UWCL-Roundup: Frankfurt verabschiedet sich mit Torfestival, Barcelona patzt

Frankfurt jubelte gleich fünf Mal gegen Rosengard
Frankfurt jubelte gleich fünf Mal gegen Rosengard / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages
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Für Eintracht Frankfurt ging es am letzten UWCL-Spieltag gegen Rosengard um nichts mehr - außer um einen schönen Abschied vor den eigenen Fans. Der gelang souverän, gleich fünfmal traf Frankfurt. Lyon und Barcelona taten sich underdessen unerwartet schwer, der Titelverteidiger kassierte gar vier Tore.

Traumtor beim Debüt und Heimsieg: Gelungener Eintracht-Abschied

Eintracht Frankfurt - FC Rosengard 5:0

Frankfurt und Rosengard waren vor der Partie beide schon ausgeschieden. Die Eintracht wollte sich nach einer insgesamt guten Gruppenphase aber mit einer starken Leistung vor den eigenen Fans verabschieden. Dabei musste die SGE auf die beiden Leistungsträgerinnen Laura Freigang und Sophia Kleinherne krankheitsbedingt verzichten. Eintracht-Coach Niko Arnautis rotierte durch und gab unter anderem den 19-jährigen Acikgöz-Zwillingen einen Platz in der Startelf.

Gegen den schwedischen Vertreter Rosengard machte Frankfurt das Spiel und hatte auch früh die besseren Chancen. Die Eintracht konnte viele Zweikämpfe gewinnen, kam oft in die gefährlichen Zwischenräume. In den ersten Minuten konnte Frankfurt durch Steckpässe mehrmals für Gefahr sorgen. Die erste gute Chance hatte Nicole Anyomi (14.), die von Martinez im Strafraum gesucht wurde. Ihr Schuss ging aber knapp am Tor vorbei.

Kurz darauf klingelte es dann im Benfica-Kasten, Frankfurt belohnte sich für eine engagierte Anfangsphase. Wie schon am Wochenende in der Bundesliga traf Ilayda Acikgöz. Gegen Rosengard stellte sie mit einem sehenswerten Chip auf 1:0.

Frankfurt hatte daraufhin weiter mehr vom Spiel, zeigte einige gute Kombinationen. In mehreren Szenen spielten sie die aber nicht gut aus, sodass es letztlich verdient mit 1:0 in die Pause ging. Rosengard fand bis dahin offensiv fast gar nicht statt.

In den zweiten 45 Minuten zeigten sich die Schwedinnen zweikampfstärker, Frankfurt kam nicht mehr ganz so leicht in den gegnerischen Strafraum. In der 58. Minute wurde es nochmal brenzlig, aber Rosengards Guðrún Arnardóttir kratzte den Ball direkt vor der heranstürmenden Lara Prasnikar noch von der Linie.

In der 66. Minute belohnte sich Nicole Anyomi für eine starke Leistung mit einem Tor: Wieder war es Martinez, die ihr auflegte, dann blieb Anyomi im Eins-gegen-Eins gegen die Keeperin cool. In der 69. wollte Prasnikar nachlegen, die Slowenin stand aber im Abseits.

Abseitsverdächtig sah auch das nächste Tor aus, war es aber nicht: Frankfurt hatte richtig Lust am Spielen, dieses Mal fand Anyomi ihre Sturmpartnerin Martinez, statt umgekehrt. Auch für Martinez war es ihr erstes Tor in der Champions League (74.). Direkt danach wurde es richtig deutlich: Auch Lisanne Gräwe trug sich per Abpraller in die Torschützenliste ein (76.).

Die überragende Lara Prasnikar war an allen Offensivaktionen der SGE beteiligt. Frankfurt war richtig im Flow und legte gegen ein desolates Rosengard sogar noch das 5:0 nach. Eine Schweizer Koproduktion von Nadine Riesen und der von ihrer Verletzung schnell zurückgekehrten Géraldine Reuteler besorgte das fünfte Tor. Ein weiterer Treffer von Martinez wurde wegen Abseits zurückgepfiffen. Dann war vor mehr als 5000 Zuschauern Schluss - ein würdiger, teils sogar berauschender Abschluss.

Prag holt überraschend ein spätes Remis gegen Lyon

Olympique Lyon - Sparta Prag 2:2

Lyon gegen Prag, das sah auf dem Papier nach einer klaren Angelegenheit aus. Das Hinspiel hatte Lyon überlegen mit 9:0 gewonnen, alles sah nach einem entspannten Gruppenphasen-Abschluss zuhause für OL aus. In der 4. Minute schien das Spiel seinen erwarteten Lauf zu nehmen, Amel Majri traf zum 1:0 für Lyon. Aber Prag hatte prompt die Antwort, Cerna glich nur fünf Minuten später aus. Die erneute Führung durch Becho (74.) egalisierten die Tschechinnen spät durch ein Eigentor von Vanessa Gilles (91.). Trotz der Statistik von 35:2 Torschüssen für Lyon blieb es so beim Unentschieden.

Barcelona mit wildem 4:4-Remis gegen Benfica

Benfica Lissabon - FC Barcelona 4:4

Sie sind ja doch nicht unbezwingbar, die Frauen des FC Barcelona: Vor dem letzten Spieltag hatte Barca nur ein Gegentor in der UWCL kassiert, gegen Frankfurt. Gegen Benfica waren es dann sogar vier, höchst überraschend unterlag Barcelona in dem sportlich bedeutungslosen Spiel gegen Benfica mit 3:4. Caroline Graham Hansen (18.) und Patri (20.) brachten Barcelona erwartungsgemäß in Führung, aber Benfica kam mit einem Doppelschlag von Alidou (26., 45.) zurück.

Die aktuell überragende Caroline Graham Hansen sorgte für das 3:2 (54.), aber Benficas Jessica Silva (71.) hatte die Antwort. Zehn Minuten später kam es für die Titelverteidigerinnen noch ärger, durch ein Eigentor von Lucy Bronze ging Benfica mit 4:3 in Führung. Doch die Messe war noch nicht gelesen: Bronze machte ihr Eigentor tief in der Nachspielzeit wieder gut - 4:4, ein wilder Ritt in Lissabon!

Brann mit Last-Minute-Sieg gegen St. Pölten

SK Brann - SKN St. Pölten 2:1

Der norwegische Underdog Brann Bergen steht im Viertelfinale der Champions League. Das stand auch schon vor dem abschließenden Spiel gegen St. Pölten fest. Mit einem Tor in letzter Minute sicherten sich die Norwegerinnen aber einen gelungenen Abschluss der Gruppenphase. St. Pölten ging früh durch Pauline Mattner-Trembleau nach einem Chaos im Strafraum in Führung (7.). Danach dominierte Brann die Partie aber und drehte das Spiel mit zwei Kopfbällen von Kielland (20.) und Eikeland (91.). Die Österreicherinnen beenden die Gruppenphase mit nur einem Punkt.

Die Ergebnisse vom Dienstag:

  • Bayern München - Paris Saint-Germain 2:2
  • Ajax Amsterdam - AS Rom 2:1
  • FC Chelsea - Paris FC 4:0
  • Real Madrid - BK Häcken 0:1