlossen). Lars Bender ist dabei erst Wahl, die zwei fast schon aussortierten Innenverteidiger Aleksandar Dragovic und Tin Jedvaj könnten ebenso rechts spielen. Oder eben auch Weiser.

Weiser wieder eine Option? Wie reagiert der Spieler?

Zumindest für die Bundesliga könnte der fast schon abgeschobene Profi wieder eine Option für Trainer Peter Bosz sein. Zumindest theoretisch, es erscheint schließlich fast schon anmaßend, den quasi ausgebooteten Weiser wieder zurück ins Team zu holen. Die Gefahr, dass der Spieler einfach keine Lust mehr auf die Werkself hat, ist groß.

Die Verantwortlichen der Werkself müssen sich nun taktisch klug verhalten. Ein auf-die-Füße-treten bei Weiser ist keine Option mehr, will man das Mannschaftsgefüge nicht völlig zerstören und beim Team nicht das Gesicht verlieren. Doch die Geschichte hat auch sein Gutes. Dass Weiser überhaupt noch in Leverkusen ist, ist nach der Arias-Verletzung Glück im Unglück. Und bei aller Kritik an den Qualitäten des 26-Jährigen: einen solchen Umgang wie in den vergangenen Monaten hat im Grunde kein Profi verdient...