Tuchel-Seite für Nagelsmann-Leak verantwortlich? Salihamidzic bezieht nach seinen "Doppelpass"-Aussagen Stellung
Von Oscar Nolte
Hasan Salihamidzic hat sich am Sonntag im Sport1-"Doppelpass" zu dem Trainerbeben beim FC Bayern geäußert. Pikant: Brazzo suggerierte, dass der Leak des Nagelsmann-Aus von der Tuchel-Seite initiiert war. Wenig später äußerte sich Salihamidzic dazu.
Der Eindruck, dass Hasan Salihamidzic, Sportvorstand beim FC Bayern, sich rund um die Causa Julian Nagelsmann und Thomas Tuchel aktuell um Kopf und Kragen redet. Im "Doppelpass" deutete Brazzo am Sonntag an, dass die Informationen des Nagelsmann-Aus von der Tuchel-Seite an die Presse durchgestochen wurde.
"Wir haben uns am Dienstag getroffen und am Mittwoch und Donnerstag mit dem Manager von Thomas Tuchel verhandelt. Als wir dann am Donnerstagabend relativ klar waren, mussten wir erfahren, dass es von einer dritten Person geleaked wurde – sicherlich von der anderen Seite", sagte Salihamidzic in der Sport1-Runde.
Um das aufzubröseln: Salihamidzic spricht von den Verhandlungen mit Thomas Tuchel und dessen Beratern. Im nächsten Satz macht Salihamidzic dann die "andere Seite" für den Leak der Informationen des Nagelsmann-Aus verantwortlich. Das lässt den Schluss zu, dass damit Tuchel und dessen Berater gemeint sind.
Zahavi nicht an Tuchel-Verhandlungen mit dem FC Bayern beteiligt
Auf Nachfrage der Bild widersprach der Münchener Sportvorstand dieser Darstellung aber vehement. Dem Boulevardblatt erklärte Brazzo, dass mit der "anderen Seite" nicht jemand aus dem Lager Thomas Tuchel, sondern eine externe, dritte Partei für den Leak verantwortlich war, durch den schließlich Julian Nagelsmann durch die Medien von seiner Entlassung erfahren hatte, noch bevor die Verantwortlichen der Bayern mit ihm gesprochen hatten.
Schnell machte das Gerücht die Runde, dass Star-Berater Pini Zahavi, der auch Tuchel vertritt, für den Leak verantwortlich sein könnte. Der Bild liegen aber Informationen vor, nach denen Zahavi überhaupt nicht an den Verhandlungen zwischen Tuchel und den Bayern beteiligt war. Die führte Tuchels Berater Olaf Meinking, der der Bild zufolge "in der Branche als sehr verschwiegen gilt".
Salihamidzic: FC Bayern hat sich nichts zu Schulden kommen lassen
Salihamidzic äußerte sich in der Sendung nicht zu den Vorwürfen, dass der Leak von der Tuchel-Seite stamme, sondern machte lediglich deutlich, dass sich der FC Bayern nichts zu schulden habe kommen lassen.
"Wir haben nur die Zusage von Thomas Tuchel abgewartet und es kam davor heraus. Ich konnte ja nicht Julian anrufen, bevor mir der andere Trainer zugesagt hat. Thomas hätte ja auch später anfangen wollen oder kein Interesse haben können. Deshalb: Verhandlungen abschließen und dann Julian Nagelsmann anrufen. Wir haben uns so fair verhalten, wie man es bei so einem Vorgang machen kann. Natürlich ist das nicht schön, dass es vorher herauskommt, aber daran haben wir keine Schuld", sagte Salihamidzic.