Suat Serdar lässt Zukunft offen - Verbleib auf Schalke eine Option?

Suat Serdar war Schalkes Matchwinner gegen Augsburg. Das Geburtstagskind erzielte den Treffer des Tages und ließ seine sportliche Zukunft im Anschluss offen. Wäre ein Verbleib bei S04 mit dem Gang in die zweite Liga realistisch? Serdars Zukunft im Check.

Der FC Schalke gewinnt ein zweites Mal in der laufenden Bundesliga-Saison. Ein Sieg, der sich für Trainer Dimitrios Grammozis angefühlt hat "als wäre man das erste Mal verliebt". Tatsächlich war der Dreier gegen den FC Augsburg emotional extrem wertvoll für die angeschlagene Knappen-Seele.

Die Betonung liegt auf "emotional wichtig". Denn realistische Chancen auf den Klassenerhalt darf sich S04 nicht mehr ausrechnen. Viel mehr wird in den restlichen sechs Partien bereits der Grundstein für die kommende Saison im Unterhaus gelegt. Und hierbei sind die Emotionen ein elementarer Faktor.

Gelingt es Grammozis mit einem "guten Gefühl" abzusteigen - so verquer das auch klingen mag - wird die Aufgabe in der zweiten Liga von Beginn an leichter. Der Trainer hat intern und medial mehr Rückhalt. Die Spieler, die dem Klub erhalten bleiben, beginnen die Mission Wiederaufstieg nicht mit dem Gefühl, dass einfach gar nichts mehr geht.

Serdar lässt Zukunft offen - Verbleib auf Schalke realistisch?

Positiver Nebeneffekt von erfolgreichen letzten sechs Bundesliga-Spielen: Dringend benötigte Einnahmen durch Spielerverkäufe sind etwas leichter zu erzielen. Als einer der Verkaufs-Kandidaten wird Suat Serdar gehandelt. Schließlich ist der 24-Jährige vierfacher deutscher A-Nationalspieler und nur noch bis 2022 unter Vertrag. Dieser ist auch für die zweite Liga gültig.

Entsprechend zurückhalten gab sich Serdar zu seinem 24. Geburtstag, bei dem ihm der Siegtreffer gelang. Seine Zukunft ließ er nach der Partie offen:

"Man weiß nie, was im Sommer passiert. Ich schaue jetzt von Spiel zu Spiel und dann muss man sehen. Auf jeden Fall habe ich noch einen Vertrag."

- Suat Serdar, via Sky

Gibt es vielleicht sogar die Option, dass Serdar auf Schalke bleibt und mit ins Unterhaus geht? Tatsächlich dürften die Chancen darauf verschwindend gering bleiben. Bei Serdars Aussagen handelt es sich vielmehr um die marktüblichen Floskeln.

Die Spieler-Sicht

Aus Spieler-Sicht bleibt die zweite Liga kaum vorstellbar. Serdar befindet sich im Dunstkreis der Nationalmannschaft, hat vielmehr den Anspruch mit seinem Klub auch international vertreten zu sein. Mit 24 Jahren steht er dabei vor den wichtigen nächsten Schritten seiner Karriere. Er selbst dürfte einen Wechsel ganz klar favorisieren.

Einzig die Aussicht, im Jahr darauf ablösefrei zu haben zu sein, könnte die Tür für einen Schalke-Verbleib einen kleinen Spalt offen lassen. Andererseits dürfte dann sein Marktwert weiter gesunken sein. Dieser wird aktuell auf elf Millionen Euro geschätzt, nachdem er bereits auf 20 Millionen Euro gestiegen war.

Die Schalke-Sicht

Aus Sicht des FC Schalke kann man sich gar nicht genau sicher sein, ob man einen Verbleib von Serdar tatsächlich möchte. Sportlich wäre er für die Mannschaft selbstverständlich eine Bereicherung und extrem wertvoll. Finanziell wäre ein Verbleib aber kaum tragbar.

Denn Serdars Vertrag läuft nur bis Ende der nächsten Saison. Danach müsste Schalke ihn ablösefrei ziehen lassen - selbst bei einem Wiederaufstieg könnte das passieren. Serdars Gehalt wird auf 2,5 Millionen Euro geschätzt und würde in Liga zwei wohl so weiterlaufen. Schlicht nicht tragbar bei einem geplanten Etat zwischen 20 und 30 Millionen Euro.

Der Markt

Ein deutscher Nationalspieler - auch wenn zuletzt nicht nominiert - für einen schmalen Taler zu haben? Das dürfte einige Interessenten aus dem In- und Ausland auf den Plan rufen. Bei geschickter Verhandlungsführung könnte Serdar sogar unter zehn Millionen Euro zu haben sein.

Serdar bringt als torgefährlicher Mittelfeldspieler ein gutes Gesamtpaket mit, ist mit 24 Jahren noch entwicklungsfähig und wäre damit ein Kandidat für die Topklubs der Bundesliga. Oder aber für Teams aus der Premier League. Die Frankfurts, Wolfbsburgs und Leverkusen der Liga und die guten bis mittelmäßigen Klubs von der Insel dürften allesamt den Namen Serdar zumindest irgendwo auf der Transferliste stehen haben.

Fazit

Serdar wird Schalke nach dem Abstieg im Sommer verlassen. Träumereien bringen Schalke nicht weiter - finanzielle Vernunft muss Priorität haben. Aus Spieler-Sicht dürften sich einige interessante Optionen ergeben, aus Sicht von S04 sollte eine angemessene Ablöse im Bereich zwischen acht und zehn Millionen Euro drin sein. Die Wechselampel steht auf Grün!