Tormaschine Eintracht Frankfurt: Fliegen die Adler erneut nach Europa?

Bärenstarke Offensive: Eintracht Frankfurt ist nicht zu stoppen
Bärenstarke Offensive: Eintracht Frankfurt ist nicht zu stoppen / Stuart Franklin/Getty Images
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Eintracht Frankfurt steht in dieser Saison für Torgefahr. Gemeinsam mit Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund stellen die Hessen die zweitbeste Offensive der Bundesliga. Die ausschlaggebenden Faktoren sind ein herausragender André Silva und der spielerische Ansatz von Adi Hütter.

Eintracht Frankfurt ist mit einem großen Ausrufezeichen in die Rückrunde gestartet. Bei Arminia Bielefeld, das in den vorherigen drei Partien ohne Gegentor geblieben ist und sieben wichtige Punkte im Abstiegskampf gesammelt hat, gewannen die Adler dank einer bärenstarken Vorstellung mit 5:1.

Bereits nach 33 Minuten führten die Gäste mit 3:0, weil André Silva seinen vierten Doppelpack seit Ende November geschnürt und Filip Kostic seinen Torriecher wiederentdeckt hat. Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Luka Jovic mit seinem dritten Treffer seit seiner Eintracht-Rückkehr (77.), nachdem Bielefelds Joakim Nilsson in der 51. Minute ein Eigentor erzielte.

Es ist (nicht nur) André Silva, der glänzt

Besonders André Silva dürfte die Eintracht-Fans staunen lassen. Der Portugiese hat mit nunmehr vierzehn Treffern bereits nach dem 18. Spieltag mehr Tore auf dem Konto als in der kompletten Saison 2019/20, in der er zwölfmal zur Stelle war. "Natürlich will ich mich weiter verbessern", sagte er Ende Oktober mit Blick auf seine Torstatistik bei Sport1 - dieser Ehrgeiz lässt sich in der Statistik ablesen. Dank seiner Treffer in Bielefeld hat Silva Erling Haaland in der Torschützenliste eingeholt, einzig Robert Lewandowski (22 Tore) ist dem Duo ein paar Schritte voraus.

Nur Robert Lewandowski ist aktuell treffsicherer als André Silva (l.)
Nur Robert Lewandowski ist aktuell treffsicherer als André Silva (l.) / Stuart Franklin/Getty Images

Gleichzeitig verwies der Torjäger darauf, dass die Leistung der Mannschaft über allem steht: "Der Fußball ist keine Individualsportart", weiß der 25-Jährige. "Ich muss die gesamte Mannschaft im Blick behalten. Es wäre egoistisch, wenn ich nur auf das Tor schießen würde, um irgendwie zu treffen."

In der Tat ist die Eintracht in dieser Saison keine One-Man-Show. Adi Hütters Umstellung auf eine 3-4-2-1-Formation mit kreativen Spielern wie Daichi Kamada, Amin Younes oder Aymen Barkok hinter der einzigen Spitze hat dem Offensivspiel der Hessen unheimlich gutgetan. Die Last liegt nicht mehr allein auf Kostics oder Silvas Schultern, vielmehr attackieren die Frankfurter im Mannschaftsverbund und weisen mehr Spielfreude und Dynamik auf als noch in der vergangenen Saison.

Eintracht Frankfurt ist ein Europapokal-Aspirant

Das wirkt sich auch auf die Torgefahr aus: Standen in der Spielzeit 2019/20 noch 29 Tore nach 18 Spielen zu Buche, so sind es aktuell 35 Treffer. Allen voran die Anzahl und Qualität der Chancen stimmt: Laut fbref.com kommen die Adlerträger in acht Liga-Partien auf einen expected-Goals-Wert (xG) von mindestens 2,0, während lediglich in den Spielen gegen den FC Bayern (0:5) und Borussia Dortmund (1:1) ein xG-Wert von unter 1,0 erreicht wurde.

Mit Tempo, Beweglichkeit und Dynamik spielt die Mannschaft nach vorne, zudem ist sie stark im Abschluss: Von insgesamt 85 Torschüssen, die auf das Tor gegangen sind, landeten 35 im Netz (via understat.com). Hier profitiert die Eintracht allerdings klar von Silva, der bei 23 Schüssen aufs Tor 14 Mal erfolgreich war.

Adi Hütter (l.) wird für seinen Mut belohnt
Adi Hütter (l.) wird für seinen Mut belohnt / KAI PFAFFENBACH/Getty Images

Zwischenzeitlich stand Hütter wie bereits in der abgelaufenen Spielzeit in der Kritik, allerdings hat der 50-jährige Übungsleiter Mut für Änderungen bewiesen. Der Erfolg gibt ihm recht: Seit nunmehr sieben Spielen ist die Eintracht ungeschlagen, Punktverluste erlitt sie lediglich in den Spielen gegen Borussia Mönchengladbach (3:3) und den SC Freiburg (2:2).

Dank der aktuellen Erfolgsserie steckt die Mannschaft mitten im Kampf um einen Europapokaplatz. In den kommenden Wochen hat sie die Chance, zu beweisen, dass sie sich zurecht in dieser Tabellenregion aufhält.