"11Transfair": Rene Adler gründet "Tinder für Spieler und Vereine"

Rene Adler.
Rene Adler. / Alex Grimm/Getty Images
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Mit einer Art "Tinder" für Fußballspieler und Vereine will Rene Adler den Transfermarkt revolutionieren. Mit der App "11Transfair" können Spieler und Vereine per Algorithmus nach zueinander finden.


Ex-Nationaltorwart Rene Adler ist unter die Gründer gegangen und geht gemeinsam mit Daniel Schollmeyer, der laut Homepage "über Erfahrung als Rechtsanwalt im Medien-, HR- und Sportbereich" verfügt, mit einer App an den Start, die eine Art "Tinder" für Fußballspieler und Vereine darstellt. So jedenfalls sagte es Adler selbst der Bild.

Bei "11Transfair" können sich sowohl Vereine als auch Spieler von der 1. Bundesliga bis zur Regionalliga (und international vergleichbaren Ligen) anmelden und ein Profil erstellen. Diese Profile werden natürlich verifiziert, doch bleiben sie zunächst komplett anonym. Mit Hilfe eines Algorithmus wird einem Spieler dann zum Beispiel ein vielleicht zu ihm passender Klub angezeigt, der nach einem Spieler wie ihm sucht. Ist der Kicker interessiert, klickt er auf "Shoot". Macht der Verein dasselbe, können die beiden das Profil des jeweils anderen sehen und Kontakt zueinander aufnehmen.

"Wir wollen Transparenz in einen intransparenten Markt bringen."

Rene Adler zur Bild

"11TF ist stolz darauf, unparteiisch, fair und diskret zu sein. Wir verfolgen keine anderen Ziele, als das Spielfeld zu demokratisieren und Matches zu ermöglichen, die füreinander bestimmt sind", heißt es auf der Homepage. Rene Adler wird mit folgenden Worten zitiert: "11TF ist ein Startup von Ex-Spielern, Juristen und Transfer-Experten, die Möglichkeiten schaffen, die ich mir als aktiver Spieler während meiner Profikarriere gewünscht hätte."

Für Spieler ist die Nutzung der App übrigens komplett kostenfrei. Ein Honorar erhält "11Transfair" nur vereinsseitig, "sollte ein Spieler über diese Plattform gemäß AGB vermittelt werden."

Spieler wollen sich selbst und ihre Belange kümmern

Zwar steht auf der Homepage explizit, dass Vereine und Spieler nach Vermittlung selbst entscheiden, ob sie noch einen Spielerberater zwischenschalten wollen, doch theoretisch würde die App zumindest schon einmal den Punkt der Vermittlung obsolet machen.

"Es ist offensichtlich, dass sich Spieler immer mehr um die eigenen Belange kümmern wollen, nicht mehr komplett von der Arbeit ihrer Berater abhängig sein möchten", sagte Adler der Bild. "Nicht jeder Profi kann dabei aber wie die absoluten Topstars Joshua Kimmich oder Kevin De Bruyne, die inzwischen selbst verhandeln, aus Angeboten aussuchen, wie er möchte." Vielleicht kann das Projekt dem Berater-Wahnsinn mit schwindelerregenden Honoraren, der teilweise vorherrscht, Einhalt gebieten.