Trotz Misserfolgs: Beim 1. FC Köln herrschte Ruhe - und das wurde belohnt

Der 1. FC Köln hat überraschend bei Borussia Dortmund gewonnen
Der 1. FC Köln hat überraschend bei Borussia Dortmund gewonnen / Pool/Getty Images
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Der 1. FC Köln hat am Samstag endlich mal wieder gewonnen. Schlüssel dazu war eine aufopferungsvolle Leistung der gesamten Mannschaft, die wohl nur zustande kommen konnte, weil sie intakt ist. In Köln herrschte trotz anhaltendem Misserfolg Ruhe - und das scheint sich auszuzahlen.

Über sieben Monate und 18 Spiele liegen zwischen den beiden letzten Siegen des 1. FC Köln, aber das interessiert nach dem 2:1 in Dortmund heute niemanden mehr. Es war ein absolut überzeugender Auftritt der Kölner, der am Ende nicht unverdient mit drei Punkten belohnt wurde. "Die Mannschaft hat heute einen tollen Charakter gezeigt, jeder einzelne hat sein Bestes gegeben", sagte der umjubelte Doppel-Torschütze Ellyes Skhiri (via fc.de).

Zusammenhalt beim 1. FC Köln als Schlüssel

Und genau dort lag der Schlüssel: Im Zusammenhalt der Mannschaft. "Das ganze Team hat sich heute offensiv und defensiv reingeworfen und die Tore so erzwungen", sagte Marius Wolf. Timo Horn meinte: "Wie sich die Jungs heute aber reingehangen haben gegen einen eigentlich übermächtigen Gegner, war sensationell. Ich bin verdammt stolz auf die Mannschaft, dass sie nach so vielen Spielen ohne Sieg heute so eine Leistung abgerufen hat."

"Ich habe mich bei der Mannschaft bedankt", berichtete Trainer Markus Gisdol. "Für die Aufopferungsvolle Arbeit. Alle sind ein verschworener Haufen. Das ist nicht selbstverständlich, wenn man so lange nicht gewonnen hat. Diese Mannschaft ist gut."

Seit gefühlten Ewigkeiten betont Gisdol das, doch leider fehlten ihm die Erfolgserlebnisse. Die Gerüchte, wonach Sportchef Horst Heldt allmählich die Geduld verlieren würde und sogar Peter Stöger schon wieder gehandelt werde, nahmen in den letzten Tagen zu. Vor allem im Hinblick auf dieses Duell beim BVB, bei dem jeder eine Klatsche der Kölner erwartete.

In Köln herrschte stets Ruhe

Die einzigen, die sich daran nicht beteiligten, waren die Kölner selbst. Heldt stand stets hinter Gisdol, der stand stets hinter seiner Mannschaft und die offenkundig auch hinter ihm - anders wäre eine solche Leistung beim Titelkandidaten nicht möglich gewesen.

Horst Heldt und Markus Gisdol hielten trotz Sieglos-Serie zusammen
Horst Heldt und Markus Gisdol hielten trotz Sieglos-Serie zusammen / Pool/Getty Images

Ergebnisse seien ohnehin nicht das "übergeordnete Kriterium", sagte Heldt schon vor Wochem dem Geissblog. "Wenn ich erkennen würde, dass der Trainer nicht gut arbeitet, würde ich handeln." Das war offenbar nicht der Fall, Gisdol blieb trotz ausbleibender Ergebnisse - und Heldt wusste offenbar ganz genau, warum. In Köln sind mittlerweile Ruhe und Konstanz eingekehrt - und das könnte belohnt werden.

Wichtig ist es jetzt aber, weiter die Ruhe zu bewahren. Drei der kommenden vier Gegner bis Weihnachten sind Europapokal-Kandidaten, nur die Mainzer sind ein Gegner, den der FC schlagen muss (aber das muss er dann auch). "Wir wissen den Sieg richtig einzuordnen. Wir müssen weiter hart arbeiten, um in der Liga zu bleiben. Nur darum geht es", sagte Horn am Samstag. In Köln scheint es trotz des monatelangen Misserfolgs zu stimmen - und endlich hat man es auch auf dem Rasen gesehen.