Trotz Verletzungssorgen: VfB-Sportchef Mislintat plant keine Transfers
Von Stefan Janssen

Die Verletztenliste des VfB Stuttgart ist momentan sehr lang, Sportdirektor Sven Mislintat bleibt aber gelassen und plant keine weiteren Neuzugänge. Auch ein eventueller Abgang von Nicolas Gonzalez ist nach wie vor möglich und würde in erster Linie intern gelöst werden.
Das Testspiel gegen den FC Liverpool war für den VfB Stuttgart nicht nur wegen des Dauerregens und der 0:3-Pleite sehr ungemütlich: Mit Erik Thommy und Roberto Massimo kamen zudem noch zwei weitere Spieler auf der ohnehin bereits langen Verletztenliste dazu. Thommy wird wegen einer Knochenabsplitterung im Ellenbogen sechs bis acht Wochen fehlen, die Schwere von Massimos Knöchelverletzung ist noch nicht ganz klar. Gut möglich aber, dass es ebenfalls mehrere Wochen werden.
Die beiden Flügelspieler gesellen sich also zu Atakan Karazor, Orel Mangala, Konstantinos Mavropanos, Philipp Förster, Clinton Mola und Marc Oliver Kempf, die derzeit alle ebenfalls nicht einsatzfähig sind. Trotz des ausgedehnten Lazaretts plant Sportdirektor Sven Mislintat nicht mit weiteren Neuverpflichtungen. Das Transferbudget ist laut kicker ohnehin bereits um 4,5 Millionen Euro überzogen.
"Es macht keinen Sinn, den Kader zu überladen"
"Damit müssen wir Leben", zitiert die Zeitschrift Mislintat in Hinblick auf die zahlreichen Verletzungen. "Wir müssen das kompensieren. Dann müssen wir halt mal positionsfremd spielen." Die Spieler würden auf lange Sicht schließlich auch wieder zurückkommen. "Es macht keinen Sinn, den Kader zu überladen."
Dennoch könnte gerade in der Offensive bald ein großes Loch entstehen, wenn sich für den wechselwilligen Nicolas Gonzalez doch noch ein Abnehmer findet. Laut Mislintat gab es zum Beispiel mit Leeds United bereits ernsthafte Gespräche, zu einer Einigung kam es aber nicht. Dass der Argentinier trotzdem noch wechselt, möchte der 47-Jährige nicht ausschließen und auch eine Deadline setzt er nicht, falls noch ein Verein eine "Fabelsumme" bietet. Aber: "Ich sehe das auch nicht kommen."
"Seien wir mal ehrlich: Wenn am 1. Oktober jemand kommt und für Nico oder einen anderen Spieler eine Fabelsumme von 30 Millionen Euro plus auf den Tisch legt - wer soll so etwas ablehnen? Wir gehören nicht dazu."
- Sven Mislintat im kicker
Trainer Pellegrino Matarazzo hat also derzeit keine Planungssicherheit mit Gonzalez, doch er beschäftigt sich nach eigenen Angaben auch nicht damit: "Wenn er gehen sollte, dann müssen wir das lösen. Wir haben genügen Qualität im Kader, um das aufzufangen." Dazu sollte sich die Situation rund um die verletzten Spieler aber etwas entspannen - denn Neuzugänge wird es vorerst keine mehr geben.