Streichkandidaten: Diese Spieler sollte der VfB Stuttgart abgeben

Marcin Kaminski wurde schnell verdrängt von Neu-Einkauf Waldemar Anton
Marcin Kaminski wurde schnell verdrängt von Neu-Einkauf Waldemar Anton / Martin Rose/Getty Images
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Trotz der vielen Lobeshymnen auf die Schwaben und die vielen begehrten Spieler in ihren Reihen, muss auch die andere Seite der Medaille berücksichtigt werden. Denn: Der VfB Stuttgart hat einen sehr großen und breiten Kader. 33 gemeldete Spieler versammeln sich im Lizenzspieler-Kader; eigentlich zu viele. Deshalb sollten die Verantwortlichen über etwaige Abgänge nachdenken, um den Spielern mit richtigem Potential genügend Spielpraxis geben zu können.

Selbstverständlich soll der VfB nicht alle genannten Spieler abgeben, aber bei all diesen Kandidaten wäre es wohl ratsam, wenigstens darüber nachzudenken. Ein paar Spieler sind natürlich auch schon in den Fokus der VfB-Fans geraten und nicht gerade sonderlich beliebt beim schwäbischen Anhang. Auch wenn es leider bei den Argumentationen häufig an Sachlichkeit mangelt, so hat trotzdem mancher Kicker vom Neckar seinen Kredit bereits verspielt.

1. Philipp Förster

Trotz häufig schwacher Leistungen kommt Förster recht oft zum Einsatz, trotzdem gab es nur eine Torbeteiligung in neun Einsätzen
Trotz häufig schwacher Leistungen kommt Förster recht oft zum Einsatz, trotzdem gab es nur eine Torbeteiligung in neun Einsätzen / Stuart Franklin/Getty Images

Klar, der Kerl hat es nicht leicht. Im Prinzip ist er von Anfang an beim VfB in der Schusslinie gestanden und steht dort bis heute. Seine fußballerischen Qualitäten möchte ihm ja niemand absprechen, aber für Liga eins reicht es einfach nicht: Unsauberes Passspiel, langsame Vorstöße und ein sehr schlechter Abschluss lassen den Mittelfeldspieler nicht gerade zu einem Bundesliga-Überflieger aufsteigen.

Bei der 0:3-Niederlage gegen Arminia Bielefeld wurde das einmal mehr offensichtlich: Viel zu wenig Dynamik und ein lethargisches Auftreten in der Körpersprache, Förster passt nicht in das temporeiche VfB-Spiel. Die Stuttgarter sollten über einen Verkauf spätestens im Sommer nachdenken. Zwar haut sich Förster immer mit vollem Einsatz rein, spielerisch reicht es aber bei weitem nicht, um oben mitzuhalten.

Förster sollte an einen starken Zweitligisten abgegeben werden, bei dem er seine Stärken, wie den letzten Pass und das Ballbesitzspiel, ausspielen kann. Mit einem Marktwert von zwei Millionen Euro sollte auch ein nettes Sümmchen an Ablöse herausspringen.

2. Antonis Aidonis

Aidonis braucht Spielpraxis auf hohem Niveau
Aidonis braucht Spielpraxis auf hohem Niveau / Christian Kaspar-Bartke/Getty Images

Der deutsche Juniorennationalspieler gilt als großes Talent und gab bereits mit 17 Jahren sein Bundesligadebüt. Danach wurde ihm der prophezeite Werdegang allerdings verwehrt. In Liga zwei kam Aidonis auf keinen einzigen Einsatz und auch dieses Jahr findet er sich meistens in der Regionalliga wieder. Die Verantwortlichen sollten den 19-Jährigen verleihen, die Konkurrenz in der VfB-Defensive ist zu groß.

3. Luca Mack

Dasselbe wie für Aidonis, gilt auch für Mittelfeldspieler Luca Mack. Das VfB-Eigengewächs scheint außen vor zu sein. Zwar sind die Stuttgarter mit Mangala und Endo auf der Sechs überragend aufgestellt, aber danach gibt es wenige Optionen, denn Klement und Gonzalo Castro sind eher Achter, als klassische Abräumer. Trotzdem wird nicht auf Mack gesetzt, diesem sollte auch eine Leihe nachgelegt werden.

Es wäre aber prinzipiell sehr schön, wenn Matarazzo ihn einsetzen würde, denn bisher konnten seine Fähigkeiten nicht zur Genüge bewertet werden.

4. Darko Churlinov

Churlinov steht in der Offensivreihe der Schwaben hinten an
Churlinov steht in der Offensivreihe der Schwaben hinten an / Pool/Getty Images

Auch beim Nordmazedonier ist relativ offensichtlich, dass die Bundesliga zur Zeit noch zu hochgegriffen ist. Tempo und Dynamik sind da, leider reicht das noch nicht, um kontinuierlich in der ersten Liga Deutschlands zu bestehen. Der Mann, der im Winter 2020 vom 1. FC Köln kam, wird nur sporadisch eingesetzt, konnte aber auch noch keine echten Akzente setzen. Eine Leihe in der Rückrunde zu einem Zweit- oder starken Drittligisten könnte Sinn ergeben.

5. Marcin Kaminski

Kaminski steht häufig nicht einmal im Kader...
Kaminski steht häufig nicht einmal im Kader... / Christian Kaspar-Bartke/Getty Images

Er kam zurück von seiner Leihe in Düsseldorf und wurde gepriesen, nach zwei bis drei Partien wurde er bereits verteufelt - so kann es eben laufen. Marcin Kaminski kam im Sommer 2019 zu den Schwaben zurück und sollte der neue Fels in der Brandung werden, heute ist er ein kleiner Kiesel am Strand. In der Rangfolge der Verteidiger steht er erst auf Platz sechs - eine Katastrophe für den polnischen Nationalspieler.

Durch sein langsames Aufbauspiel und seine technischen Mängel ist er in der VfB-Abwehr völlig überfordert und ein Risikofaktor. Eher sollte einem Aidonis eine Chance gegeben werden, aber ein Spieler vom Schlag Kaminskis passt in das neue VfB-Konzept leider nicht mehr rein.

So mancher wird diese Liste anschauen und sich noch Namen wie Klement oder Roberto Massimo wünschen. Diese Spieler wurden mit Absicht nicht aufgeführt, da bei beiden gute Ansätze zu erkennen sind. Philipp Klement schlägt sehr gute Standards und ist ein guter Back-Up für Castro und Massimo ist zwar noch sehr verspielt, bringt aber viel Tempo und Schwung ins VfB-Spiel. Wenn er an seiner Technik und seinem Passspiel arbeitet, ist der deutsche U21-Nationalspieler eine echte Option.