Nach Messi-Hammer bei PSG: Manchester United bei Pogba in der Zwickmühle

Paul Pogba spielt wohl in den Planungen von Paris erst im kommenden Jahr eine Rolle
Paul Pogba spielt wohl in den Planungen von Paris erst im kommenden Jahr eine Rolle / Robbie Jay Barratt - AMA/Getty Images
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Paris Saint-Germain hat in der laufenden Transfer-Periode derart spektakulär eingekauft, wie es im Fußball-Geschäft praktisch überhaupt noch nie ein Verein getan hat. Nach dem 60-Millionen Transfer von Achraf Hakimi kamen mit Sergio Ramos, Georginio Wijnaldum, Gianluigi Donnarumma und nun auch noch Lionel Messi vier weitere Top-Stars. Wenngleich die letzten vier Spieler allesamt ablösefrei waren, bleibt noch immer das enorme Gehalt der Neuzugänge, das insgesamt 81 Millionen Euro netto pro Jahr betragen soll. Dies könnte nun Manchester United zum Verhängnis werden.


Manchester United und Paul Pogba ist eine Kombination, die für beide Seiten nie so wirklich funktioniert hat. Dies trifft vor allem zu, wenn man sich die Auftritte von Pogba in der französischen Nationalmannschaft zu Gemüte führt und an die damalige Rekordablöse von 105 Millionen Euro denkt.

Eigentlich schien es auch so, als würde die Zeit des 28-Jährigen in Manchester ein Jahr vor Vertragsende ablaufen. Pogbas Star-Berater Mino Raiola soll sogar schon einen Vertrag mit Paris Saint-Germain ausgehandelt haben, jedoch dürfte der Messi-Deal den fast schon sicher scheinenden Transfer verhindern.

PSG muss verkaufen: Zehn Abgänge für Pogba-Deal nötig?

Bislang hat der Ligue-1-Klub lediglich sieben Millionen für Mitchel Bakker kassiert, der zu Bayer 04 Leverkusen gewechselt ist. Fraglich ist jedoch, ob der Klub für Thilo Kehrer (24), Pablo Sarabia (29), Ander Herrera (31) oder Layvin Kurzawa (28) noch zahlungswillige Abnehmer findet. Doch selbst das könnte für einen Pogba-Transfer noch zu wenig sein.

Die Daily Mail berichtet sogar, dass zehn Verkäufe für Paul Pogba notwendig wären. Zwar erscheint diese Zahl schon arg hoch, jedoch dürfte der Manchester-United-Star nur noch schwierig mit den FFP-Regulierungen vereinbar sein.

Ein Problem ist dies aber nicht nur für Paris Saint-Germain, sondern vor allem auch für Manchester United. Der englische Traditionsklub hat schließlich 75 Millionen für den Mittelfeldspieler aufgerufen, dessen Vertrag im nächstem Sommer endet. Diese Forderung dürfte auch deshalb so hoch sein, da Pogba laut Mirror-Angaben bei einem vorzeitigen Verkauf 17,5 Millionen erhalten soll, was seinem Jahresgehalt entspricht.

Pogba lehnt Vertragsverlängerung ab: Spielt Paris Saint-Germain auf Zeit?

Wirklich Eile dürfte Paris bei einem Pogba-Transfer ohnehin nicht haben. Warum überhaupt 75 Millionen ausgeben, wenn der Spieler im nächstem Sommer voraussichtlich ablösefrei zu haben sein wird? Eine Vertragsverlängerung des französischen Nationalspielers scheint schließlich unrealistisch zu sein, nachdem dieser zuletzt ein Mega-Angebot von 407.000 Euro pro Woche ausgeschlagen haben soll.

Anfang August berichtete The Mirror, dass die Pariser 50 Millionen in diesem Sommer zahlen würden. Ob diese Zahl jedoch nach dem Messi-Deal noch Bestand hat, darf bezweifelt werden.

Manchester United droht demnach ein satter Transferverlust. Keine angenehme Situation, wenn man bedenkt, dass Sancho und Varane zusammen 135 Millionen Euro gekostet haben. Zudem bräuchte der Klub auch noch einen Pogba-Nachfolger. Hierfür wäre Eduardo Camavinga wohl die erste Option, der aber ebenfalls nicht ganz günstig wäre.

Ole Gunnar Solskjaer
Mega-Minus von 105 Millionen Euro? Solskjaer will die Hoffnung nicht aufgeben / James Williamson - AMA/Getty Images

United-Coach Ole Gunnar Solskjaer hält jedoch auch einen Pogba-Verbleib für absolut realistisch und wäre froh darüber, den Superstar weiterhin im Team zu haben.

„Paul ist zurückgekommen und er ist frisch. Er ist stets ein sehr positiver Junge. Die Gespräche, die ich mit ihm geführt habe, waren alle positiv”, beteuerte der Norweger gegenüber ESPN.

Zwischen positiven Gesprächen und einer Verlängerung liegen jedoch oftmals Welten. Dies dürfte auch Solskjaer bewusst sein. Selbst die Verstärkungen Sancho und Varane dürften Pogba nicht zwangsläufig von einem Verbleib überzeugen.