UWCL-Roundup: Chelsea schockt Barcelona, Lyon dreht Partie gegen PSG

Chelsea und Lyon gewinnen die Hinspiele des Halbfinals in der UEFA Women's Champions League. Die Blues überraschen in Barcelona, während es Lyon gelingt, das Spiel gegen PSG zu drehen.

Chelsea konnte in Barcelona den Sieg holen
Chelsea konnte in Barcelona den Sieg holen / David Ramos/GettyImages
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Am Samstag trafen die vier besten Mannschaften Europas in den beiden Halbfinal-Hinspielen der Champions League aufeinander. Im Gegensatz zur vergangenen Saison konnte Chelsea etwas überraschend in dieser Spielzeit drei Punkte in Barcelona holen. Unterdessen trennten sich Olympique Lyon und Paris Saint-Germain ein einem spannenden französischen Duell mit 3:2.

Barca kann Chelsea-Abwehrriegel nicht knacken

Barcelona - Chelsea 0:1

0:1 Erin Cuthbert (40.)

Barcelona und Chelsea im Halbfinale der Königinnenklasse - fast fühlte es sich an wie ein Déjà-vu, da sich die beiden Mannschaften im letzten Jahr zur gleichen Zeit bereits gegenüber gestanden waren. Damals waren es die Katalaninnen, die sich nach einem 1:0 und 1:1 über beide Partien durchsetzen konnten. Besonders im eigenen Stadion gilt Barcelona als eine Heimmacht, die hier nur in den seltensten Fällen Punkte bzw. überhaupt Tore abgibt.

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Barcelona startete ohne Alexia Putellas in die Partie, die zunächst auf der Bank Platz nahm / PAU BARRENA/GettyImages

Die Akteurin der Blues, der über die zwei Spiele der einzige Treffer gelang, Außenstürmerin Guro Reiten, stand jedoch nicht in der Startelf von Emma Hayes. Unterdessen starteten die beiden deutschen Akteurinnen Melanie Leupolz und Sjoeke Nüsken auf Seiten der Londonerinnen.

Die Mannschaft von Jonatan Giráldez war von Beginn an spielbestimmend und wurde so den Erwartungen als amtierender Titelträger gerecht. Die beste Chance der Anfangsviertelstunde hatte Salma Paralluelo (16.), als die spanische Nationalspielerin aus halblinker Position im Strafraum zum Abschluss kam. Allerdings bekam Jess Carter in letzter Sekunde noch ihren Fuß dazwischen, um den Ball abzuwehren.

Nach etwa 20 Minuten fand Chelsea immer besser in die Partie und wies langsam aber sicher längere Ballbesitzphasen auf, die zeitweise auch zu ersten Torabschlüssen führten. Die Blues tasteten sich immer weiter vor in die gegnerische Hälfte und wurde ebenso mutiger beim Anlaufen der Abwehr.

So ergab sich in der 40. Spielminute die Möglichkeit für Mayra Ramírez, die gegen den Ball genug Druck aufbaute, um den Ball zu gewinnen und an Nüsken weiterzugeben. Die Deutsche fand Erin Cuthbert in der Mitte, welche mit ihrem platzierten Abschluss in das rechte obere Eck die Führung für die Gäste herbeiführte. Mit dem Ergebnis gingen beide Teams in die Pause.

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Erin Cuthbert erzielte den Führungstreffer für Chelsea / PAU BARRENA/GettyImages

Der erste Aufreger nach Wiederanpfiff ließ nicht lange auf sich warten. Erneut stand Paralluelo im Zentrum des Geschehens, die im Strafraum angespielt werden wollte. Zuvor berührte allerdings die Hand von Kadeisha Buchanan das Leder, worauf zunächst auf Elfmeter für Barcelona entschieden wurde. Durch den Einsatz des Video-Referees wurde im Anschluss jedoch eine Abseitsposition der Stürmerin erkannt.

Während die Katalaninnen nun mit immer mehr Nachdruck auf den Ausgleich drängten, gaben sie Chelsea kaum Möglichkeiten zum Durchatmen. Die Blues konzentrierten sich fast ausschließlich nur noch auf die Verteidigung. Trotzdem kamen die Gäste weiterhin zu Chancen über Konter, wie etwa eine starke Einzelaktion durch Ramirez, welche die Kolumbianerin jedoch nicht veredeln konnte (75.).

Bei Barcelona war es erneut zweimal Paralluelo, welche den Ausgleich auf dem Fuß hatte, aber der 20-Jährigen gelang es zunächst nicht, einen hohen Ball ausgehend von Caroline Graham Hansen unter Kontrolle zu bringen (87.), wenig später ging Chelsea-Keeperin Hanna Hampton dazwischen. Trotz des andauernden Drucks blieb das Defensiv-Bollwerk bis zum Abpfiff unüberwunden, wodurch Chelsea den ersten Sieg gegen den stärksten europäischen Rivalen der letzten Jahre feierte.


Verrückte Aufholjagd von Lyon zahlt sich aus

Olympique Lyon - Paris Saint-Germain 3:2

0:1 Marie-Antoinette Katoto (44.)
0:2 Marie-Antoinette Katoto (48.)
1:2 Kadidiatou Diani (80.)
2:2 Melchie Dumornay (85.)
3:2 Amel Majri (86.)

Im französischen Duell standen sich am Samstagabend Olympique Lyon und Paris Saint-Germain gegenüber. Lyon ging als Favorit in die Partie, denn OL hat schon in der Vergangenheit zu den dominantesten Teams Europas gehört und führt aktuell auch die División 1 vor PSG an.

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Marie-Antoinette Katoto bejubelt ihren Treffer gegen Lyon / OLIVIER CHASSIGNOLE/GettyImages

Mit ebendiesem Schwung startete die Heimmannschaft in das Spiel. Gleich in der 8. Spielminute kam Lyons Delphine Cascarino zur ersten hochkarätigen Chance, als die Flügelspielerin von der linken Seite in die Mitte lenkte und von dort abzog. Der Ball flog jedoch über die Latte hinweg. Das Spiel entwickelte sich immer mehr zu einem Duell auf Augenhöhe. Doch der Lucky Punch der ersten Hälfte gelang den Gästen aus Paris. Sandy Baltimore setzte sich im Dribbling auf rechts erfolgreich durch und schickte einen Pass in die Mitte. Über Umwege landete das Leder bei Marie-Antoinette, die sich die Chance nicht nehmen ließ und zum 1:0 einnetzte (44.).

Nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff schlug PSG erneut zu. Katoto schnürte in der 48. Minute ihren Doppelpack. Nach einem abgwehrten Versuch von Tabitha Chawinga stand die 25-Jährige Stürmerin goldrichtig und trug sich zum zweiten Mal an diesem Abend in die Torschützenliste ein. Ab der 80. Minute sollte die Wende kommen. Denn dann gelang Kadidiatou Diani der Anschlusstreffer für OL. Nur fünf Minuten später glich Melchie Dumornay nach einem Freistoß aus. Doch damit nicht genug, Lyon legte noch einmal in Form der eingewechselten Amel Majri nach und gelang es somit tatsächlich, die Partie komplett zu drehen.


Am nächsten Wochenden folgen die Rückspiele mit Chelsea gegen Barcelona am Samstag, 27. April, um 18:30 Uhr und dem Duell zwischen PSG und Lyon einen Tag später um 16:00 Uhr.