Unklare Vertragsklausel: So viel würde ein Löw-Aus den DFB kosten

Löws Entlassung könnte für den DFB teuer werden
Löws Entlassung könnte für den DFB teuer werden / Fran Santiago/Getty Images
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Am 4. Dezember soll das DFB-Präsidium über die Zukunft von Bundestrainer Joachim Löw entscheiden. Eine vorzeitige Trennung könnte für den Verband sehr teuer werden!

Per Pressemitteilung teilte der Deutsche Fußball-Bund mit, dass sich Oliver Bierhoff am 4. Dezember auf einer DFB-Präsidiumssitzung zur aktuellen Situation der Nationalmannschaft verantworten muss. Klar ist, es geht um die Zukunft des Bundestrainers. "DFB-Präsidium verabschiedet Fahrplan" - so wurde der Vorgang vom Verband medial angekündigt.

Abfindung für Löw: DFB müsste bis zu acht Millionen Euro zahlen

14 Präsidiumsmitglieder sollen dann über Löw entscheiden. Bleibt der 60-Jährige Bundestrainer oder muss er rund ein halbes Jahr vor der anstehenden EM gehen? Sollte Letzteres der Fall sein, müsste der DFB wohl tief in die Tasche greifen. Löw würde nach Bild-Infos bis zu acht Millionen Euro Abfindung erhalten.

Inklusive Prämien kassiert der Bundestrainer wohl rund vier Millionen Euro im Jahr. Sein Vertrag ist noch bis zur Winter-WM in Katar 2022 gültig. Enthalten soll darin aber eine Klausel sein, die beiden Seiten das Recht auf eine vorzeitige Kündigung einräumt. Unklar sei, so die Bild, ob diese Klausel aber noch juristisch gültig ist.

Kündigungsklausel noch gültig? Verschobene EM sorgt für Unklarheiten

Das Problem dabei ist die verschobene EM 2020. Löws Vertrag wurde noch vor der WM 2018 von Ex-Präsident Grindel abgeschlossen. Der DFB und Löw vereinbarten eine Klausel, wonach es beiden Seiten möglich sei, den Vertrag nach der EM 2020 vorzeitig zu beenden. Es stellt sich nun die juristische Frage, ob diese Klausel schon abgelaufen ist oder für den tatsächlichen EM-Termin im Sommer 2021 gilt?

Sollte die Klausel 2021 ihre Gültigkeit behalten, müsste der DFB Löw nur rund zwei Millionen zahlen. Er bekäme eine vertraglich festgeschriebene Abfindung von einem halben Jahresgehalt. Ist die Klausel nicht mehr gültig, hätte Löw Anspruch auf seine beiden ausstehenden Jahresgehälter von dann rund acht Millionen Euro.

Hinzu käme sein Mitarbeiterstab aus Co-Trainer Sorg, Torwarttrainer Köpke und Chefscout Siegenthaler, die dann ebenfalls gehen und somit abgefunden werden müssten. Das Trio soll zusammen mindestens eine Million Euro im Jahr verdienen, so die Bild. Im Worst Case belaufen sich die Kosten für eine Löw-Entlassung also auf mindestens zehn Millionen Euro.