Schüllers Werk und Viggosdottirs Beitrag: Die Noten der Bayern-Frauen zum CL-Quali-Hinspiel bei Real Sociedad

Dank Nationalstürmerin Lea Schüller gehen die Bayern in der kommenden Woche mit einem 1:0-Vorsprung ins Rückspiel
Dank Nationalstürmerin Lea Schüller gehen die Bayern in der kommenden Woche mit einem 1:0-Vorsprung ins Rückspiel / Alexander Hassenstein/GettyImages
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Die Frauen des FC Bayern haben das Hinspiel der letzten Champions-League-Qualifikationsrunde bei Real Sociedad mit 1:0 für sich entschieden. Vor 11.500 Zuschauern in der Reale Arena in San Sebastian kamen die Münchnerinnen mit dem spanischen Vizemeister deutlich besser zurecht als zuletzt beim Bundesliga-Auftakt gegen Eintracht Frankfurt. Die auffällige Lea Schüller sorgte für das Tor des Tages, das der Mannschaft von Trainer Alexander Straus eine hervorragende Ausgangsposition für das Rückspiel in der kommenden Woche (Do, 29.9, 19 Uhr) verschafft.

Tore:
0:1 Lea Schüller (45./Vorarbeit Klara Bühl)


Die Highlights der Partie im Video

Die komplette Partie im Video


Die Bayern-Noten im Überblick

Maria Luisa Grohs (TW) - Bewertung 6/10

Die junge Torfrau musste nicht häufig eingreifen. Wurde sie gefordert, war sie zur Stelle. Ihr langer Ball auf Linda Dallmann in der 30. Minute hätte beinahe zum 1:0 geführt, Dallmann scheiterte jedoch frei vor Real Sociedads Schlussfrau Elene am Pfosten. Am gefährlichsten wurde es Mitte der zweiten Halbzeit, als die spanische Kapitänin Eizagirre zentral aus 18 Metern abzog. Grohs lenkte den Ball an die Latte und behielt so im dritten Pflichtspiel in Folge eine weiße Weste.

Tainara (IV) - 6/10

Die Brasilianerin machte ein unauffälliges Spiel - für eine Verteidigerin nie ein schlechtes Zeichen. Tainara leistete sich keine Fehler, musste allerdings auch wesentlich seltener in den direkten Zweikampf gehen als ihre Abwehrkolleginnen Viggosdottir und Kumagai. In den Spielaufbau war die Neuverpflichtung aus Bordeaux anders als noch gegen die Eintracht kaum involviert.

Glodis Viggosdottir (IV) - 8/10

Glodis Viggosdottir
Ließ nichts anbrennen: Glodis Viggosdottir / John Berry/GettyImages

Die Isländerin übernahm von Lina Magull, die zunächst auf der Bank saß, die Kapitänsbinde und wurde ihrer Anführerinnenrolle vollauf gerecht. Real Sociedad biss sich an Viggosdottir, die sich sowohl am Boden als auch in der Luft als unbezwingbar erwies, die Zähne aus. Ein zusätzliches Lob verdiente sich die 27-Jährige durch ihr präzises und souveränes Aufbauspiel. Als Beispiel sei in diesem Zusammenhang ein hervorragender Diagonalpass auf Linda Dallmann genannt (38.).

Saki Kumagai (IV) - 7/10

Die Japanerin agierte 70 Minuten lang vollkommen fehlerfrei und gefiel durch geschicktes Zweikampfverhalten, kluges Stellungsspiel und tolle Pässe im Aufbau (35./51./58). In der Schlussphase schlich sich die ein oder andere Unkonzentriertheit ein, etwa zwei aufeinanderfolgende Ballverluste in der eigenen Hälfe (70.) oder Nachlässigkeiten im Zweikampf (83./88.).

Giulia Gwinn (RAV) - 5/10

Schon gegen Frankfurt konnte die Nationalspielerin nicht an ihre EM-Form anknüpfen. Gegen die Baskinnen zeigte sich Gwinn leicht verbessert, hat aber weiterhin großes Verbesserungspotenzial. In der Anfangsphase (2./11.) leistete sich die rechte Außenverteidigerin, die nach der Einwechslung von Maxi Rall auf links rückte, zwei unnötige Ballverluste. In der 37. ließ sie sich von Eizagirre viel zu leicht ausspielen und hatte Glück, dass deren Hereingabe keine Abnehmerin fand. Ihr Stellungsfehler kurz vor Schluss gegen Amaiur hätte beinahe den späten Ausgleich zur Folge gehabt. Von den defensiven Unzulänglichkeiten abgesehen gelang es Gwinn kaum, nach vorne Impulse zu setzen. Eine Ausnahme bildete ihre Riesen-Chance aufs 2:0 kurz nach der Pause, als sie nach einem Lupfer von Lea Schüller vier Meter frei vor dem leeren Tor den Ball nicht richtig traf.

Carolin Simon (LAV) - 7/10

Caro Simon legte wie schon beim Bundesliga-Auftakt einen überzeugenden Auftritt hin. Die 29-Jährige zeigte sich gewohnt sicher im Passspiel und war defensiv sehr aufmerksam. Dass sie und nicht Gwinn nach 75 Minuten vom Feld musste, kam etwas überraschend.

Georgia Stanway (ZM) - 6/10

Die Europameisterin zeigte sich im Vergleich zu Frankfurt deutlich verbessert. Mit einigen guten Balleroberungen und Impulsen im Offensivspiel, aber noch nicht mit dem großen Einfluss aufs Spiel, den man sich in München vermutlich wünscht.

Sydney Lohmann (ZM) - 6/10

Lohmann rückte für Sarah Zadrazil in die Startelf und lieferte eine ordentliche Partie ab. Die 22-Jährige machte kaum Fehler, trat allerdings auch nur selten mit auffälligen Aktionen in Erscheinung. In der 43. bewies sie ihre Spielintelligenz und ließ einen Pass von Linda Dallmann klug für Lea Schüller durch, deren Abschluss jedoch zu zentral geriet.

Linda Dallmann (OM) - 6/10

Die 28-Jährige durfte anstelle von Lina Magull beginnen, schaffte es aber nur teilweise, Eigenwerbung zu betreiben. Dallmann erwies sich zwar als ballsicher und setzte Lea Schüller zwei Mal gekonnt in Szene (43./58.). Insgesamt hätte man sich von der offensiven Mittelfeldspielerin aber mehr zwingende Aktionen gewünscht. In der 30. Minute lief sie allein aufs spanische Tor zu und hätte die Führung erzielen müssen, setzte das Leder aber an den linken Pfosten.

Klara Bühl (LA) - 6/10

Die schnelle Flügelspielerin blieb lange unsichtbar. In der ersten Halbzeit trat sich nur ein Mal wirklich in Erscheinung - aber dann richtig: Ihr toller Schnittstellenpass auf Lea Schüller ebnete den Weg zur Führung (45.). Nach dem Seitenwechsel war die 21-Jährige etwas auffälliger und kam zwei Mal kurz vor dem Sechzehner zum Abschluss. Beiden Versuchen fehlte jedoch die Präzision, Sociedad-Keeperin Elene kam nicht in Bedrängnis.

Lea Schüller (ST) - 8/10

Lea Schüller
Torjägerin Lea Schüller stach eiskalt zu / Simon Hofmann/GettyImages

Deutschlands Fußballerin des Jahres war sehr gut ins Münchner Angriffsspiel eingebunden, ging viele Wege und fungierte immer wieder als wichtige Anspielstation. Kurz vor der Pause blieb sie frei vor dem gegnerischen Gehäuse eiskalt und markierte souverän das Tor des Tages (45.). Kurz zuvor hatte sie eine Hereingabe von Georgia Stanway knapp verpasst (35.) und aus einer aussichtsreichen Gelegenheit 13 Meter vor dem Tor zu wenig gemacht (43.). Nach dem Seitenwechsel boten sich Schüller noch zwei hervorragende Gelegenheiten, um das 2:0 zu erzielen. In der 51. lief sie nach einem fabelhaften Pass von Saki Kumagai halbrechts im Strafraum frei auf Sociedads Torfrau Elene zu und lupfte den Ball perfekt über die Schlussfrau hinweg zu Giulia Gwinn, die das Leder aber nicht im Kasten unterbrachte. Wenig später (58.) setzte sich Schüller nach einer Hereingabe von Linda Dallmann stark gegen die spanische Verteidigerin Tejada durch. Elene konnte den Ball gerade noch so von der Linie kratzen.

Einwechslungen

Lina Magull für Linda Dallmann (62.) - Ohne Bewertung

Magull kam nach gut einer Stunde für Dallmann in die Partie, konnte aber keine Akzente setzen. Stattdessen holte sich die Nationalspielerin eine gelbe Karte ab (78.).

Maxi Rall für Carolin Simon (75.) - Ohne Bewertung

Rall rückte für Giulia Gwinn auf rechts und nutzte ihre 15-minütige Einsatzzeit für zwei tolle Offensivaktionen. In der 80. wurde sie nach einem klasse Zuspiel von Klara Bühl in letzter Sekunde vom Ball getrennt, sechs Minuten später marschierte sie mit ihrer ganzen Dynamik nach vorne, nahm einen eigentlich ungenauen Pass von Jovana Damnjanovic hervorragend mit, lupfte den Ball aber genau zwischen linkem Pfosten und der einschussbereiten Sydney Lohmann am Tor vorbei.

Jovana Damnjanovic für Klara Bühl (83.) - Ohne Bewertung

Die serbische Nationalspielerin blieb in der kurzen Einsatzzeit ohne nennenswerte Aktion.


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