Überraschung als Bobic-Nachfolger bei der Eintracht? Hendrik Almstadt soll der Favorit sein

Der Nachfolger von Fredi Bobic könnte gefunden sein
Der Nachfolger von Fredi Bobic könnte gefunden sein / Pool/Getty Images
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Der bevorstehende Abgang von Sport-Vorstand Fredi Bobic zu Hertha BSC sorgt bei Bundesligist Eintracht Frankfurt für eine Lücke, die nun scheinbar mit einem relativ unbekannten Kandidaten geschlossen werden soll. Hendrik Almstadt sorgte in der Vergangenheit zudem mehrfach für unruhige Zeiten bei seinen Klubs - ein Risiko für die Hessen?


Noch steht eine offizielle Einigung der Hertha und der Eintracht aus, eigentlich wollten sich beide Klubs bis zum 1. April über die Ablösesumme für Bobic verständigt haben. Noch scheinen die angebotenen und verlangten Summen weit auseinander zu liegen, doch dass Bobic zur nächsten Saison bei den Berlinern anheuern wird, scheint unausweichlich.

Wie der kicker nun berichtet, ist die Eintracht bei der Suche nach einem Nachfolger des scheidenden Sport-Vorstands offenbar in Italien fündig geworden. Von der AC Mailand soll der derzeitige Assistent der Geschäftsführung Hendrik Almstadt den vakant werdenden Posten übernehmen - dabei hat der 48-jährige Deutsche kaum Erfahrung in dieser Rolle und gilt zudem als schwieriger Charakter.

Ärger bei Milan und in England - wie hoch ist das Risiko mit Almstadt?

Wie auch die Bild erfahren haben will, soll der Frankfurter Aufsichtsratsvorsitzende Philip Holzer den Kontakt zu Almstadt forciert haben. Beide kennen sich demnach aus ihrer gemeinsamen Zeit bei der Investmentbank Goldman Sachs. Ob die alten Verbindungen jedoch ausreichen, um eine zukunftsträchtige Zusammenarbeit zu ermöglichen, steht auf einem anderen Blatt.

Almstadt war von 2011 bis 2015 rund vier Jahre beim FC Arsenal als Assistent der Geschäftsführung tätig, selbige Rolle füllt er auch seit dem Januar 2019 bei der AC Mailand aus. In allein verantwortlicher Funktion als Sportdirektor eines Fußball-Klubs war er hingegen bislang nur ein einziges Mal tätig - für rund sechs Monate bei Aston Villa.

Fredi Bobic
Fredi Bobic hinterlässt große Fußspuren / Alex Grimm/Getty Images

Im Juli 2015 wurde Almstadt bei den Villans installiert, nur um bereits im März des Folgejahres wieder entlassen zu werden. Weder schaffte er es damals, den Klub sportlich aus den Niederungen der Tabelle zu befreien, noch galten seine Entscheidungen in Bezug auf die Personalplanungen im Trainerstab als unumstritten - zwischenmenschlich soll es nach Angaben des kicker von Beginn an immense Probleme mit dem damaligen Cheftrainer Tim Sherwood gegeben haben, den Almstadt bereits im Oktober 2015 durch Remi Garde ersetzte.

Almstadt wechselte danach als Player Relations Director in den professionellen Golfsport, bis er Anfang 2019 vom Mailänder Vorstandsvorsitzenden Ivan Gazidis zur AC gelotst wurde, wo er seitdem als Gazidis' Assistent operiert.

Auch bei den Italienern gab es um Almstadt Querelen innerhalb der Führung, so soll der Deutsche der Auslöser der ständigen Diskussionen zwischen dem damaligen Manager Zvonimir Boban und dem Technischen Direktor Paolo Maldini gewesen sein, die letztlich zu Bobans Abschied im März 2020 führten (Quelle: Corriere dello Sport).

Somit scheinen sich für die Eintracht bei einer möglichen Verpflichtung von Almstadt gleich zwei Probleme zu eröffnen. Zum einen kann im Profi-Fußball die zwischenmenschliche Komponente nicht unberücksichtigt gelassen werden, auch wenn Almstadt im wirtschaftlichen Bereich durchaus über eine große Expertise verfügen mag. Zum anderen ist fraglich, ob ein bis dato eher im Hintergrund agierender Geschäftsmann den öffentlichkeitswirksamen Bobic ersetzen kann.

In den nächsten Tagen sollten die Verhältnisse um Bobic und die Hertha geklärt sein, doch auch wenn die Eintracht schnellstmöglich einen Nachfolger installieren will, sollte über die Personalie Almstadt sachdienlich diskutiert werden.