Vergleiche zur Vorsaison von Werder Bremen: Fritz "kann es nicht mehr hören"

Clemens Fritz wehrt sich gegen die Vergleiche zur Vorsaison bei Werder Bremen
Clemens Fritz wehrt sich gegen die Vergleiche zur Vorsaison bei Werder Bremen / TF-Images/Getty Images
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Werder Bremen tritt auf der Stelle. Seit sieben Spielen ist die Mannschaft sieglos, in den Duellen mit RB Leipzig und Borussia Dortmund dürfte diese Serie anhalten. Vergleiche zur Vorsaison will Clemens Fritz nicht gelten lassen.

Nach zehn Spieltagen belegt Werder Bremen mit elf Punkten den 13. Tabellenplatz. Zu Buche stehen nur zwei Siege, dafür aber auch nur drei Niederlagen - bei fünf Unentschieden. Die gleiche Bilanz mit einer anderen Platzierung (Werder lag auf Rang zwölf) wiesen die Bremer bereits vor einem Jahr vor. Das Ende ist bekannt: Am letzten Spieltag rettete sich die Mannschaft mit einem 6:1-Sieg über den 1. FC Köln in die Relegation, in zwei engen Spielen gegen den 1. FC Heidenheim wurde der Klassenerhalt perfekt gemacht.

Werder-Coach Florian Kohfeldt wollte in dieser Saison vieles anders machen - und doch hat sich kaum etwas verändert
Werder-Coach Florian Kohfeldt wollte in dieser Saison vieles anders machen - und doch hat sich kaum etwas verändert / Martin Rose/Getty Images

Damals wie heute hatte Werder nach zehn Spielen vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, der aktuell von Arminia Bielefeld bekleidet wird. Nach dem 13. Spieltag hatte Werder immerhin 14 Punkte auf dem Konto, auf zwei Niederlagen gegen Borussia Mönchengladbach und Schalke 04 folgte ein Auswärtssieg beim VfL Wolfsburg. Auch in diesem Jahr könnte Werder mit 14 Punkten aus 13 Spielen in die vorgezogene Winterpause gehen - denn zunächst wartet der Doppelpack gegen RB Leipzig und Borussia Dortmund, ehe der Gegner im letzten Bundesligaspiel dieses Kalenderjahres Mainz 05 heißt.

Fritz kämpft gegen die Vergangenheit: "Ich will nach vorne blicken"

Die Parallelen zur Vorsaison sind nicht zu übersehen. Im Ballbesitz ist Werder über weite Strecken harmlos, die Defensivarbeit ist zumindest solide, macht allerdings entscheidende Fehler, die bereits einige Punkte gekostet haben. Werder tritt auf der Stelle, wie im Vorjahr geht es um das nackte Überleben in der Bundesliga.

Mit der Vergangenheit wollen sich die Klubverantwortlichen aber nicht mehr beschäftigen: "Letzte Saison, immer letzte Saison. Ich kann es nicht mehr hören", sagte Lizenzspielerleiter Clemens Fritz laut BILD vor dem schweren Spiel in Leipzig. Es ziehe ihn "nur runter, wenn ich nur zurückblicke", sagte Fritz, "ich will nach vorne blicken". Das, so der 40-Jährige, "ist auch wichtig für die Mannschaft."

Lizenzspielerleiter Clemens Fritz lehnt es ab, sich mit der vergangenen Saison zu beschäftigen
Lizenzspielerleiter Clemens Fritz lehnt es ab, sich mit der vergangenen Saison zu beschäftigen / DeFodi Images/Getty Images

Auch ausbleibende Fortschritte will Fritz der Mannschaft nicht attestieren: "Wir sind weiter als in der Vorsaison, was den Konkurrenzkampf angeht", betonte er. "Ich sehe, dass die Trainingsintensität hoch ist. Das stimmt mich positiv."

Nichtsdestotrotz wird sich Werder aufgrund der wirtschaftlichen Notlage nach unten orientieren müssen - denn die Finanzen wirken sich auf die Handlungsspielräume der Verantwortlichen bei der Kaderplanung aus. Einnahmen aus Spielerverkäufen können offenbar nicht in neues Spielermaterial investiert werden, die Qualität des Kaders dürfte infolgedessen wieder abnehmen. Das vor der Saison 2018/19 proklamierte Ziel Europapokal ist längst außer Sichtweite und dürfte vorerst nicht mehr näher rücken.