Top-Torjäger verletzt: Wie der VfB ohne Guirassy auskommen will
- Guirassy fällt verletzt aus
- Undav rückt wohl in die Startelf
- Silas und Jeong sollen für Torgefahr sorgen
Von Dominik Hager
Der VfB Stuttgart spielt eine brillante Saison und belegt mit 21 Punkten nach acht Spielen sensationell den zweiten Rang. Hauptverantwortlich dafür ist Angreifer Serhou Guirassy, der bereits 14 Saisontore auf dem Konto hat. Beim 3:0-Sieg der Schwaben gegen Union Berlin verletzte sich der Top-Torjäger jedoch und muss einige Wochen pausieren. Die Stuttgarter sind nun angehalten, den 27-Jährigen bestmöglich zu ersetzen.
Angesichts der Oberschenkelverletzung von Serhou Guirassy muss der VfB Stuttgart mindestens in den Liga-Spielen gegen Hoffenheim und Heidenheim sowie im Pokal gegen Union Berlin auf seinen Tor-Garanten verzichten. Frühestens am 11. November gegen den BVB könnte der Stürmer sein Comeback geben. Wahrscheinlicher ist jedoch eine Rückkehr nach der daran anschließenden Länderspielpause.
Sportdirektor Fabian Wohlgemuth betrachtet den Ausfall des Angreifers mit sorgenvoller Miene, vertraut aber auch auf die Stärke des restlichen Teams. "Mit seinem Ausfall steht das Team vor einer neuen Bewährungsprobe. Sein Fehlen ist kein Verlust, der sich einfach so wegstecken lässt. Bisher sind wir jedoch immer als Ganzes an unseren Herausforderungen gewachsen und auch jetzt haben wir Qualität, Struktur und Spirit, um das aufzufangen", erläuterte Wohlgemuth gegenüber der BILD.
Wer ersetzt Guirassy? Undav wohl erste Option
Dennoch wird nun ein anderer Zielspieler benötigt, der die Schwere des Guirassy-Ausfalls zumindest einigermaßen auffangen kann. Naheliegend wäre, dass Deniz Undav, der bislang als Edeljoker fungierte, in die Startelf rückt. Die Hoffnung, dass Undav einen starken Ersatz abgibt, ist jedenfalls berechtigt. Der 27-Jährige weist bislang mit drei Toren und einer Vorlage in 133 Pflichtspielminuten eine grandiose Bilanz auf, die schon fast ein wenig an den 14-Tore-Mann erinnert.
Klar ist aber auch, dass Undav dann als Joker wegfallen würde. Zudem ist er nicht der Typ Brecher in vorderster Front, sondern eher ein mitspielender Stürmer, der sich fallen lässt und auch gerne mal auf die Flügel ausweicht. Bislang setzte Hoeneß die Brighton-Leihgabe auch meist als hängende Spitze ein. Inwiefern sich die Statik mit Undav also verändern würde, ist schwer abzusehen. Mit Interesse dürfte auch Julian Nagelsmann verfolgen, wie es mit dem Offensivspieler weitergeht, der durchaus für die EM infrage kommen könnte.
Eine weitere Option für den Mittelsturm wäre Silas Mvumpa. Der athletische Offensivspieler ist aktuell ebenfalls nur Joker, hat in der laufenden Bundesliga-Saison aber bereits mit drei Toren und drei Vorlagen glänzen können. Im Vorjahr scheiterte Silas jedoch daran, Guirassy in vorderster Front zu ersetzen, als dieser verletzt war. Der 25-Jährige kann über die Außenbahn deutlich mehr bewegen.
Jeong kehrt zurück: VfB-Offensive mit ausreichend Torgefahr ausgestattet
Immerhin kommt mit Woo-yeong Jong noch ein weiterer Offensivspieler zurück, der zuletzt bei den Asienspielen weilte. Dort konnte er Südkorea mit acht Treffern als Torschützenkönig zum Titelgewinn schießen. Der 24-Jährige ist zwar keiner für den Mittelsturm, jedoch muss sich der VfB immerhin keine Sorgen darüber machen, dass die torgefährlichen Spieler völlig ausgehen. Mit Undav, Silas, Führich und Jeong hat man durchaus Leute, die den Unterschied ausmachen können.
Womöglich wird der VfB sich ohnehin daran gewöhnen müssen, ohne Guirassy auszukommen. Dieser wird zum Rückrundenstart sehr wahrscheinlich wegen des Afrika Cups fehlen. Zudem bestände die Möglichkeit, dass er die Schwaben schon im Winter durch seine Ausstiegsklausel verlässt.
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