Streit mit Augsburg: Kevin Danso schildert seine Sicht der Dinge

Soccrates Images/Getty Images
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Der FC Augsburg muss immer wieder öffentliche Kämpfe mit wechselwilligen Spielern führen, dies war zuletzt auch bei Kevin Danso der Fall. Mit dem nun offiziellen Wechsel des 22-jährigen Abwehrspielers zu RC Lens ist aber der Streit zwischen den Parteien noch lange nicht beendet.


Danso teilte den Augsburger Verantwortlichen im Verlaufe des Sommer-Trainingslager mit, dass er für den Verein nicht mehr spielen und einen Wechsel vollziehen will. Als Reaktion darauf wurde der Österreicher umgehend nach Augsburg zurückgeschickt und öffentlich für sein Verhalten kritisiert. Nun folgt die Erwiderung des Spielers.

In einem Twitter-Statement äußerte sich Danso ausführlich zu den Begebenheiten der letzten Wochen. Laut eigener Aussage hat Augsburg ihm anfangs in einem persönlichen Gespräch versprochen, dass man ihm keine Steine in den Weg legen wird, wenn ein ausländischer Klub an ihm Interesse aufbringen sollte. Nachdem man aber auf die anfänglichen Bemühungen von Lens nicht reagierte, soll Danso aus Frustration dem Augsburg-Trainer mitgeteilt haben, dass er nicht mehr für den FCA spielen kann.

In einem Interview mit dem kicker schilderte Danso die Begebenheiten nach seinem Gespräch mit dem Trainer: "Der Trainer gab mir dann drei Optionen: Entweder du trainierst und spielst oder du packst deine Sachen. Oder du findest einen Verein, der dich für zwölf Millionen Euro kauft. Da habe ich gesagt, dass das unrealistisch und auf keinen Fall marktgerecht ist für jemanden wie mich, der zuletzt in der 2. Liga gespielt hat."

Danso fuhr daraufhin laut eigener Aussage mit dem Training fort und wurde zwei Stunden später wegen mangelnder Leistung nach Hause geschickt. "Es war nicht so, dass ich von mir aus gehen wollte", so Danso.

Auf Twitter schildert Danso, dass sein Wechsel sportliche Gründe hat und er in Augsburg keine Perspektive für Spielzeit erkennen konnte. Wieso nahm er jedoch nicht die für ihn günstige Personallage an, um sich für einen Stammplatz zu empfehlen? Dansos Erklärung: "Mir wurde gesagt, dass ich mich diese Saison durchsetzen kann. Hintenrum bekam ich aber mit, dass die gleichen Personen sagten, dass sie mich eh nur als Back-up sehen. Ich möchte aber kein Back-up mehr sein. Ich bin in einem Alter, in dem ich mich durchsetzen muss, um meine Ziele zu erreichen."

Danso hat Augsburg laut eigener Aussage schon vor zwei Jahren darüber informiert, dass er gehen will. Das Vertrauensverhältnis zwischen ihm und dem Bundesliga-Klub ist aus verschiedenen Gründen zusammengebrochen, wie er erklärt: "Es wurden immer wieder andere Spieler für meine Position geholt. Ich wurde teilweise nach einem schwächeren Spiel auf die Bank gesetzt, obwohl ich der einzige fitte Innenverteidiger war. Als ich den Trainer fragte, warum ich draußen sitze, warf man mir vor, ich sei aggressiv. Es gab auch einmal Vorwürfe, dass ich undiszipliniert sei, aber das ist völlig aus der Luft gegriffen. Der Verein kennt mich, seit ich 15 bin. Als sie mich jetzt so dargestellt haben, wusste ich: Sie haben mich an der Nase herumgeführt."

Augsburg startet die Saison nach dem Abgang Dansos zum jetzigen Stand nur mit zwei fitten Innenverteidigern. Lens bezahlte für den wechselwilligen Spieler 5,5 Millionen Euro, zwei Millionen Euro könnten als Bonus hinzukommen.