Super-League-Pläne bestätigt! Alle Infos zu Modus, Finanzen und den beteiligten Klubs

Real-Präsident Florentino Perez hat sich zu den Super-League-Plänen geäußert
Real-Präsident Florentino Perez hat sich zu den Super-League-Plänen geäußert / Jonathan Moscrop/Getty Images
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Die Pläne zur Gründung einer Super League sind bestätigt. Zwölf Klubs aus England, Italien und Spanien haben sich offiziell aus der Deckung gewagt! Alles zu Einnahmen, Modus und Konsequenzen einer "europäischen Super Liga".


Die Topklubs haben ihre Pläne in der Nacht auf Montag bestätigt: Ab 2022/23 soll es eine Super League geben! Teilnehmen sollen 15 feste Vertreter plus fünf Klubs, die sich dafür qualifizieren können. Florentino Perez, Präsident von Real Madrid, fungiert als Vorstandsvorsitzender der neuen Liga, die damit offen auf Konfrontationskurs mit den Verbänden geht.

"Wir werden dem Fußball auf jedem Level helfen und ihn zu seinem rechtmäßigen Platz in der Welt bringen. Fußball ist der einzige globale Sport auf der Welt mit mehr als vier Milliarden Fans, und unsere Verantwortung als große Klubs ist es, auf deren Begehrlichkeiten zu reagieren", erklärte Perez in einer offiziellen Stellungnahme von Real Madrid.

Verkündet wurde das Ganze zu einer Zeit, bei der die meisten europäischen Fans schon längst geschlafen haben - die lukrativen Märkte in Nordamerika und Asien waren dagegen hellwach. Wie genau die neue Liga der Eliten heißen soll, ist noch offen. Auf den Webseiten der Klubs war wahlweise von 'European Super League' oder auch nur 'Super League' die Rede. Klar ist jedenfalls: Die zwölf Klubs, die diese Pläne nun offiziell ins Leben gerufen haben, wollen sich abspalten von der UEFA und ihrer Champions League und eine eigenständige Liga gründen. Das Ziel ist klar: noch mehr Kohle scheffeln. Da dürften auch die hochtrabenden Worte von Perez den Fans keinen anderen Eindruck vermitteln können.

Die Teilnehmer an der Super League

Zwölf Klubs gelten als "Gründungsmitglieder" - drei weitere Vereine sollen als feste Starter noch gefunden werden. Bislang nehmen nur Teams aus England, Spanien und Italien teil. Deutsche und französische Vertreter lehnten eine Teilnahme ab.

  • Real Madrid
  • FC Barcelona
  • Atletico Madrid
  • Manchester United
  • Manchester City
  • FC Liverpool
  • FC Arsenal
  • FC Chelsea
  • Tottenham Hotspur
  • AC Mailand
  • Inter Mailand
  • Juventus Turin

Der Modus der Super League

Gespielt werden soll in zwei Zehner-Gruppen - also insgesamt 20 Mannschaften. Neben den 15 festen Startern sollen sich fünf weitere Klubs jährlich qualifizieren können. Wie genau der Qualifikations-Vorgang ablaufen soll, bleibt zunächst unklar.

Fest steht, die besten drei Teams beider Gruppen qualifizieren sich für das Viertelfinale. Platz vier und fünf der Gruppen spielen in Hin- und Rückspiel den verbliebenen Starterplatz für die K.o.-Runde aus. Diese soll dann - wie aktuell in der Champions League - ebenfalls in Hin- und Rückspielen ablaufen. Das Finale soll in einer Partie an einem neutralen Ort ausgetragen werden.

Gespielt wird immer in der Wochenmitte, nur das Endspiel soll am Wochenende ausgetragen werden. Dabei wird offensichtlich, dass die neue Super League ein Gegenmodell zur Champions League darstellen soll. Die UEFA will am Montagmorgen über die Reformen der Königsklasse entscheiden.

Man freue sich auf die Diskussionen mit der FIFA und der UEFA und wolle partnerschaftlich arbeiten, um das beste Resultat für die neue Liga und den Fußball im Ganzen zu schaffen, teilten die "Super-League-Klubs" mit.

Die Verbände, und auch DFL-Chef Christian Seifert, haben die Pläne bereits abgelehnt und angekündigt, alle Schritte zu unternehmen, um die Pläne einer Super League zu verhindern.

Die Finanzen der Super League

Ganz offensichtlich spielt das Geld die Hauptrolle bei der Gründung einer solchen eigenständigen Liga. Die Klubs werden gelockt von einer irrwitzigen Summe, die zunächst zur Verfügung stehen soll. 3,5 Milliarden Euro sollen zu Beginn in die Super League gepumpt werden - nach oben dürfte es bei entsprechenden Sponsoren und Investoren keine Grenzen geben!

Jeder Klub muss zunächst eine Einlage von zwei Millionen Euro hinterlegen - das geht aus der Mitteilung des börsenorientierten italienischen Rekordmeisters Juventus hervor. Falls nötig, kann diese Summe auf weitere acht Millionen Euro aufgestockt werden. Im Vergleich zur erhofften Rendite, Peanuts.

Nach eigenem Bekunden wollen die Gründungsmitglieder der Super League Solidaritätszahlungen leisten. Damit sorge man dafür, dass die ganze europäische Fußball-Pyramide von den Plänen profitiere.

Dass mit einer Super League nationale Wettbewerbe und der Europapokal, so wie wir ihn bis jetzt kennen, ad absurdum geführt werden, ließen die "Super-League-Klubs" selbstredend aus. Es droht eine erdrutschartige Revolution im Spitzenfußball.

Fans mit klarem Statement: Super-League-Pläne "unverzeihlich"!

Die Fans jedenfalls haben bereits klargemacht, was sie von den Plänen halten: nichts! In England haben alle Fanvertreter der an der Super League beteiligten Klubs bereits großen Widerstand angekündigt. "Unverzeihlich" seien diese Pläne. Ein Wort, das den meisten Anhängern aus der Seele sprechen dürfte.


Super League: Der Bruch mit Gesellschaft, Identität und Fans


Aus Sicht des Fußballs bleibt zu wünschen, dass sich die zwölf Klubs mit ihren Plänen ein mächtiges Eigentor geschossen haben!